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deutscher Soziologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Matthias Groß (* 29. März 1969 in Nastätten) ist ein deutscher Soziologe. Er ist Professor für Umweltsoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena[1] in gemeinsamer Berufung mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ.
Nach dem Abitur am Staatlich Neusprachlichen (heute Marion-Dönhoff-) Gymnasium in Lahnstein leistete Groß seinen Zivildienst am Universitätsklinikum Bonn und begann an der Universität Bonn ein Studium der Philosophie. Nach Arbeit in Umweltschutzprojekten in Australien studierte Groß von 1992 bis 1998 Soziologie in Bielefeld, 1995–96 auch in Arcata (Kalifornien). Zwischen 1999 und 2002 war er DFG-Stipendiat im Graduiertenkolleg „Genese, Strukturen und Folgen von Wissenschaft und Technik“ des Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT)[2] der Universität Bielefeld, wo er 2001 bei Wolfgang Krohn promovierte. Von 2002 bis 2005 Ko-Leitung des Nachwuchsgruppenprojekts „Realexperimente“ der Volkswagenstiftung am Bielefelder IWT. Zwischen 2005 und 2013 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Leipzig, seit 2008 Stellvertreter und seit 2014 Leiter des Departments Stadt- und Umweltsoziologie am UFZ. 2008 habilitierte Groß sich im Fach Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle (Umhabilitation). Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren führten ihn u. a. an die University of Wisconsin–Madison, USA, die Loyola University Chicago und die MLU Halle. Seit 2013 ist er Professor für Umweltsoziologie am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.[3]
Seine soziologischen Schwerpunkte sind die Kultur- und Umweltsoziologie, Historische Soziologie sowie die Wissenschafts- und Technikforschung. Zu seinen aktuellen Forschungsthemen gehören realexperimentelle Prozesse in Wissenschaft und Gesellschaft, das Verhältnis zwischen kalkulierbarem Risiko und Nichtwissen, Technikentwicklung im Anwendungskontext sowie die Rolle der Zivilgesellschaft in der Etablierung erneuerbarer Energiesysteme. 2013 gewann er den Sage Prize for Innovation and Excellence in Cultural Sociology der British Sociological Association[4] und im Juli 2018 den Frederick H. Buttel Preis des Research Committee Environment & Society (RC24) der International Sociological Association (ISA)[5]. Er ist Mitbegründer und Herausgeber der interdisziplinären Zeitschrift Nature + Culture.
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