Remove ads
evangelischer Theologe und Politiker (parteilos), MdL Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Martin Pörksen (* 14. August 1903 in Kiel; † 14. Januar 2002 in Eckernförde) war ein deutscher lutherischer Theologe und Politiker.
Pörksen studierte in Tübingen, Berlin und Kiel evangelische Theologie und Nationalökonomie. Von 1927 bis 1929 war er Hauslehrer auf Schloss Luisenlund. 1930 wurde er mit der Arbeit Johann Hinrich Wichern und die sozialen Fragen zum Doktor der Politischen Wissenschaften promoviert. Im selben Jahr wurde er Pastor an der St.-Katharinen-Kirche in Gelting. 1934 wechselte er als Missionsdirektor zur schleswig-holsteinischen evangelisch-lutherischen Missionsgesellschaft nach Breklum. 1956 kam er in gleicher Position nach Hamburg. Er übernahm zusätzlich 1959 den Vorstandsvorsitz der Missionsakademie an der Universität Hamburg. Nach seiner Pensionierung 1978 wurde er Vorsitzender des „Nordelbischen Zentrums für Weltmission und kirchlichen Weltdienst“.
Während der NS-Zeit war Pörksen Mitglied des Pfarrernotbundes und einer der führenden Köpfe der Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein. Er war zwischen 1933 und 1934 Mitglied der Sturmabteilung (SA) und hatte einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP gestellt.[1] Danker und Lehmann-Himmel charakterisieren ihn in ihrer Studie über das Verhalten und die Einstellungen der Schleswig-Holsteinischen Landtagsabgeordneten und Regierungsmitglieder der Nachkriegszeit in der NS-Zeit als „angepasst-ambivalent“.[2] Nach Kriegsende verhandelte er zusammen mit dem späteren Bischof für Holstein, Wilhelm Halfmann, im Auftrag des Bruderrates der Bekennenden Kirche mit der nach wie vor von Vertretern der Deutschen Christen dominierten amtierenden Kirchenleitung über eine Neuordnung der Ämter und Gremien in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holstein. Pörksen wurde Anfang September 1946 gegen seinen ausdrücklichen Willen zum Bischof von Schleswig gewählt, trat von diesem Amt aber schon am 2. November 1946 zurück, weil er weiterhin für die Mission arbeiten wollte. Auf seine Initiative geht die 1945 erfolgte Gründung des Katechetischen Seminars, das 1948 in „Breklumer Seminar für missionarischen und kirchlichen Dienst“ umbenannt wurde, zurück.
1956 verlieh ihm die Kieler Universität den theologischen Ehrendoktortitel. Martin Pörksen unternahm viele Missionsreisen und hat darüber eine große Anzahl von Publikationen verfasst.
Pörksen war seit 1930 mit seiner Frau Elisabeth („Mona“), geb. Langlo, verheiratet. Das Ehepaar hatte 5 Töchter und 8 Söhne, darunter der Sprachwissenschaftler und Schriftsteller Uwe Pörksen.[3][4] Zu seinen Enkelkindern zählen Judith Pörksen Roder, Jan Pörksen, Bernhard Pörksen und Julian Pörksen.[5]
Pörksen gehörte als Vertreter der Landeskirche vom 26. Februar bis zum 13. März 1946 dem ersten ernannten Landtag von Schleswig-Holstein an. Er legte das Mandat aus gesundheitlichen Gründen nieder.
SBB=1
setzen)Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.