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Laubfrösche (Familie)

Familie der Ordnung Froschlurche (Anura) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Laubfrösche (Familie)
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Die Familie der Laubfrösche (Hylidae) besteht aus überwiegend kletternden Froschlurchen (Anura), deren Arten weltweit verbreitet sind. Die größte Vielfalt erreichen sie in der Neuen Welt. Es sind derzeit mehr als 1060 Arten beschrieben, womit es sich um eine der artenreichsten Familien in der Klasse der Amphibien handelt.

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
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Laubfrosch in einem Baum
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Merkmale, Verhalten

Es besteht eine große Formenfülle; gemeinsame Merkmale zu benennen, ist nicht einfach (zum Knochenbau vergleiche: Neobatrachia). Laubfrösche im weiteren Sinne haben in der Regel eine glatte Haut, recht lange Sprungbeine und leben überwiegend auf Büschen, Bäumen und anderen Pflanzen. Dank ihrer charakteristischen Haftscheiben an den Finger- und Zehenenden können sie ausgezeichnet klettern. Diese Verhaltensweise wird außerdem durch einen Zwischenknorpel vor den Endgliedern der Finger unterstützt, der ihnen Greifbewegungen ermöglicht.

Zum Ablaichen suchen die meisten Arten nachts kleine Weiher oder andere Wasseransammlungen auf und setzen oft sehr kleine Eiklumpen ins Wasser ab; es gibt aber auch abweichende Formen der Laichablage auf Blättern (vergleiche beispielsweise Makifrösche, Rotaugenlaubfrosch) und von Brutpflege. Die Männchen verfügen nicht selten über eine große kehlständige Schallblase, mit der sie laute Paarungsrufe erzeugen. Beim Amplexus klammern sie die Weibchen unmittelbar hinter den Vorderbeinen.

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Verbreitung

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Weltweite Verbreitung der Familie Hylidae

Besonders viele Vertreter dieser Familie bewohnen die tropischen Regenwälder der Erde, speziell auch in Lateinamerika. Im Einzelnen kommen Laubfrösche in Nord- und Südamerika, auf Karibischen Inseln, in Australien und Neuguinea, mit wenigen Arten in den gemäßigten Zonen Eurasiens (von Europa bis zum Japanischen Archipel) und mit lediglich einer Art, dem Mittelmeer-Laubfrosch, am Nordwestrand Afrikas vor. (In den größten Teilen Afrikas fehlt die Familie; stattdessen finden sich hier unter anderem die recht ähnlich aussehenden Ruderfrösche sowie die Riedfrösche.) Auf Pazifikinseln wie Neukaledonien, Vanuatu, Guam sowie auf Neuseeland wurden einzelne Laubfroscharten vom Menschen eingeführt.[1]

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Taxonomie

Zusammenfassung
Kontext

Die systematische Zusammenstellung der Familie der Laubfrösche wird kontrovers diskutiert. Je nachdem, ob molekularbiologische oder morphologische Vergleichsmerkmale im Vordergrund stehen, werden von verschiedenen Autoren stark abweichende Übersichten vorgeschlagen. Die umfassendste Revision der letzten Jahre ergab eine Fülle von Umsortierungen und Neubenennungen.[2] Unter anderem wurde die bisherige Unterfamilie Hemiphractinae komplett ausgegliedert und wird inzwischen als eigene Familie Hemiphractidae behandelt, ebenso wurden 2016 die beiden ehemaligen Unterfamilien Greiffrösche (Phyllomedusinae) und Australische Laubfrösche (Pelodryadinae) in den Familienrang erhoben, was jedoch bald wieder rückgängig gemacht wurde. Eine übergeordnete Gruppe namens Arboranae wurde dadurch überflüssig.[3] In der Folge wurden viele neue Gattungen etabliert und Arten innerhalb der Gattungen neu zugeordnet. So blieben in der vormals mit über 300 Arten umfangreichsten Gattung Hyla, der auch der einzige mitteleuropäische Vertreter der Familie, der Europäische Laubfrosch angehört, nur noch 17 Arten übrig. Auch die hier vorgestellte Übersicht[4] stellt keine abschließend „fertige“ Systematik der Familie Hylidae dar.

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Tupfenlaubfrosch (Boana punctata)
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Surinam-Clownfrosch (Dendropsophus leucophyllatus)
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Japanischer Laubfrosch (Dryophytes japonica)
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Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea), Jungtier
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Kuba-Laubfrosch (Osteopilus septentrionalis)

Unterfamilie Laubfrösche

Die Unterfamilie der Laubfrösche im engeren Sinne (Hylinae) umfasst 45 Gattungen mit insgesamt 755 Arten[5].

Unterfamilie Australische Laubfrösche

Die Unterfamilie der Australischen Laubfrösche (Pelodryadinae) umfasst drei Gattungen mit insgesamt 241 Arten:

Bearbeitungsstand: 24. Oktober 2024

  • Litoria Tschudi, 1838 (117 Arten[6])
  • Nyctimystes Stejneger, 1916 (47 Arten[7])
  • Ranoidea Tschudi, 1838 (72 Arten[8])
  • Incertae sedis:
    • "Litoria" castanea (Steindachner, 1867)[9]
    • "Litoria" jeudii (Werner, 1901)[10]
    • "Litoria" louisiadensis (Tyler, 1968)[11]
    • "Litoria" obtusirostris Meyer, 1875[12]
    • "Litoria" vagabunda (Peters & Doria, 1878)[13]

Unterfamilie Greiffrösche

Die Unterfamilie der Greiffrösche (Phyllomedusinae) umfasst acht Gattungen mit 67 beschriebenen Arten:

Bearbeitungsstand: 24. Oktober 2024

  • Agalychnis Cope, 1864 (14 Arten[14])
  • Callimedusa Duellman, Marion, and Hedges, 2016 (6 Arten[15])
  • Cruziohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell, and Wheeler, 2005 (5 Arten[16])
  • Hylomantis Peters, 1873 "1872" (2 Arten[17])
  • Phasmahyla Cruz, 1991 (8 Arten[18])
  • Phrynomedusa Miranda-Ribeiro, 1923 (6 Arten[19])
  • Phyllomedusa Wagler, 1830 (16 Arten[20])
  • Pithecopus Cope, 1866 (12 Arten[21])
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Einteilung der Laubfrösche bis 2021

Zusammenfassung
Kontext

(Bearbeitungsstand: 7. Juli 2021)

incertae sedis
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Einzelnachweise

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