Remove ads
Wüstung am gleichnamigen Bach in Ammersbek und Hamburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lottbek ist eine Wüstung am gleichnamigen Bach in Ammersbek und Hamburg. Das Dorf, das zum Kirchspiel Bergstedt gehörte, wurde in Hamburger Urkunden aus dem frühen 14. Jahrhundert erstmals erwähnt und existierte etwa bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Als Grund für die Aufgabe des Dorfs Lottbek wird ein Pestausbruch genannt, wobei weitere (vor allem agrarwirtschaftliche) Aspekte eine Rolle gespielt haben dürften.
Alf Schreyer hat sich ausführlich mit dem ehemaligen Dorf Lottbek beschäftigt. Erstmals wird das Dorf Lottbek in zwei Urkunden von 1320 erwähnt, wobei bereits der 1305 dokumentierte hamburgische Familienname „De Lotbeke“ auf das Dorf hinweist. Die Existenz des Dorfes ist letztmals in einer Urkunde von 1437 belegt.[1] Danach wird das damalige Dorf Lottbek nicht mehr aufgeführt, obwohl beispielsweise die Nachbardörfer Hansdorf, Hoisbüttel, Volksdorf und Ohlstedt in einer Bede von 1479 Erwähnung finden. Etwa ab 1535/36 werden das Dorf und die umgebenden landwirtschaftlichen Flächen in den urkundlichen Dokumenten als „wüst“ („vom wüsten Lande“) eingestuft und die Lottbeker Felder von den Bauern der benachbarten Dörfern mitbearbeitet. Der Zeitraum der Dorfwüstung fällt somit in die spätmittelalterliche Wüstungsperiode. Siedlungsreste des Dorfes (so genannte Rudera = Schutthaufen oder Trümmer) waren noch bis etwa zur Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts zu finden.
Die etwa vier bis fünf Hofstellen, die zum Dorf Lottbek gehörten, sollen nördlich des Volksdorfer Waldfriedhofs und ca. 100–150 m nördlich der an der Heinrich-von-Ohlendorf-Straße gelegenen bronzezeitlichen Grabhügel gelegen haben. Demnach, unter Einbeziehung einer bei Schreyer aufgeführten Karte von 1703 mit Lageangaben der „Lottbecker Rudera“, lagen die Hofstellen etwa zwischen der heutigen U-Bahn-Linie U1 und der Heinrich-von-Ohlendorf-Straße, südlich der Hochspannungstrasse und nördlich der bronzezeitlichen Hügelgräber.
Neben Lottbek finden sich in den mittelalterlichen Urkunden die Schreibweisen Lotbeke, Lodbeken, Lotbeek, Lothbek, Lothbeck u. a. m. Für die Silbe „Lot(t)“ wurden verschiedene Bedeutungen vorgeschlagen. Demnach könnte Lottbek schlicht Sumpfbach geheißen haben. Schreyer nennt als weitere Möglichkeiten, dass sich nahe Lottbek eine Gerichtsstätte, ein sogenanntes Lotding[4] befunden haben könnte. Eine weitere Quelle vermutet die niederdeutsche Wurzel loot oder lot (= Los), wonach ein Stück Acker- oder Weideland durch ein Losverfahren aufgeteilt wurde.[5][6] Die Endung -bek ist aus dem Niederdeutschen und bedeutet Bach. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass der Name Lottbek für den Bach selbst erst ab dem 18. Jahrhundert dokumentiert ist, als das Dorf Lottbek längst von den historischen Karten verschwunden war.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.