Mühlenbauer bauten und warteten Mühlen aller Art, wie Wassermühlen und Windmühlen, die wieder unterschieden wurden in Getreidemühlen, Ölmühlen, Sägemühlen (Schneidmühlen), Schleifmühlen und Stampfmühlen (Erzzerkleinerung). Auch Hammerschmiede (Hammerwerke) bedienten sich der Antriebstechnik durch Wasserräder.
Mühlenbauer war ein jahrhundertealter Handwerksberuf, der noch in den 1950er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland Ausbildungsberuf war, bevor er bei der Neuordnung mit dem Maschinenbauer zusammengelegt wurde.
Mühlenbauer waren universelle Anlagenbauer (Maschinenbauer), die ehemals regional auch „Mühlärzte“ genannt wurden. Sie mussten sowohl Mechaniker als auch Zimmerleute und Wasserbauer sein.
Der Mühlenbauer arbeitete mit Holz, Stein und Eisen. Mit dem Werkstoff Holz hatte der Mühlenbauer häufig zu tun, beispielsweise, wenn das Wasserrad, die Wasserradwelle, Schaufeln, Becher, Antriebe (Zahnräder), Aufzüge und die übrigen mechanischen, ehemals oft auch hölzernen Inneneinrichtungen der Mühle zu erstellen waren. Aus diesem Grund wurde der Beruf auch von einschlägig ausgebildeten Zimmermännern ausgeübt. Metall wurde in Zusammenarbeit mit Schmieden und Schlossern verarbeitet, z. B. Wellen, Lager, Wasserräder und Beschläge.
Eine häufige Arbeit war das Nachschärfen von Mühlsteinen mit der Mühlenbille, einem Hammer, im Rahmen von Wartungsarbeiten.
Bekannte Mühlenbauer
- Oliver Evans
- Johann Niclas Müller
- Johann Wilhelm Spaeth
- Johann Wilhelm Gottlob Dörfer, 1865 bis 1866 errichtete er die Britzer Mühle
- Ignaz Paur
- Gebrüder Nenninger
Literatur
- Johann Gustav Bernoulli: Vademecum des Mechanikers oder Praktisches Handbuch für Mechaniker, Mühlbauer, Ingenieurs, Techniker und Gewerbsleute. 10. Auflage unter Mitwirkung von Friedrich Antenheimer. Cotta, Stuttgart 1859 (Digitalisat)
- Carl Friedrich Ganzel, Friedrich Wulff, D. Ogden, G. Bost [Hrsg.]: The Quest for American Milling Secrets. TIMS Bibliotheka Molinologica, Bd. 20, 2010, ISBN 978-92-9134-025-5
- Jacob Leupold, Johann Matthias Beyer: Theatrum machinarum molarium oder Schauplatz der Muehlen-Bau-Kunst. Deer, Leipzig 1735 (Nachdruck: Edition Libri rari Schäfer, Leipzig 1982, ISBN 3-88746-020-0)
- Adolph Lohmann: Der Wasser-Mahlmühlen-Bau oder Anleitung zur richtigen Construction sämmtlicher bei’m Mühlenbau vorkommender hölzernen und eisernen Räderwerke und Gerinne, mit besonderer Beziehung auf die von Wasserkraft zu betreibenden Mahlmühlen. B. Fr. Voigt, Weimar 1856 (Digitalisat)
- G. G. Schwahn: Lehrbuch der praktischen Mühlenbaukunde. Verlag Albert Nauck und Co., Berlin 1847
Wikiwand in your browser!
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.