Loading AI tools
Stadt im Komitat Győr-Moson-Sopron im Nordwesten Ungarns Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mosonmagyaróvár [deutsch Wieselburg-Ungarisch Altenburg) ist eine Stadt im gleichnamigen Kreis im Komitat Győr-Moson-Sopron im Nordwesten Ungarns.
] (Mosonmagyaróvár | ||||
---|---|---|---|---|
| ||||
Basisdaten | ||||
Staat: | Ungarn | |||
Region: | Westtransdanubien | |||
Komitat: | Győr-Moson-Sopron | |||
Kleingebiet bis 31.12.2012: | Mosonmagyaróvár | |||
Kreis: | Mosonmagyaróvár | |||
Koordinaten: | 47° 52′ N, 17° 16′ O | |||
Fläche: | 85,35 km² | |||
Einwohner: | 34.372 (1. Jan. 2022) | |||
Bevölkerungsdichte: | 403 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+36) 96 | |||
Postleitzahl: | 9200 | |||
KSH-kód: | 04783 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Gliederung: | Lucsony, Moson, Magyaróvár, Stadtmitte, Majorok | |||
Bürgermeister: | István Árvay[1] (Fidesz-KDNP) | |||
Postanschrift: | Fő u. 11 9200 Mosonmagyaróvár | |||
Website: | ||||
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal) |
Die Stadt liegt an der Grenze zu Österreich direkt an der Autópálya M1 sowie an der Bahnstrecke Budapest–Hegyeshalom. Durch die Stadt fließt die Leitha (Lajta), ein südlicher Nebenfluss der Donau. Die Leitha mündet zwischen den beiden Stadtteilen Moson und Magyaróvár westlich der Insel Szigetköz (Kleine Schütt) in die Kleine Donau (Mosoni-Duna).
Mosonmagyaróvár hat ungefähr 32.500 Einwohner (Stand 2011). Die Altstadt weist eine umfangreiche Fußgängerzone auf. In den letzten Jahren sind erhebliche Anstrengungen zur Verschönerung dieses Viertels gesetzt worden, unter anderem durch Errichtung zahlreicher neuer Denkmäler. Als langjähriger Problembereich erweist sich die denkmalgeschützte Ruine des ehemaligen Mühlen- und Brauereikomplexes.[2]
Die Stadt Mosonmagyaróvár entstand 1939 aus der Zusammenlegung der Städte Moson (Wieselburg) und Magyaróvár (Ungarisch-Altenburg).
Im Königreich Ungarn war erst Moson, später Magyaróvár Hauptstadt des Komitats Wieselburg. Magyaróvár war seit der Römerzeit besiedelt und Standort des Kastells „Ad Flexum“, was so viel heißt wie „an der Biegung“ (der Donau).
Der Ort Altenburg (Óvár) wurde zwecks Unterscheidung zum in Niederösterreich liegenden Deutsch-Altenburg als „Ungarisch-Altenburg“ („Magyar-Óvár“) bezeichnet.
Nach dem Scheitern der Ersten Wiener Türkenbelagerung wurde Ungarisch Altenburg 1529 von den Türken bei ihrem Rückzug niedergebrannt. Nach der Zweiten Wiener Türkenbelagerung wurde die Stadt 1683 erneut von den Türken niedergebrannt. Dasselbe Schicksal ereilte auch die meisten übrigen Orte der Region.
In Ungarisch-Altenburg begannen im August 1809 nach dem Znaimer Waffenstillstand die Friedensverhandlungen zur Beendigung des Fünften Koalitionskrieges.
Aufgrund der Magyarisierung verloren die beiden Städte gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihre deutsche Bevölkerungsmehrheit. In den meisten deutschsprachigen Dörfern des Umlands hielten sich die Bevölkerungsverhältnisse bis 1945.
1904 wurde die Gemeinde Lutschen/Lucsony mit Magyaróvár vereinigt, 1919 wurde Magyaróvár zur Stadt erhoben. Nach dem Untergang der Donaumonarchie 1918 nahm der ehemalige Erzherzog Friedrich von Österreich-Teschen auf seinem Gut in Ungarisch-Altenburg seinen Alterssitz und war als erster Bürger der Stadt angesehen. Er verstarb hier 1934 und wurde in der Krypta der Pfarrkirche St. Gotthard beigesetzt, deren Patronat er besaß. Heute erinnert ein Denkmal in der Fußgängerzone an den jovialen und beliebten Habsburger.
In Mosonmagyaróvár lebten 1941 466 Juden, das waren etwa 3 Prozent der Bevölkerung. Nach der deutschen Besetzung Ungarns im März 1944 richtete die ungarische Verwaltung im Mai 1944 Zwangsghettos ein, in die auch Juden aus der Umgebung gezwungen wurden. Anfang Juni wurden die Ghettoinsassen nach Győr und von dort in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert.
Der Großteil der zuvor zahlenmäßig bedeutenden deutschsprachigen Bevölkerung wurde 1945–1946 ausgesiedelt.[3]
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1659 | k. A. | deutsch-ungarischer Marktflecken[4] |
1696 | 1.573 | [5] |
1713 | 1.680 | [5] |
1833 | 2.303 | deutsch-ungarischer Marktflecken[7] |
1886 | 3.427 | 2.125 Deutsche, 998 Ungarn, 53 Kroaten |
1910 | 5.273 | 3.276 Ungarn, 1.837 Deutsche, 22 Kroaten |
Aufgrund der Grenznähe zu Österreich sind Zahnärzte, die nicht von den österreichischen Krankenkassen bezahlte Leistungen wesentlich günstiger anbieten können als in Österreich, zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden. Auch ausländische Unternehmen wie Automobilzulieferer oder Maschinenbauer haben sich in der Umgebung angesiedelt.
In Mosonmagyaróvár hat die Fakultät für Landwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft der Westungarischen Universität ihren Sitz. Vorgänger war eine am 6. November 1850 eröffnete, von Heinrich Wilhelm von Pabst geleitete private höhere Lehranstalt für Landwirtschaft,[8] die, in einer ersten Form durch Albert Kasimir von Sachsen-Teschen gegründet, als Herzoglich ökonomisches Institut zu Ungarisch Altenburg am 10. November 1818[9] feierlich eröffnet worden war[10] und eingangs 28 Zöglinge[11] ausbildete. Infolge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs fiel auch die Lehranstalt an den ungarischen Staat. Da nur noch in ungarischer Sprache unterrichtet werden durfte, verlor die traditionsreiche Einrichtung ab 1870 viele ihrer deutschsprachigen Professoren. Einige von ihnen gingen an die 1872 gegründete Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Ab 1874 nannte sich die Bildungseinrichtung Ungarische Königliche Akademie für Landwirtschaft.
Östlich von Mosonmagyaróvár befindet sich ein Rundfunksender für UKW und MW. Der Mittelwellensender, der auf 1116 kHz mit 2,2 kW betrieben wird, benutzt als Sendeantenne einen 106 Meter hohen Sendemast. Die Antennen des UKW-Senders sind auf einem freistehenden Stahlfachwerkturm montiert.
Söhne und Töchter der Stadt
Studenten und Lehrkräfte der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Ungarisch-Altenburg
Sonstige mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten
Mosonmagyaróvárs Partnerstädte:[12]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.