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Mariä Heimsuchung (Ommersheim)

Kirchengebäude in Ommersheim Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Kirche Mariä Heimsuchung ist eine katholische Pfarrkirche in Ommersheim, einem Ortsteil der Gemeinde Mandelbachtal. Sie ist der Geschichte aus dem Marienleben von der Begegnung mit Elisabet geweiht bzw. gewidmet. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt[1].

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Die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Ommersheim
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Blick ins Innere der Kirche
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Blick vom Altarraum in Richtung Orgelempore
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Romanischer Bogenfries
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Geschichte

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Vorgängerbau der heutigen Kirche war ein Gotteshaus aus dem 11. Jahrhundert, das 1827 wegen Baufälligkeit und Platzmangel abgerissen wurde.

Im Jahre 1829 entstand nach Plänen des königlich-bayerischen Bezirksbauingenieurs Paul Camille von Denis der Nachfolgebau im spätklassizistischen Stil[2]. Camille von Denis zeichnete 1835 auch für die Planung der ersten deutschen Eisenbahnlinie mit Dampfbetrieb, der Bayerischen Ludwigsbahn, zwischen Nürnberg und Fürth verantwortlich[3]. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung war das Kirchengebäude das größte im ganzen Bliesgau.

Bei Kampfhandlungen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche am 15. März 1945 schwer beschädigt, konnte aber bis Ende 1945 wieder aufgebaut werden[2].

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Ommersheimer Kirchengemeinde aufgrund des Bevölkerungswachstums immer größer, sodass die Kirche zu klein wurde. Daraufhin wurde 1966 ein Kirchenbauverein gegründet, der das Ziel verfolgte, Geldmittel für eine Erweiterung des Kirchengebäudes zu sammeln. Nach Plänen des Architekten Emil Hery (Homburg)[4] begannen bereits am 10. April 1967 die Arbeiten an dem modernen hallenartigen Erweiterungsbau, der östlich an die bestehende Kirche angebaut wurde. Für die Erweiterung, die nun das Langhaus bildete wurden große Teile der Ostwand der alten Kirche entfernt. Das Langhaus der früheren Kirche wurde zum Chor- bzw. Altarraum umfunktioniert. Dadurch wurde der bisherige Raumcharakter stark verändert. Am 7. Juli 1968 wurde die neue Kirche durch den damaligen Speyrer Bischof Friedrich Wetter eingeweiht[2].

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Ausstattung

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Im Kircheninneren befinden sich einige Kunstschätze, darunter die aus der Vorgängerkirche stammende spätgotische Sakramentsnische aus dem 15. Jahrhundert, eine barocke Figur des heiligen Laurentius von 1740, ein aus dem 18. Jahrhundert stammendes Holzkruzifix sowie der vergoldete Tabernakel von 1862, der aus dem im Krieg zerstörten Hochaltar stammt. Ebenfalls erwähnenswert ist eine, vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammende, Madonnenstatue mit Kind.[2]

Darüber hinaus beherbergt die Kirche weitere Heiligenfiguren aus dem 19. Jahrhundert, darunter z. B. eine Figur des heiligen Josef, sowie eine Herz-Mariä-Statue. Links des Haupteingangs, der sich im modernen Anbau befindet, steht eine Bruder-Konrad-Statue, die von dem überregional bedeutenden Bildhauer Karl Erich Riemann (Blieskastel, * 1889; † 1945) geschaffen wurde.[5] Auffällig ist auch die große Marienfigur mit Jesuskind links vor dem Hauptaltar, die als Kopie nach einem Original von Riemenschneider angefertigt wurde.[5]

In der Apsis der alten Kirche steht ein im Jahr 1930[6] angeschaffter Taufstein aus Carrara-Marmor. Davor befindet sich die ehemalige Kommunionbank aus dem Jahr 1894, die ein symbolhaftes Bildprogramm aufweist.[5]

Die Bilder des Kreuzweges, die an den Seitenwänden des modernen Anbaus hängen, sind Kopien eines Kreuzweges, den der Maler Joseph Ritter von Führich (Wien) im Stil der Nazarener geschaffen hatte. Im gleichen Stil wurden auch die drei Holzreliefs rechts des Hauptaltars angefertigt, die früher am Kanzelkorb der alten Kirche angebracht waren.[5]

Die Kirchenfenster im modernen Anbau stammen von dem Künstler Wilhelm-Alois Kurz (Neunkirchen).[5] Im Eingangsbereich des Anbaus ist ein romanischer Bogenfries aus der Vorgängerkirche ausgestellt, der 2002[7] in einer Gartenmauer eines Ommersheimer Anwesens gefunden wurde.[5]

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Orgel

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Orgelprospekt
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Spieltisch der Orgel

Die Orgel der Kirche wurde 1838 von Carl und Franz Heinrich Stumm mit 16 Registern auf einem Manual und Pedal erbaut. Nach den Aufzeichnungen im Orgelgehäuse wurde sie am 10. Oktober 1838 aufgestellt. Damit ist sie eine der ältesten Orgeln im Saarland.

Leider musste das Instrument im Laufe der Jahre mehrfach Umbauten über sich ergehen lassen (1860, 1896, 1950 und 1970) und verlor dabei einen Großteil seines originalen Pfeifenwerks. Nach der Erweiterung der Kirche wurde die Orgel 1970 durch Lotar Hintz auf die neue Empore versetzt. 2003 erfolgte eine größere Reparatur durch Hugo Mayer Orgelbau.[8] Das klassizistische Eichenholzgehäuse, die Manualwindlade und vier Register von Stumm sind erhalten. Die Disposition lautet wie folgt:[9]

I Hauptwerk C–g3

1.Principal8′
2.Flöth travers8′ D
3.Gamba8′
4.Gedackt8′ B/D
5.Octav4′
6.Flöte4′
7.Fugara4′
8.Quint223
9.Octav2′
10.Terz135
11.Mixtur III1′
12.Trompete16′ B/D
13.Trompete8′
Pedal C–f1
14.Subbass16′
15.Octavbass8′
16.Octavbass4′
  • Koppeln: I/P
  • Spielhilfen: eine freie Kombinationen, Tutti, automatisches Pianopedal, Crescendo

Ein Klangdokument der Orgel liegt mit der CD-Einspielung Un plaisir von Christian Brembeck vor.[10]

Literatur

  • Pfarrei Mariä Heimsuchung Ommersheim. Zusammenstellung: Benno Breyer (Hrsg.): 175 Jahre Katholische Pfarrkirche Ommersheim : 1829 - 2004. Ommersheim 2004, S. 58.
  • Verkehrsverein Mandelbachtal e.V. Autor: Manfred Pfeiffer (Hrsg.): Klassisch und modern - Die kath. Kirche Mariä Heimsuchung Ommersheim. Mandelbachtal 2013, S. 6.
Commons: Mariä Heimsuchung (Ommersheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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