Buer (Melle)
Stadtteil von Melle Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Buer [buːɐ̯] ist ein Stadtteil von Melle im Landkreis Osnabrück, Niedersachsen im östlichen Wiehengebirge mit den Orten Barkhausen, Buer, Bulsten, Holzhausen, Hustädte, Markendorf, Löhlingdorf, Meesdorf, Sehlingdorf, Tittingdorf, Wehringdorf und Wetter.
Buer Stadt Melle | |
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Koordinaten: | 52° 15′ N, 8° 24′ O |
Höhe: | 112 (80–220) m ü. NHN |
Fläche: | 24 km² |
Einwohner: | 5009 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 209 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 49328 |
Vorwahl: | 05427 |
Lage von Buer in Melle | |
Während der Völkerwanderungszeit bis um 700 breitete sich im Raum um Melle der heidnische Stamm der Sachsen aus und betrieb Ackerbau. Sie nannten die Gegend Graingau (heute Grönegau).
Von 772 bis nach 800 fanden die Sachsenkriege Karls des Großen statt und in deren Folge die Eingliederung der Sachsen ins Frankenreich und ihre Christianisierung. In diesem Zug wurde von den Franken unter anderem in Melle eine Kirche gegründet und der Wald großflächig gerodet. Auf dem Boden des heutigen Buer sowie an sieben weiteren nahen Siedlungsplätzen entstanden Meierhöfe.
Der Ortsname Buer wird erstmals 1209 urkundlich als Bure erwähnt.[2]
Während des Mittelalters wurde Buer oft zum Spielball geistlicher und weltlicher Fehden sowie Grenzstreitigkeiten. Der Ort entwickelte sich damals im Kern bereits zur Kirchenburg.
Gegen 1550 bekannte sich das Kirchspiel Buer vollständig zur evangelischen Sache und verzeichnete rund fünfzig Jahre später einen deutlichen Bevölkerungszuwachs. Während des Dreißigjährigen Krieges blieben dem Ort militärische Auseinandersetzungen erspart, jedoch musste er oft Militärlager und Requirierungen erdulden. Erst 1671 begann man mit dem Schreiben eines Kirchenbuches.
Im Zusammenhang mit den ab 1815 verzeichneten weltweiten Missernten bzw. dem Jahr ohne Sommer beginnt eine Auswanderungswelle der Heuerlinge (Tagelöhner) und Kleinbauern in die USA. In diesem Zug machen sich ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Erbbauern und wohlhabendere Bürger Buers nach Amerika auf. Ungefähr 3.600 Menschen verließen bis 1900 ihre alte Heimat.
Ab 1818 wurde der alte Friedhof in der Kirchenburg neben dem Gotteshaus nicht mehr belegt, da ein neuer außerhalb errichtet worden war. 1852 erfolgte der Abbruch der gotischen Kirche. 1855 wurde der neoromanische Neubau geweiht. Von 1820 bis 1973 war Buer der Sitz des evangelischen Superintendenten für die Kreise Melle und Wittlage.
Seit 1852 bestand die Samtgemeinde Buer, die im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform vom 1. Juli 1972 aufgehoben wurde. Seither ist Buer einer der Stadtteile der Stadt Melle.[3]
1866 annektierte Preußen das besiegte Königreich Hannover. Damit wurde Buer bis zur Auflösung des Freistaates Preußen am 25. Februar 1947 durch die Alliierten preußisch.
Der Ortsrat von Buer hat 15 Sitze. Sitzverteilung bei der Kommunalwahl vom 12. Sep. 2021, (SPD 6), (CDU 5), (Grüne 2), (FDP 2).
Ortsbürgermeister:Wilhelm Hunting (SPD)
Der historisch älteste Verein in Buer ist die Schützengesellschaft Buer von 1550 e. V.
Zur Erhaltung der Bueraner Kirchburg wurde 1987 der Förderkreis Buer e. V. gegründet.
Der Heimat- und Verschönerungsverein Buer e. V. wurde im Jahr 1883 gegründet. Neben der Pflege der Wanderwege und der Unterhaltung des Waldlehrpfad am Steffenweg im Huntetal gehören Vorträge und Ausstellungen im Heimathaus Osnabrücker Tor an der Kirchhofsburg zu den Aktivitäten.
Der Traktoren- und historische Landmaschinen Grönegau-Buer e. V. veranstaltet regelmäßig Ausfahrten und Leistungsvergleiche.
Das Netzwerk Jugendhaus Buer e. V. wurde 2000 gegründet. Vorrangiges Ziel der von Jugendlichen ins Leben gerufenen Initiative ist die Förderung und Realisierung selbst organisierter und offener Jugendarbeit in Buer in Kooperation mit den ortsansässigen Trägern organisierter Jugendarbeit und den Schulen.
Der Sportverein Spiel und Sport 1927 Buer e. V. wurde 1927 gegründet. Er ist der größte Verein im Ort. In über 10 verschiedenen Abteilungen wird Breitensport betrieben. Die vereinseigene Sportanlage am Stuckenberg wird durch zwei öffentliche Rasenplätze und eine Zwei-Feld-Sporthalle ergänzt. Am Sportplatz Grönen Holz befindet sich neben einem Rasenplatz ein vereinseigenes Beachvolleyball-Feld und die Beckerskamp-Sporthalle. Der Verein verfügt zudem über eine Tennisanlage (4 Rotgrand-Plätze) am sogenannten Leimbrocks Holz. Alle Rasenplätze verfügen über Flutlichtbeleuchtungsanlagen.
Das einst von Landwirtschaft geprägte Buer wurde früh auch ein Industrie- und Wirtschaftsstandort. Die Landwirtschaft ist als Wirtschaftsfaktor inzwischen fast marginalisiert. Nach Viehzählungen gab es 2007 in Buer mehr Reitpferde als Milchkühe. Im 19. Jahrhundert entstand die Firma Eduard Korfhage & Söhne, die sich auf den Bau von Turmuhren und Glockenspielen spezialisiert hat.[4]
Mit der Fritz-Kamping-Haus Buer gGmbH besteht ein evangelisches Altenzentrum, das 1903 gegründet wurde.
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