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österreichischer Dichter und Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ludwig Michael Eckardt, (Pseudonym Clodwig Eckardt) (* 16. Mai[1][2] 1827 in Wien; † 1. Februar 1871 in Tetschen; Böhmen) war ein österreichischer Lyriker, Schriftsteller, Revolutionär 1848/49, Journalist und Wanderredner.
Ludwig Eckardt war der Sohn von Joseph Eckardt († 1849)[3] und von Caroline geb. Rober († 1851)[4]
Nach der Matura am Josephstädter Gymnasium[5] studierte Eckardt ab 1844 an der Universität Wien Literaturgeschichte und Ästhetik. 1846 versuchte Eckardt „Polenlieder“ bei dem Hamburger Verlag Hoffmann und Campe zu veröffentlichen. Er übersandte sein Manuskript mit der gewöhnlichen Post. Die politische Zensurbehörde von Metternich öffnete jedoch die Post und setzte Eckardt für drei Wochen fest. Bereits als noch nicht 19-Jähriger veröffentlichte er, befürwortet von Christoph Kuffner (1780–1846), sein der Frithjofssage verwandtes Drama Tron und Hütte. An der Wiener Oktoberrevolution von 1848 beteiligte er sich u. a. als Mitglied des Sicherheitsausschusses, verfasste verschiedene Schriften, in denen er für Pressefreiheit, Republik und Volksvertretungen sich aussprach. Er wurde verdächtigt die intellektuelle Urheberschaft am Mord von Latour zu haben.[6] Er flüchtete zunächst nach Dresden, dann engagierte er sich noch in der badischen Reichsverfassungskampagne und floh nach dem Ende der Kampagne in die Schweiz.[7]
Promotion zum Doktor der Philosophie am 1. November 1852[8], in Bern als Privatdozent für „Deutsche Literatur, Stilistik und Anleitung zur Redekunst“ an der Universität Bern (1852–1860). Er erhielt 1858 das Bürgerrecht im Kanton Zug.[9] Er war Lehrer für Deutsch und Literatur am Gymnasium Luzern (1860–1862),[10] ging als Hofbibliothekar nach Karlsruhe (1862–1864).[11] Er war Mitglied des deutschen Nationalvereins und der Deutsche Volkspartei und deren Redakteur des Deutschen Wochenblattes (1865/1867).
In Mannheim war er Mitglied der Freimaurerloge Carl zur Eintracht. Er redigierte von 1864 bis 1867 das „Deutsche Wochenblatt“ in Mannheim. Ende Juni 1867 wurde in Österreich eine größere Amnestie erlassen unter die auch Ludwig Eckardt fiel[12].
Innerhalb des Nationalvereins suchte Eckardt zwischen Liberalen und Demokraten, zwischen Großdeutschen und Kleindeutschen preußischer Lösung zu vermitteln. Da die Bürgerlichen immer mehr einer Lösung der deutschen Frage zu Gunsten Preußens erstrebten, besonders nach 1866, wollte er unbedingt an seiner republikanischen Auffassung festhalten. Nachdem 1867 eine Amnestie ihm erlaubte wieder nach Österreich einreisen zu dürfen, endeten seine politischen Hoffnungen für eine Großdeutsche Lösung.
Ab 1867 besuchte er eine große Zahl Städten in Österreich. Dort hielt er Wandervorträge über historische und literarische Themen. Seinen Wohnsitz nahm er dann wieder in seiner Vaterstadt Wien. Er starb auf einer Lesereise durch deutsche Städte im Böhmen an einer „Gehirnentzündung“[13] wie viele Zeitungen und Zeitschriften berichteten am 1. Februar 1871 in Tetschen. Er wurde in Tetschen begraben. Auf dem Friedhof sollte ein Grabdenkmal für ihn errichtet werden.[14]
„Als Dichter veröffentlichte Eckardt die rhetorischen Dramen. Von seinen ästhetischen Versuchen und Abhandlungen fanden die Erläuterungen zu Schillers Räubern, Fiesco, Kabale und Liebe (in der von Heinrich Düntzer in Zusammenarbeit mit Eckart herausgegebenen Reihe Erläuterungen zu den deutschen Klassikern) den meisten Beifall.“[15] Anhand der Auflagen wurden aber seine Novellen „Gefallene Würfel“ (unter verschiedenen Titeln) mehrfach nachgedruckt, ebenso die „Anleitung, dichterische Meisterwerke auf eine geist- und herzbildende Weise zu lesen und sich dauernd anzueignen“. Auch seine „Wander-Vorträge aus Kunst und Geschichte“ sind Nachdrucke verschiedener Prosatexte. Am erfolgreichsten aber war das Trauerspiel „Sokrates“, weil es noch posthum vom Verlag Philipp Reclam jun herausgegeben wurde.
Eckardt heiratete 1858 Ernestine Volmar, Tochter von Ernst Volmar, Professor der Mathematik in Bern.[16] Seine Frau veröffentlichte unter dem Namen Ernestine Eckardt-Volmar 1866 den Roman „Helene“ im Verlag von Ed. Wartig in Leipzig.
Er hinterließ bei seinem Tod 1871 seine Witwe und drei nicht volljährige Kinder: zwei Söhne und eine Tochter.[17] Der älteste Sohn heißt Friedrich Eckardt und veröffentlichte als Herausgeber 1877 sein Werk „Sokrates“ im Reclam Verlag.
Im Jahr 1930 wurde in Wien-Penzing (14. Bezirk) die Ludwig-Eckhardt-Gasse nach ihm benannt.
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