Fachterminologie eines Kampfsports Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Diese Liste umfasst Fachbegriffe im Bereich der KampfkunstKarate, welche aus der japanischen Sprache stammen und die Fertigkeiten und Techniken der ernsthaften körperlichen Auseinandersetzung mit einem Gegner unterrichten.
Im Karate gibt es drei Zielregionen:
Gedan下段 – der untere Bereich der Körperhälfte, von den Füßen bis zur Hüfte.
Chūdan中段 – der mittlere Körperbereich, von der Hüfte bis zum Hals.
Jōdan上段 – der obere Körperbereich, vom Hals bis zum Kopf.
Migi右 – rechts
Hidari左 – links
Mae前 – vorn
Ushiro後ろ – hinten
Yoko横, Hen辺 – seitlich
Jōseki上席 – obere Seite
Shimoseki下席 – untere Seite
Ō大, Ōkii大きい, Dai大 – groß
Ko小, Shō小 – klein
Dan段 – Stufe
Jō上 – oben
Chū中 – Mitte
Ge下, Shimo下 – unten
Uchi内 – innen
Shōmen正面 – Vorderseite, Front
Soto外 – außen
Sumi隅 – Winkel
Omote表 – Vorderseite
Ura裏 – Rückseite
Uku浮く – fließend
Ue上 – darüber
Shita下 – darunter
Komi込 – darin, dicht
Tō遠 – weit, entfernt
Kuruma車 – Rad, hier: im Kreis
Mawashi回し – drehend, hier etwa: im Halbkreis
Kagi鈎, Kake掛け – Haken
Hira平 – flach
Naname斜め – schräg
Sokumen側面 – Seite, Flanke
一Ichi – eins
二Ni – zwei
三San – drei
四Shi/Yon – vier
五Go – fünf
六Roku – sechs
七Shichi/Nana – sieben
八Hachi – acht
九Kyū/Ku – neun
十Jū – zehn
Bei Ichi, Roku und Hachi wird der Schlussvokal verschluckt bzw. ist ganz schwach zu hören. Bei Shichi wird das i von Shi verschluckt, nicht von chi.
Wenn Dinge, Gegenstände oder Abstrakta gezählt werden, wird den Zahlwörtern ein Zählwort als Suffix angehängt, abhängig von der Art der gezählten Dinge. Beispiele:
lange dünne Gegenstände, übertragen auch für Schläge: 本hon
Bei einigen Kata-Aufzählungen und Graduierungsstufen wird an Stelle des Begriffs der ersten Stufe (Ichidan) häufig die Bezeichnung Anfangsstufe (Shodan) verwendet.
Die Techniken werden nach dem „Körperteil“ und der Art der Ausführung unterschieden. Der Zusatz Mae bedeutet Ausführung der Technik nach vorne, Yoko zur Seite, Ushiro nach hinten, Ura in die Gegenrichtung. Keage bezeichnet eine Ausführung von unten nach oben, während Kekomi eine geradlinige Ausführung angibt.
Die Nomenklatur ist nicht in allen Stilen und Budo-Disziplinen völlig identisch. So werden zum Beispiel im Wadō-Ryū oder Okinawa-Karate und Judo „Soto“ und „Uchi“ im Vergleich zum Shotokan-Karate vertauscht gebraucht, weil Uchi und Soto relative Orte, aber keine Richtungen bezeichnen, d.h. ob Soto „von außen“ oder „nach außen“ heißt, unterliegt der Konvention der jeweiligen Budo-Disziplin und Stilrichtung. Die Stile unterscheiden sich auch in der Auswahl der unterrichteten und in den Katas verwendeten Techniken, nicht alle hier angeführten Techniken kommen in allen Stilen vor.
Fudō-Dachi不動立ち oder Sōchin dachi壯鎭立ち – unbewegliche Stellung
Kamae 構え – Bereitschaft, Haltung
Kamae bezieht sich auf die gesamte Körperhaltung und die geistige Einstellung, kann im passenden Kontext aber auch als Abkürzung für eine bestimmte Haltung verwendet werden, z.B. für Chudan Kamae. Durch Anhängen des Suffixes -te wird das Kommando gebildet, eine bestimmte Haltung einzunehmen, z.B. „Zenkutsu dachi, kamaete!“
Eine gängige Haltung (u.a. auch beim Boxen), bei der beide Fäuste leicht versetzt vor dem Torso gehalten werden. Diese Haltung eignet sich Angriffe (z.B. Zuki) und Abwehraktionen mit den Armen auf Jodan-, Chudan- und Gedan-Höhe. Der Oberkörper ist Richtung Gegner leicht eingedreht, um bei eigenen Angriffen von höherer Reichweite (z.B. Kizami-Zuki) oder Hüfteinsatz (z.B. Gyaku-Zuki) zu profitieren und um die dem Gegner präsentierte Trefferfläche zu minimieren. Diese Armhaltung wird häufig mit dem Stand Zenkutsu-Dachi kombiniert.
Sagurite gamae探り手構え – suchende Handhaltung
Jūji gamae十字構え – Über-Kreuz-Handhaltung
Chuken gamae – verführende Position
Ganseki gamae岩石構え – unerschütterliche Haltung
Chushu gamae – ausgestreckter Arm
Tashin gamae他心構え – seitlich gekreuzte Hände
Shutō gamae手刀手構え – offene Handhaltung
Kōkō gamae虎口構え – „Tigermaulhaltung“
Gedan Gamae 下段構え
Jion gamae慈恩構え – „Drachenposition“
Ensei gamae – Hocke/ausgestreckter Arm
Jigo gamae – kniend auf einem Bein
Sochin gamae – Hocke/ausgestreckter Fuß
Shoshin gamae – Hocke auf einem Fuß
Toten gamae – auf einem Knie
Muhen gamae – Hocke/entspannte Arme
Kombinierte Kamae
Manji gamae卍構え – „Tempelkreuzhaltung“
Musō gamae無想構え – Haltung der „Nichthaltung“
Kōsa gamae交叉構え – Chudan uke/Gedan barai
Neko gamae猫構え – „Katzenhaltung“
Jōge gamae上下構え – Hoch-tief-Position
Garyu gamae – zurückgelehnte Position
Ashi-Waza 足技 – Fußtechniken
Trefferflächen
Chūsoku中足 – Fußballen
Sokutô足刀 – Fußaußenkante
Sokutei足底 – Fußinnenkante
Suneすね – Schienbein
Teisoku底足 – Fußsohle
Kakato踵 – Ferse
Haisoku背足 / Ashi no ko足の甲 – Spann
Tsumasaki爪先 – Zehenspitzen
Hiza膝 – Knie
Mae-Ashi前足 – Vorderer Fuß/ Vorderes Bein
Ashi-Sabaki 足さばき (unsoku 運足) – Beinarbeit
Suri-Ashi摺足 – Gleitende-Schritte. Meint keine Schritttechnik speziell, sondern ist als Grundlage der Beinarbeit allgemein zu verstehen, im Gegensatz zum Auftreten, oder Stampfen Fumikomi-Ashi 踏み込み足. Bei Suri-Ashi bleiben die Fußballen idR im Kontakt mit dem Boden.
Kae-Ashi替え足 – wechselnder Schritt. Gelegentlich als Ayumi-Ashi 歩み足, Gehender-Schritt bezeichnet.
Yori-Ashi寄り足 – Annähernder Schritt. Die Beine entfernen sich voneinander, bevor sie wieder aufeinander zubewegt werden. Hiermit ist insb. das Nachstellen des zweiten Beins gemeint, nachdem der Abstand der Beine vergrößert wurde.
Tsugi-Ashi次足 – Beistellschritt. Die Beine nähern sich an, bevor sie auseinander bewegt werden.
Okuri-Ashi送足, „Begleitender Schritt“. Das hintere Bein bewegt sich zuerst, wobei der hintere Fuß in 45° nach außen vor den vorderen Fuß gesetzt wird. Ähnlich wie bei Tsugi-Ashi soll hier Raumgewinn gemacht werden. Gelegentlich wir Okuri-Ashi für das Nachstellen des hinteren Beines beim Yori-Ashi verwendet, wodurch es zu Missverständnissen, insbesondere zwischen unterschiedlichen Budoka kommt. Gelegentlich wird Okuri-Ashi als Sashi-Ashi差し足, Geheimer Schritt bezeichnet.
Ushiro-Mawashi-Geri後ろ回し蹴り – Halbkreistritt nach hinten
Ushiro-Tobi-Geri後ろ飛び蹴り – Sprungtritt nach hinten
Sonstiges
Kansetsu-Geri関節蹴り – Tritt zum Kniegelenk
Kin-Geri金蹴り – Tritt zum Hoden
Kizami-Geri刻み蹴り – Prelltritt, Halbkreisförmig mit vorderen Bein z.B. Mae ashi mawashi geri
Ude-Waza 腕技 – Armtechniken
Trefferflächen
Ken 拳 – Faust
Im Karate gibt es zwei Arten der geschlossenen Faust:
alle Finger im Mittelgelenk einwärts biegen, bis die Fingerspitzen die Fingerwurzeln berühren. Der Daumen wird dabei über Zeige- und Mittelfinger gelegt.
wie 1, allerdings berührt die Fingerspitze des Zeigefingers die Daumenwurzel anstatt seiner eigenen.
Seiken正拳 – Stirnseite der Faust. Wird für Fauststöße verwendet und ist daher die häufigste Faustart im Karate. Mit dieser Trefferfläche kann praktisch jeder Körperteil getroffen werden. Die Mittelhandknochen von Zeige- und Mittelfinger sind die stabilsten in der Mittelhand und bilden eine gerade Verlängerung des Armes. Ringfinger und kleiner Finger haben schwächere Knochen, so dass Treffer mit ihnen auf eine harte Stelle zu einer Boxerfraktur führen können.
Uraken裏拳 – Faustrücken. Diese Trefferfläche wird verwendet, wenn aus dem angewinkelten Ellbogen eine Schnappbewegung als Schlag ausgeführt wird (diese Angriffsbewegung heißt ebenfalls Uraken). Prädestiniertes Ziel solcher Angriffe sind Gesicht und Schläfen oder die Seiten des Rumpfes.
Tettsui/Kentsui鉄槌/拳槌- Eisenhammer. Die Technikausführung erfolgt wie bei Uraken aus dem Ellbogen, allerdings wird mit der Unterseite der Faust getroffen, als sei sie ein Hammer.
Ippon ken一本拳 – Zeigefingerknöchelfaust. Bei der Faustbildung steht das Mittelgelenk des Zeigefingers vor und der Daumen drückt den Zeigefinger gegen die Faust, um diesen zu stabilisieren. Diese Faust wird bei Angriffen gegen die Nase oder die Rippen verwendet.
Nihon ken二本拳 – Zweifingerfaust
Nakadaka (ippon) ken/中高(一本)拳 – Mittelfingerknöchelfaust. Wie Ippon ken, allerdings mit vorstehendem Mittelfingermittelgelenk.
Hiraken平拳 – Flache Faust. Die Finger werden am Mittelgelenk eingebogen, ohne dass die Faust geschlossen wird. Diese Faust wird gegen Angriffe unterhalb der Nase oder gegen die Rippen eingesetzt.
Ganken岩拳 – Felsfaust
Te 手 – Hand
Ippon Nukite一本貫手 – Einfingerstich
Nihon Nukite二本貫手 – Zweifingerstich. Nukite-Variante, bei der nur mit zwei Fingern zugestoßen wird; entweder mit Zeige- und Mittelfinger, oder mit Daumen und Zeigefinger.
Shihon Nukite四本貫手 – Vierfingerstich
Teishō / Shōtei底掌 / 掌底 – Handwurzel. Die Hand wird im Handgelenk aufwärts angewinkelt. Trefferzone ist der Handballen im Bereich des Daumens. Mit dieser Handhaltung werden Angriffe gegen das Kinn ausgeführt oder der Arm des Angreifers wird geprellt.
Seiryūtō青竜刀 – chin. Breitschwert
Kokō虎口 – Tigermaul (wie beim Greifen)
Washide鷲手 – Adlerhand
Haitō背刀 – Schwertrücken. Wie Shuto, allerdings wird mit der Handkante zwischen Daumen und Zeigefinger getroffen.
Haishu背手 – Handrücken. Der gesamte (Mittel)handrücken dient als Trefferfläche. Eingesetzt zur Abwehr oder gegen Rumpfseiten oder Solar Plexus.
Nukite貫手 – Speerhand. Die Spitzen der ersten drei Finger liegen in fast einer Ebene, wozu der Mittelfinger leicht gekrümmt wird. Dadurch können Angriffe gegen den Solar Plexus, zwischen die Augen oder die Achselhöhle ausgeführt werden.
Shutō手刀 – Schwerthand. Die ausgestreckte Hand wird versteift und als Trefferfläche dient die Handkante unterhalb des kleinen Fingers. Eingesetzt gegen Schläfen, Hals und Rippen.
Kumade熊手 – Bärentatze
Keitō鶏冠 – Hahnenkamm
Kakutō / Koken鶴頭 / 孤拳 – Kranichkopf
Ude 腕 – Arm
Gaiwan外腕 – Armaußenseite
Haiwan背腕 – Armrücken
Naiwan内腕 – Arminnenseite
Shuwan手腕 – Armunterseite
Empi猿臂 /Hiji肘 – Ellenbogen
Tsuki waza 突き技 – Stoßtechniken
Ausführungen des Tsuki („Zuki“)
Jun-Zuki順突き/ Oizuki追い突き – gleichseitiger Stoß (Fauststoß auf der gleichen Seite wie der vordere Fuß)
Gyaku-Zuki逆突き – seitenverkehrter Stoß (Fauststoß mit der Hand der anderen Seite als der vordere Fuß)
Oi-Zuki追い突き – gleichseitiger Stoß. Ein bei geradem Oberkörper ausgeführter Fauststoß von der Körperseite, von der sich auch das Bein (nach Vollführung eines Schrittes, oftmals Zenkutsu Dachi) vorne befindet. Trefferfläche ist Seiken. Startposition ist die Körperseite/Hüfte mit nach oben angelegter Faust. Die Faust bewegt sich auf geradem Weg zum Ziel und vollführt kurz vor dem Auftreffen eine Schraubbewegung. Der andere Arm führt zeitgleich eine Hikite-Bewegung aus (gleiche Bewegung rückwärts).
Nagashi-Zuki流し突き – Ausweichstoß
Kizami-Zuki刻み突き – Prellstoß. Fausstoß von der vorderen Körperseite aus, hohe Reichweite durch Eindrehen des Körpers.
Ren-Zuki連突き – Links-rechts-/Rechts-links-Stoß (Jōdan/Chūdan). Eine Folge von zwei Zukis in kurzem Abstand, beim Gehen auf einen Schritt.
Dan-Zuki段突き – doppelter Stoß
Sanbon-Zuki三本突き – Links-rechts-links/Rechts-links-rechts-Stoß (Jōdan/Chūdan/Chūdan). Eine Folge von drei Zukis, beim Gehen auf einen Schritt. Zwischen dem zweiten und dritten Zuki gibt es eine kürzere Pause, als nach dem ersten Zuki.
Age-Zuki上げ突き – steigender Stoß. Ausgeführt wie Oi-Zuki, wobei allerdings die Faust auf dem Weg zusätzlich hochgezogen wird. Trefferfläche z.B. Uraken gegen das Kinn.
Ura-Zuki裏突き – Aufwärtshaken
Tate-Zuki立て突き – senkrechte Faust
Morote-Zuki双手突き – beidhändig
Awase-Zuki合せ突き – senkrecht
Yama-Zuki山突き – Berg-Stoß
Heikō-Zuki平行突き – Parallelstoß
Hasami-Zukiはさみ突き – Scherenstoß
Mawashi-Zuki回し突き – Halbkreisstoß. Ein Faustschwinger, der aus der Schulter ausgeführt wird.
Kagi-Zuki鉤突き – Hakenstoß. Der Zuki wird mit angewinkeltem Arm seitlich am Oberkörper vorbeigeführt. Häufige Stände dabei sind Kiba Dachi oder Kokutsu Dachi.
Furi-Zuki振り突き – Fegestoß
Uchi waza 打ち技 – Schlagtechniken
Kobushi-Uchi 拳打 – Faustschläge
Uraken-Uchi裏拳打 – Faustrückenschlag
Tettsui (Kentsui)-Uchi鉄槌打 – Hammerfaustschlag: Dabei schlägt man in einer Abwärtsbewegung die Unterseite der geschlossenen Faust auf den Körper (z.B. Kopf oder Schulter) des Gegners.
Hiji-Uchi 肘打 – Ellenbogenschläge
Empi-Uchi猿臂打ち (Hiji-Ate肘当て) – Ellenbogenschlag. Der Ellbogen wird mit Faust an Brust oder Schulter angewinkelt und der Schlag wird durch eine Kreisbewegung mit dem Ellbogen ausgeführt. Einsatz bei sehr kurzer Distanz.
Kaishō-Uchi 開掌打ち – Schläge mit der offenen Hand
Shutō-Uchi手刀打ち – Schwerthandschlag. Ausführung eines Handkantenschlags, der meist neben der Wange ausgeholt wird. Kurz vor dem Auftreffen wird der Unterarm rotiert. Die andere Hand führt zeitgleich eine gerade Hikite-Bewegung aus.
Haitō-Uchi背刀打ち – Innenhandkantenschlag. Ausführung eines Handkantenschlags, der Chudan oder Gedan ausgeholt wird. Kurz vor dem Auftreffen wird der Unterarm rotiert.
Haishu-Uchi背手打ち – Handrückenschlag
Teishō (Shōtei)-Uchi底掌打ち – Handwurzelschlag
Sonstige
Morote-Uchi双手打ち – beidhändiger Schlag
Uke-Waza 受け技 – Abwehrtechniken
Wan (Ude) 腕 – Arm (Unterarm)
Haiwan背腕 – obere Fläche des Unterarms
Shuwan手腕 – untere Fläche des Unterarms
Gaiwan外腕 – Armaußenseite
Naiwan内腕 – Arminnenseite
Te手 – Hand
Jōhō (Age)-Uke上方受け – von unten nach oben
Otoshi-Uke落し受け – von oben nach unten
Naihō (Soto)-Uke内方受け – von außen nach innen
Gaihō (Uchi)-Uke外方受け – von innen nach außen
Nagashi-Uke流し受け – Fegeabwehr
Osae-Uke抑え受け – Pressabwehr
Hineri-Uke捻り受け – Drehabwehr
Fumikomi-Uke踏み込み受け – Hineingehen mit Abwehr
Suri-Uke擦り受け – Abwehr mit gleitendem Ellenbogen
Morote-Uke双手受け – beidhändige Abwehr
Awase-Uke合せ受け – unterstützte Abwehr
Sukui-Ukeすくい受け – Schaufelabwehr
Tsukami-Uke掴み受け – Greifabwehr
Kakiwake-Uke掻き分け受け – Keilabwehr
Soto-Uke外受け – von innen nach außen (Shotokan, Wado-Ryu: von außen nach innen)
Uchi-Uke内受け – von außen nach innen (Shotokan, Wado-Ryu: von innen nach außen)
Yoko-Uke – seitliche Abwehr von innen nach außen (im Goju-Ryu anstatt Uchi-Uke verwendet)
Jōdan Age-Uke上段上げ受け – steigende Abwehr. Der abwehrende Arm wird von der Körperseite in schräger, steigender Bewegung bis zur Stirn hochgezogen und rotiert kurz vor Ende der Ausführung. Die abwehrende Hand ist zur Faust geballt, die Hikite-Hand startet geöffnet auf Stirnhöhe und wird zeitgleich so zurückgezogen, dass beide Arme sich kurzzeitig vor dem Kinn überkreuzen und danach zur Faust geballt. Damit werden Angriffe gegen den Kopf abgeleitet.
Gedan-Barai下段払い (auch: Harai-Otoshi-Uke払い落し受け) – Fegeabwehr unten mit Unterarm. Die abwehrende Hand startet zur Faust geballt auf Höhe der gegenüberliegenden Wange, der Hikite-Arm ist nach unten ausgestreckt. Während der Hikite-Arm zurückgezogen wird, fällt der abwehrende Arm herunter, bis er seine Körperseite gestreckt erreicht hat. Ausführung kann je nach Stilrichtung variieren.
Kake-Uke掛け受け – Hakenabwehr
Sukui-Uke掬い受け – Schaufelabwehr
Ryōwan Uke 両腕受け – beidhändige Abwehrform
Morote-Uke諸手受け – beidhändige Abwehr. Wie Uchi-Uke, wobei die Faust des anderen Armes stützend über das Ellbogengelenk gehalten wird.
Jūji-Uke十字受け – Kreuzabwehr. Beide Arme überkreuzen sich vor dem Körper. Wird Jodan oder Gedan ausgeführt, z.B. um die Ausführung eines Trittes zu verhindern. Kann mit offenen oder geschlossenen Händen ausgeführt werden.
Sokumen-Awase-Uke側面受け – Seitenabwehr mit beiden Händen
Kakiwake-Uke掻き分け受け – Keilabwehr
Kōsa-Uke交差受け – beide Arme gekreuzt
Haiwan-Uke 背腕方受 – Abwehr mit den Oberseiten der Unterarme
Sonstige
Empi-Uke猿臂受け – Ellenbogenabwehr
Rückzugbewegung
Hiki-Te引手 – Rückzugbewegung der Faust zur Hüfte. Wird bei fast jeder Technik als Gegenbewegung eingesetzt. Mögliche Gründe: um den Gegner in den Schlag reinzuziehen (die zurückgezogene Faust zur Hüfte soll eigentlich nicht „leer“ sein), um gleichmäßig Körperspannung und Rotation aufzubauen, einen höheren Impuls zu erzeugen, um nach jeder Technik direkt eine neue Technik ausführen zu können, um gleichzeitig einen Gegner im Rücken anzugreifen, um bessere Balance zu haben u.a. Zudem kann die Ausholbewegung oft zeitgleich als weitere Abwehr oder als weiterer Angriff verwendet werden.
Begrüßungsritual
Das Begrüßungsritual dient dazu, das Training formell einzuleiten, alles Ablenkende zu vergessen und sich gegenseitigen Respekt auszusprechen und der Dōjō-Etikette unterzuordnen.
Details mögen je nach Dōjō, Trainer und Stilrichtung variieren, aber meist bilden die Karateka eine nach Graduierung aufsteigende Reihe gegenüber dem oder den Trainern und eventuellen Ehrengästen. Karateka ohne Anzug oder Gürtel reihen sich dabei am niedrigen Ende ein. Der Trainer gebietet dann, die Sitzposition einzunehmen (Traditionell der Graduierung nacheinander). Dann findet die Meditation statt (initiiert und beendet durch den Sensei oder Senpai). Das Begrüßungsritual endet dann in mindestens einem Gruß (meist Sensei ni Rei oder Senpai ni Rei). Zusätzliche Grüße z.B. an Ehrengäste oder die Ahnen werden noch davor ausgesprochen. Der Gruß wird dabei als Verbeugung ausgeführt (kann grundsätzlich im Stand oder im Sitzen erfolgen).
Das Begrüßungsritual findet in dieser Form auch als Abschlussritual statt.
Seiza正座 – Kniesitz. Dabei wird auf den Knien gesessen, die Füße befinden sich unter dem Gesäß, die Hände liegen auf den Oberschenkeln. Die Haltung ist aufrecht und entspannt. In dieser Position wird meditiert und anschließend gegrüßt.
Shōmen ni Rei正面に礼 – Gruß zur Vorderseite (des Dōjō; Gruß an die Ahnen)
Sensei ni Rei先生に礼 – Gruß zum Meister. Diese Aufforderung wird vom ältesten Schüler ausgesprochen, niemals vom Sensei selbst (dies wäre eine unbescheidene Aufforderung, ihn zu grüßen).
Senpai ni Rei先輩に礼 – Gruß zum Fortgeschrittenen. Analog zu Sensei ni Rei, wobei ein Senpai dessen Rolle als Trainer übernimmt.
Otagai ni Reiお互いに礼 – Gegenseitiger Gruß, ggf. auch nur als Rei ausgesprochen.
Ossu押忍 – (Grußwort oder Bestätigung). Wird beim Angrüßen eines Menschen während der Verbeugung verwendet (oder auch im Kihon Ippon Kumite auf Toris Ansage). Wird nicht bei Kata verwendet.
Kiritsu起立 – Aufstehen
Kommandos
Yōi用意 – Bereitschaft. Es wird ein natürlicher, ausgeglichener Stand eingenommen. Die Arme werden mit Fäusten vor der Hüfte hängen gelassen. Der Karateka ist dabei aufmerksam. Bei der Ausführung von Kata erfolgt ggf. abhängig von der Kata ein spezifischeres Yoi-Kommando durch den Trainer, um eine in der Kata besondere Yoi-Position einzunehmen, z.B. Tekki Yoi (gestreckte, aufeinandergelegte Hände bei geschlossenen Beinen), Bassai Yoi (umhüllen einer Faust mit der anderen Hand), ...
Kamaete 構えて – Position einnehmen. Die Position wird vorher genannt, z.B. „Links vor mit Gedan-Barai im Zenkutsu Dachi, kamaete“
Hajime初め – Anfangen. Startkommando für Kämpfe oder vom Trainer vorgegebene Aufgaben bis mit Yame zum Ende geboten wird.
Kyo虚 – Kyo bedeutet die Chance, in eine Lücke (suki) des Gegners schlagen zu können. Es gibt zwei Arten des Kyo: Das physische Kyo und das mentale Kyo. Um ein Kyo zu erzeugen, werden Techniken des Go no Sen oder des Sen no Sen eingesetzt.