österreichisches Forschungsinstitut Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung (BIK) ist eine österreichische Forschungseinrichtung der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Es besteht seit 1993. Gründungsdirektor war der Historiker Stefan Karner; er stand dem BIK bis Februar 2018 vor. Anfang März 2018 übernahm Barbara Stelzl-Marx die Leitung des Instituts; sie war seit 2001 Karners Stellvertreterin gewesen.[1] Das BIK sitzt in Graz und hat Zweigstellen in Wien und Raabs an der Thaya.[2]
Das BIK ist ein Institut der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und untersucht die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, sozialen, humanitären und kulturellen Folgen von Kriegen und Konflikten.[3] Die Vermittlung von Forschungsergebnissen ist neben der Forschung ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit am Institut. Daher organisiert das BIK jährlich zahlreiche wissenschaftliche Veranstaltungen und ist in die Konzeption großer Ausstellungen involviert. Zudem unterstützt das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung Angehörige bei der Nachforschung zu Kriegsgefangenen, Vermissten und Zwangsarbeitern des Zweiten Weltkriegs.
Anfang 2023 waren 27 Mitarbeiter am Institut beschäftigt.[4]
Bei der Gründung 1993 wurde vor allem der Schwerpunkt in der Forschung zu österreichischen Kriegsgefangenen in der ehemaligen Sowjetunion gesetzt. Seither sind zahlreiche Forschungsschwerpunkte dazugekommen. Diese umfassen mit Stand vom Januar 2023 folgende vier Programmlinien:[2]
Das Institut ist Herausgeber dreier Reihen von wissenschaftlichen Publikationen: Die sogenannte Blaue Reihe und die Rote Reihe (Sonderbände), deren Bücher bei unterschiedlichen Verlagen erscheinen (die älteren im Selbstverlag, neuere häufig bei Leykam oder dem Studienverlag), sowie die Böhlau-Reihe (Böhlau Verlag). Diese drei Reihen umfassen aktuell etwa 70 Bücher. Als Resultat der Forschungstätigkeit am Institut wurden darüber hinaus mehrere hundert Fachartikel in verschiedenen Fachzeitschriften, Reihen und Journals sowohl in Österreich als auch im Ausland veröffentlicht.[5]
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