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Nach der Reformation begannen die ungarischen Könige ohne päpstliche Zustimmung auch sogenannte episcopi electi, erwählte Bischöfe, zu ernennen, die weder geweiht waren noch kirchliche Jurisdiktion besaßen.
Als Titularsitze wurden Orte genommen, die ehemals zum Königreich Ungarn (später auch zu den Nebenländern) gehörten und durch die Ausbreitung des Osmanischen Reiches verloren gegangen waren. Die ernannten Bischöfe hatten Sitz und Stimme im Oberhaus, trugen bischöfliche Gewänder und waren meist mit bedeutenden Benefizien dotiert. Es kann darin ein Mittel gesehen werden, im Oberhaus eine katholische Mehrheit zu erlangen, große Teile des höheren Adels waren lutherisch oder reformiert.
Auf ungarisch: 'címzetes püspök'[1] und nach dem MKL gab es folgende 34 ungarischen Titularsitze: Almis, Ansaria (Ansarien, Osaro), Arbe (Arbo), Belgrád és Szendrő (Belgrad und Semendria), Bidua, Boson (Boson), Bécs, Drivasztó (Drivest), Dulcino (dulcino), Dulm (Dulmi), Fáró (Pharos), Kattaró (Cattaro), Kurzola (Corzola), Makaria (Makarien), Novi (Novi), Pristina (Pristin), Roson (Roson), Szkutari (Scutari), Stagnó, Szardika (Sardica), Szebenikó, Szkardona (Skardona), Szkopia (Scopi), Szerbia (Serbien), Szvidnic, Temnen, Tinnin (Tinninien), Trau, Tribunic (Tridunitz), Trebinje, Veglia, Vovadra (Wowadri), Zakulmia.
Die Liste von 22 Titularsitzen ist dem Staatshandbuch von 1824 entnommen, sie sind alle in der Liste des MKL enthalten, jedoch sind dort zusätzlich folgende zwölf Sitze genannt: Almis, Arbe [im Schematismus 1807 vorhanden], Bidua, Bécs, Stagnó, Szebenikó [wohl Šibenik], Szvidnic, Temnen, Trau, Trebinje, Veglia [wohl die Insel, ist im Schem. 1807!], Zakulmia. Es sind also noch folgende Sitze nachzutragen:
und folgende, wo das MKL noch nicht online verfügbar ist:
Im Buch Ungarischer Episkopat und österreichische Monarchie werden Michael Anton Paintner zwei weitere Titularbistümer zugeschrieben:[2]
Die Namen der Bischöfe befinden sich im online verfügbaren Magyar Katolikus Lexikon (MKL). Soweit ein Aufstieg in die katholische Hierarchie erfolgte, wurde auch der entsprechende Eintrag angegeben (HC), jedoch erweist sich die dortige Auflistung noch als lückenhaft.
Da die ungarischen Namensformen aus dem Link zum MKL hervorgehen, wurde nach dem Muster des Staatshandbuches meist eine deutsche Form der Vornamen gewählt. Aus fehlender Angabe von Adelsbezeichnungen darf nicht geschlossen werden, dass die Person nicht adelig war. Immerhin sind bei den MKL-Einträgen höhere Adelsgrade angegeben (br für Baron oder Freiherr, gr für Graf, hg für Fürst (herzeg)) und selbst wenn die Person nicht dem höheren Adel angehörte, kann in vielen Fällen aufgrund des Prädikats der volle Name erschlossen werden (so wird z. B. Haulik György, várallyai zu Georg Haulik von Várallya).
Ansariensis
Titularbischöfe:[3]
Arbensis (ungarisch: arbei vál. püspek) [Schem 1807. 1824 nicht mehr aufgeführt] Arbe, (Insel Raab, Kroatien)
Bischöfe:
Titularbischöfe:[18]
Viselték:
Titularbischöfe:
Bacensis
Titularbischöfe:[29]
Belgradiensis, & Samandriensis (Lateinisch auch: Bellogradensis et Semendriensis; ungarisch: szendrői püspökség; serbokroatisch: Smederevo)
auch: Belgradensis
Titularbischöfe von Semendria:[37]
Titularbischöfe von Belgrad:[45]
Titularbischöfe von Belgrad und Semendria:[47]
* Graf Anton Thurn[48] (27. Februar 1728 bis ), auch Titularbischof von Alba Maritima (23. Dezember 1729 bis 2. März 1733) und Bischof von Fünfkirchen (2. März 1733 bis 25. Dezember 1734 †)[49]
Bosoniensis (deutsch auch: Bosnien)[66]
Titularbischöfe:[67]
(ungarisch: kattarói; serbokroatisch: Kotor, Jugoslawien)
Titularbischöfe:[77]
Curzolensis (ungarisch: kurzolai; kroatisch: Korčula; italienisch: Curzola) [Schem 1807: Curzola]
Titularbischöfe:
Drivestensis
Titularbischöfe:[99] 1500: Kornis Benedek, 1636: Lucsics Jeromos, 1637: Martinus ab Angelus,
Dulcinensis = Olciniensis, 1571–1878 unter türkischer Herrschaft
Titularbischöfe:[112]
Dulmensis [Schem 1807, 1812 nicht genannt] Es gibt einen Eintrag für den Titularsitz Dulma in CH: Dulma (Titular See), als einziger Titularbischof ist dort Balthasar Schitter für 1850–1868 genannt, was nicht mit untenstehender Liste zusammenpasst![133]
Vergleiche auch: De Electis Episcopis Dulmensibus (Titulus XL). In: Codex juris decretalis ecclesiae …, Seite 641[134]
Makariensis, Mrkan, Insel an der kroatischen Adriaküste
Bischof:[153]
Titularbischöfe:[154]
Noviensis Index p. 243
Bischof:[165]
Titularbischöfe:
Pharensis (ungarisch: fárói) Index p.258
Bischof:
Titularbischöfe:[198]
Pristinensis (serbokroatisch: Priština; albanisch: Prishtinë; ungarisch: Pristina) in Kosovo
Titularbischöfe:[212]
Rosonensis Ind.Real. p.294 [Schem. 1807: Rozzano]
Titularbischöfe:[225]
Sardicensis (ungarisch: sardikai; deutsch Sofia, heute Bulgarien) --- auch Sardih [Schem. 1812]
Titularbischöfe:[248]
Scardonensis[255] (ungarisch: szkardonai)
Titularbischöfe:[256]
Scopiensis Index p.316
Titularbischöfe:[279]
Scutariensis[294] (albanisch: Shkodra oder Shkodër)
Titularbischöfe:[295]
Serbiensis Index p.320 [Schem 1807: Servien]
Titularbischöfe:[305]
Tiniensis (CH), in der CH "Tinum", Index p. 381; Schem. 1807 "Tenen". --- Knin?
Im MKL-Eintrag zu Tinnin[316] findet sich eine Bischofsliste ab 1052 bis nach 1539, offenbar beginnt das Titularbistum mit dem Jahr 1550 bzw. 1622:[317]:
Tribunicensis[348] (ungarisch: tribunici; serbokroatisch: Trebinje)
Titularbischöfe:
Vegliensis[360] (kroatisch: Krk, ungarisch: vegliai).
Titularbischöfe:
Vovadrensis (ungarisch: vovadrei)
Titularbischöfe:
Zur Aufstellung der Liste wurden hauptsächlich benutzt:
Die folgenden Bände bieten den jeweils aktuellen Personalstand:
Weitere biographische Nachschlagewerke
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