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deutsche Bildhauerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lidy Luise Elisabeth Ottilie Lucy Mary von Lüttwitz (* 19. Februar 1902 in Berlin; † 20. Oktober 1996 in Altenhohenau bei Wasserburg am Inn) war eine deutsche Bildhauerin.
Die in Posen aufgewachsene[1] Lidy von Lüttwitz studierte von 1920 bis 1924 Malerei in Berlin. Zu ihren Mentoren zählten Willy Jaeckel und Leo von König.[2] Anschließend, ab 1924,[3] absolvierte sie ein Bildhauereistudium bei Alexander Oppler an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin.[2] Im Jahr 1926 zog Lidy von Lüttwitz nach Paris und begann ein Studium der Bildhauerei und Malerei an der Staatlichen Hochschule der Schönen Künste (École nationale supérieure des beaux-arts de Paris),[1] an der auch der Maler Henri Matisse studiert hatte. Zu ihren Lehrern in Frankreich gehörten der Bildhauer François Léon Sicard und der kubistische Maler André Lhote.[2] Von 1928 bis 1932 besuchte sie die Akademie der Steinwerkklasse in Berlin.[1] Danach eröffnete sie ihr eigenes Atelier, hatte aber während der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund der fehlenden Kunstfreiheit keine Möglichkeit, ihre Arbeiten auszustellen.
Nach 1945 fand man ihre Werke in Ausstellungen in der Galerie Gerd Rosen in Berlin, im Städtischen Museum Leverkusen, in Schloss Morsbroich, der Galerie Günther Franke in München, dem Museum Villa Stuck in München und in der Städtischen Galerie in Rosenheim. 1952 erhielt sie den Berliner Kunstpreis für Bildhauerei, wie ein Jahr zuvor ihre Künstlerfreundin Louise Stomps, mit der sie Anfang der 30er Jahre auch eine Ateliergemeinschaft hatte.
Im Jahr 1959 siedelte Lidy von Lüttwitz nach München und 1970 nach Altenhohenau bei Wasserburg am Inn um,[3] wo sie am 20. Oktober 1996 verstarb.
Ihre Skulpturen bestehen aus den unterschiedlichsten Materialien, wie Holz, Sandstein, Marmor, Bronze, Blei und Dolomit.
Die fast gehörlose Künstlerin gab ihren Kindern, wie sie ihre Schöpfungen auch nannte, selten konkrete Namen, sondern überließ die Interpretation dem Betrachter. Auch dadurch wird in ihren Werken die innere Zwiesprache aufgrund ihres eingeschränkten Hörvermögens deutlich.
In Berlin-Wittenau (Bezirk Reinickendorf), nordwestlich des Rathausparks, steht ihre 4,5 Meter hohe Skulptur Mahnmal der Gewalt[4]. Zu sehen ist eine auf ein Rad geschnürte stilisierte Figur. Das Rad erinnert vage an ein Hakenkreuz. Diese Skulptur befindet sich auf einem trapezförmigen Sockel aus rotem Sandstein[5]. Das Mahnmal soll an alle Opfer des Nationalsozialismus erinnern.
Nach ihrem Umzug nach Altenhohenau bearbeitete sie ihre großen Skulpturen auch mit 90 Jahren noch auf Gerüsten. Im November 2009 wurde ihre Skulptur Lebensformen auf dem Skulpturenweg in Obing (Oberbayern) durch Vandalismus stark beschädigt. Das Werk, aus einem Stück Elbsandstein gehauen, war eine Leihgabe des Wasserburger Architekten Rudi Kammerl[6].
1952 Kunstpreisträgerin der Stadt Berlin.[7]
Der Auftrag für das Mahnmal in Berlin-Reinickendorf erfolgte 1954, nach der Verleihung des Berliner Kunstpreises von 1952 und stellte für von Lüttwitz, die während dieser Zeit keine Möglichkeit hatte, ihre Werke auszustellen, eine besondere Ehrung dar.
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