Löfftz lernte ab 1862 das Tapezierhandwerk und war sechs Jahre lang in diesem Gewerbe tätig, ehe er die Kunstschule seiner Heimatstadt unter Rudolf Hofmann besuchen konnte. Ab 1869 studierte er bei August von Kreling und Karl Raupp an der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste und ab dem 4. November 1870 bei Wilhelm Diez an der Münchener Kunstakademie. Zu diesem Zeitpunkt war sein Vater, laut Angabe im Matrikelbuch, bereits verstorben.[3] Unter der Anleitung von Diez machte er schnell Fortschritte, so dass er schon 1873 das Genrebild Der Spaziergang auf die Wiener Weltausstellung schicken konnte. 1874 wurde er zum Hilfslehrer an die Kunstakademie berufen. 1879 wurde von Löfftz zum Professor ernannt und übernahm Leitung der Malklasse als Diez von dieser Position zurücktrat. 1885 erhielt er ein Angebot auf die Berliner Kunstakademie zu wechseln, lehnte jedoch einen Wechsel ab. Er wurde 1891 als Nachfolger von Friedrich August von Kaulbach zum Direktor der Akademie gewählt, und bis 1896 wiedergewählt. Er musste seine Tätigkeit beenden, da er seit 1898 an einem Augenleiden litt.
Reinheit und Korrektheit der Zeichnung, meisterhafte Behandlung des Helldunkels und eine eingehende Charakteristik im Verein mit tiefer Empfindung sind die Vorzüge seiner Kunst. Seine Werke schließen sich in Form und Inhalt den niederländischen und deutschen Meistern des 16. und 17. Jahrhunderts an:[4]
1879: Geiz und Liebe, die an Holbein und Quintin Massys erinnernde Darstellung eines Geizhalses, der von einem Liebespaar umgeben ist[5]
1882: Erasmus von Rotterdam am Schreibtisch
1883: Pietà, auch Der Leichnam Christi (114×191cm), für welche er die erste Medaille der Münchener Ausstellung erhielt
1890: Felsenlandschaft (40×78cm)
1892: Bäuerin im Sonntagsstaat (275×220cm), Städel Museum, Frankfurt
1898: Orpheus und Euridike, Neue Pinakothek, München das Gemälde wurde mit folgenden Worten kritisiert: „Orpheus und Euridike […] wirkt in dem großen Format leer; das gute zeichnerische Können vermag nicht über das unzureichende malerische Empfinden und den blassen Nachklang der englischen Präraffaeliten hinwegzutäuschen.“[6]
Der Leichnam Christi
Am Bauernhaus, 1892
Orpheus und Eurydike
1883: Goldene Staatsmedaille der Internationalen Ausstellung in München
1885: Goldene Medaille bei der Kunstausstellung in Antwerpen
1879: Ehrendiplom der Münchner Kunstakademie
1886: Ordentliches Mitglied der Berliner Kunstakademie
Loefftz, Ludwig von. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S.891 –892 (Textarchiv– Internet Archive).
Personal–Nachrichten. In: Die Kunst – Monatsheft für freie und angewandte Kunst. Band23, 26. Jahrgang. F. Bruckmann, München 1911, S.192 (Textarchiv– Internet Archive– Nachruf mit Foto).
Loefftz, Ludwig von. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S.891 –892 (Textarchiv– Internet Archive).
Otto Grautoff: Die Gemäldesammlungen Münchens – ein kunstgeschichtlicher Führer durch die Königliche ältere Pinakothek, des Königliche Maximilianeum, Die Sammlung des Freiherrn von Lotzbeck, die Schackgalerie, die Königliche neuere Pinakothek. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1907, S.159 (Textarchiv– Internet Archive).
Verbdienstorden vom Heil. Michael (Inländer, Großkreuze ec.). In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern. R. Oldenbourg, München 1906, S.38 (Textarchiv– Internet Archive).
Marimilians-Orden für Wissenschaft und Kunst. In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern. R. Oldenbourg, München 1906, S.112 (Textarchiv– Internet Archive).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern. R. Oldenbourg, München 1906, S.429 (Textarchiv– Internet Archive).