Als hll. Märtyrer von Uganda werden in der römisch-katholischen Kirche eine Gruppe von 45 römisch-katholischen und anglikanischen Märtyrern verehrt. Sie waren Pagen des Königs von Buganda. Die Katholiken unter ihnen waren von Missionsmitarbeitern des Charles Kardinal Lavigerie zum Katholizismus geführt worden. König Mwanga II. (1884–1903) verlangte von ihnen sexuelle Unterwerfung;[1] als sie sich weigerten, wurden die jungen Männer gruppenweise an verschiedenen Terminen zwischen dem 15. November 1885 und dem 27. Januar 1887 durch Zerstückelung und Verbrennen getötet.
Von keinem der in Namugongo hingerichteten Märtyrer blieben Reliquien erhalten, außer von Karl Lwanga.[2] Dieser wurde nämlich vor allen anderen an einer besonderen Stelle hingerichtet, um diese noch zum Umdenken zu bewegen.[3] Drei von den zum Tode verurteilen Pagen wurden begnadigt; diese konnten Knochenreste Lwangas beiseite schaffen und in die Missionsstation bringen.[4]
Josef Mkasa Balikuddembé († Nakivubo, 15. November 1885), vom Stamm der Kayozi, erstes Opfer der Christenverfolgung unter Mwanga II., geköpft im Alter von 25 Jahren;
Andreas Kaggwa († Munyonyo, 26. Mai 1886)
Pontian Ngondwe († Ttakajjunge, 26. Mai 1886), vom Stamm der Nnyonyi Nnyange
Dionysius Ssebuggwawo († Munyonyo, 26. Mai 1886), vom Stamm der Musu
Athanasius Bazzekuketta († Nakivubo, 27. Mai 1886), vom Stamm der Nkima[5]
Gonzaga Gonza († Lubowa, 27. Mai 1886), vom Stamm der Mpologoma[6]
Matthias Mulumba Kalemba († Kampala, 27. Mai 1886), vom Stamm der Lugave[7]
Noe Mawaggali († Mityana, 31. Mai 1886), vom Stamm der Ngabi
Karl Lwanga († Namugongo, 3. Juni 1886), vom Stamm der Ngabi
Achilles Kiwanuka († 3. Juni 1886), vom Stamm der Lugave
Adolf Mukasa Ludigo († 3. Juni 1886), vom Stamm der BaToro
Ambrosius Kibuuka († 3. Juni 1886), vom Stamm der Lugave
Kizito († 3. Juni 1886), geb. 1872, vom Stamm der Mmamba
Johannes Maria Muzei genannt der Alte († Mengo, 27. Januar 1887)
in der Reihenfolge des Erscheinens
Missionshaus Marienthal bei Luxemburg (Hrsg.): Die schwarzen Märtyrer von Uganda. Aloys Riffarth, Mönchengladbach 1891.
Das Dekret über die Einführung des Seligsprechungsprozesses der Neger-Martyrer von Uganda. In: Afrika-Bote. Nachrichten aus den Missionen der Weißen Väter, Jg. 18 (1912), S. 33–39.
Missionsgesellschaft der Weißen Väter (Hrsg.): Die Neger-Martyrer von Uganda. Mosella-Verlag, Trier, 4., vermehrte und verbesserte Aufl. 1918.
Lilien und Rosen auf schwarzem Grunde. Die seligen Märtyrer von Uganda. Missionshaus Milland, Brixen 1923.
Heinrich Streicher: Die Seligen Neger-Martyrer von Uganda. Verlag des Missionshauses der Weißen Väter, Trier 1923.
Johannes Lohmüller: Die seligen Märtyrer von Uganda. Butzon & Bercker, Kevelaer 1929.
Matthias Hallfell: Die Neger-Martyrer von Uganda. Nach den ersten geschichtlichen Quellen dargestellt. Paulinus, Trier 1931.
Wilhelm Hünermann: Das Lied in den Flammen. Die Märtyrer von Uganda. Herder, Freiburg 1962.
Georg Alfred Lutterbeck: Die Martyrer von Uganda. Johannes-Verlag, Leutesdorf am Rhein 1965.
John F. Faupel: African Holocaust. The Story of the Uganda Martyrers. Paulines, Nairobi 2007, ISBN 978-9966-21-629-8.
Clemens Bombeck, unter Mitarbeit von Lawrence Kalule und Herbert Kakande Kawooya: Ihr Blut tränkte die Erde. Die Märtyrer von Uganda – Zeugen und Vorbilder des Glaubens. Be&Be, Heiligenkreuz 2019, ISBN 978-3-903118-73-7.
John Blevins:When Sodomy Leads to Martyrdom: Sex, Religion, and Politics in Historical and Contemporary Contexts in Uganda and East Africa. In: Theology & Sexuality. Band17, Nr.1, 4.Juli 2011, ISSN1355-8358, S.51–74, doi:10.1558/tse.v17i1.51 (tandfonline.com[abgerufen am 3.Juni 2022]).