Schloß Holte
Ortsteil von Schloß Holte-Stukenbrock Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Schloß Holte ist ein Stadtteil von Schloß Holte-Stukenbrock im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Schloss ab. Zu Schloß Holte gehört auch das ursprüngliche Ortszentrum Liemke.
Schloß Holte Stadt Schloß Holte-Stukenbrock | |
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Koordinaten: | 51° 54′ N, 8° 36′ O |
Höhe: | 118 m ü. NHN |
Fläche: | 19,78 km² |
Einwohner: | 12.356 (1. Jan. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 625 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
Postleitzahl: | 33758 |
Vorwahl: | 05207 |
Lage von Schloß Holte in Schloß Holte-Stukenbrock | |
Schloß Holte liegt mitten in der Senne, einer Heidelandschaft am Ostrand der Westfälischen Bucht südwestlich vom Teutoburger Wald. Verschiedene Sennebäche entwässern das Gebiet dem natürlichen Gefälle folgend in südwestlicher Richtung zur Ems hin.
An Schloß Holte grenzen Sende, Liemke und Stukenbrock, der Hövelhofer Ortsteil Hövelriege, die Verler Ortsteile Kaunitz und Bornholte sowie der Oerlinghausener Stadtteil Lipperreihe. Im Norden liegt der Bielefelder Stadtbezirk Sennestadt.
Die Siedlungslandschaft des Verler Landes entstand aus anfänglichen Streusiedlungen, die sich im Laufe der Zeit verdichteten. 1153 werden zwei „Lindbikehöfe“ (vermutlich Obermeier und Johannliemke) in Liemke an der Wapel erstmals in einer Urkunde des Paderborner Bischofs Bernhard I. von Oesede erwähnt.
Es wird vermutet, dass die ältesten Liemker Höfe aber sogar bis in die karolingische Zeit zurückreichen könnten. Oft werden diese Hofstellen bei den Sattelmeyern vermutet. Sattelmeyer waren jene Höfe, die nach dem Rietberger Landrecht von 1697 ehemals „mit einem gesattelten Raunen oder Wallachen der Landesherrschaft, wenn dieselbe ausreisete, dienen mußten“. In Liemke kämen hierfür die Vollspänner-Höfe Dresselhaus, Geisemeier, Langenstroth, Peitzmeyer und der schon genannte Johannliemke in Frage.
Nachdem die reichen und großen Vollspännerhöfe der wachsenden Bevölkerung nicht mehr genügend Hoffläche bereitstellen konnte, wurden die Höfe teilweise geteilt und manchmal mit Flächenzuschlägen zu neuen Vollspänner- beziehungsweise Halbspännerhöfen.
Im 14. Jahrhundert entsteht am Ostrand des Holter Waldes eine Wehrburg der Grafen von Rietberg, das Haus „Holte“, das Bernhard VIII. zur Lippe 1556 total zerstört. An gleicher Stelle errichtet Graf Johann III. von Rietberg und Ostfriesland von 1608 bis 1616 den heutigen Renaissancebau als Jagdschloss.
1531 erscheint erstmals der Name „Stuykenbroike“.
Mit der Kirchgründung in Kaunitz 1746 entsteht ein eigenes Kirchspiel für die Bauerschaften Oesterwiehe und Liemke.
1807 fällt die Grafschaft Rietberg und damit auch Liemke an das Königreich Westphalen und nach dessen Zusammenbruch auf Grund der Schlussakten des Wiener Kongresses an Preußen. 1816 fasst es diese gemeinsam mit der Herrschaft Rheda und dem Amt Reckenberg zum Kreis Wiedenbrück zusammen.
In der kargen Senne, ursprünglich „Sinithi“ genannt, lebt die Bevölkerung zunächst nur von der Landwirtschaft. Aber 1839 errichtet Friedrich Ludwig Tenge neben dem Schloss die „Holter Hütte“, in der man ab 1842 das hier vorkommende Raseneisenerz verhüttet. Somit beginnt auch hier das Zeitalter der Industrialisierung.
In dem Jagdschloss kommt es besonders in den Jahren 1845 bis 1847 zu wiederholten Treffen eines einflussreichen politischen Freundschaftskreises, dem sogenannten Holter Kreis. Diesem Kreis gehörten u. a. Julius Meyer, Hoffmann von Fallersleben, Otto Lüning sowie Hermann Kriege an.
Anfang Dezember 1901 wird die nördliche Teilstrecke der Senne-Bahn zwischen Bielefeld und Schloß Holte eröffnet, die südliche Teilstrecke bis Paderborn am 1. Juli 1902. Der bei km 21,65, also südlich der Gemeinde liegende Haltepunkt heißt bis 1907 Liemke, wird dann aber auf Antrag der Gemeinde Hövelhof hin in Hövelriege umbenannt.
Am 28. Oktober 1964 benennt sich die bisherige Gemeinde Liemke nach ihrem Haltepunkt Schloß Holte um.[2] Dies ist eine Folge der rasanten, vor allem wirtschaftlichen Entwicklung in der Umgebung des Bahnhofs, während der bisherige Ortskern seit Eröffnung der Bahnstrecke stagniert. Am 1. Januar 1970 wird der Ort zusammen mit den Gemeinden Stukenbrock und Sende (teilweise) zur neuen Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock zusammengeschlossen.[3] Die neue Gemeinde wird zunächst dem Kreis Bielefeld zugewiesen. Am 1. Januar 1973 wird sie in den neuen Kreis Gütersloh umgegliedert.
Seit dem 1. Januar 2003 übernimmt die Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock die Aufgaben einer mittleren kreisangehörigen Stadt und führt seither die Bezeichnung „Stadt Schloß Holte-Stukenbrock“.
Fast die Hälfte der Bevölkerung (46,5 %, Stand: 31. Dezember 2004) gehört der katholischen Konfession an. Für diese gibt es die drei Kirchengemeinden St. Ursula (Ortsteil Schloß Holte), St. Joseph (Ortsteil Liemke), St. Heinrich (Ortsteil Sende) des Dekanats Rietberg-Wiedenbrück im Erzbistum Paderborn.
Die evangelischen Christen gehören der Ev. Kirchengemeinde Schloß Holte-Stukenbrock an. Diese gehört zum Kirchenkreis Gütersloh der Evangelischen Kirche von Westfalen und besteht seit 1950. Zunächst diente die Schlosskapelle in Holte als Gottesdienstraum, nach 1961 die neuerrichtete Kirche in Stukenbrock. Seit 1981 wird die Versöhnungskirche in Schloß Holte genutzt. Die Anfänge dieser Gemeinde liegen in den 1830er Jahren, als die Ansiedlung verschiedener Erwerbsbetriebe viele evangelische Arbeiter und Beamte nach Schloß Holte zog. Der Anteil der evangelischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung Schloß Holte-Stukenbrocks beträgt 25,0 % (Stand: 31. Dezember 2004).
Die damalige Gemeinde Liemke erhält am 24. Juni 1938 ihr Wappen:
Schräglinks geteilt von Gold und Grün. Oben ein Eichbaum, unten ein schräglinks liegender Wellenbalken in verwechselten Farben.
Die Eiche symbolisiert „die Holte“, den Holter Wald, der Wellenbalken den alten Namen der Gemeinde, Liemke, der vom Lehmbach abgeleitet ist.
Der Bahnhof Schloss Holte liegt an der Senne-Bahn (KBS 403[4]), auf der die gleichnamige Regionalbahn 74 Bielefeld–Hövelhof–Paderborn verkehrt. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von der NordWestBahn mit Dieseltriebwagen vom Typ Bombardier Talent.
Die Senne-Bahn ist von besonderer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes. In der Nähe des Bahnhofes Schloß Holte haben sich daher zahlreiche Gewerbebetriebe angesiedelt.
Im öffentlichen Personennahverkehr gilt der Westfalentarif und der NRW-Tarif.
Mit der Anschlussstelle Schloß Holte-Stukenbrock hat der Ort eine naheliegende Anbindung an die A 33, die als Querspange der beiden Autobahnen A 2 Ruhrgebiet–Hannover und A 44 Dortmund–Kassel dient. In nordwestliche Richtung führt die A 33 über Bielefeld hinaus nach Osnabrück, wo Anschluss an die A 30 besteht.
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