Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Nach dem Zerfall der Provinz Posen wurde am 20. November 1919 der Kreis Meseritz der neuen Regierungsstelle in Schneidemühl im Verwaltungsbezirk Grenzmark Westpreußen-Posen unterstellt. Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages wurde am 10. Januar 1920 der östliche Teil des Kreises Meseritz an Polen abgetreten. Ab 11. Januar 1921 trug der Verwaltungsbezirk Grenzmark Westpreußen-Posen die Bezeichnung „Grenzmark Posen-Westpreußen“. Am 1. Juli 1922 trat der Kreis Meseritz zur neuen preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und ab 1. August 1922 zum neu gebildeten Regierungsbezirk Schneidemühl.
Zum 1. Oktober 1938 wechselte der Kreis Meseritz nach der Auflösung der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen in den Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und danach Teil Polens. Der heutige Powiat Międzyrzecki hat etwa den gleichen Zuschnitt.
Der Kreis Meseritz bildete zusammen mit dem Kreis Bomst den Reichstagswahlkreis Posen 3. Bei den Reichstagswahlen zwischen 1871 und 1912 wurden die folgenden Abgeordneten gewählt:
Der Kreis Meseritz gliederte sich zuletzt in die vier Städte Betsche, Brätz, Meseritz und Tirschtiegel sowie 44 weitere Gemeinden. Die Landgemeinden und bis 1929 die selbstständigen Gutsbezirke waren anfangs in (kleineren) Woytbezirken (polnisch „wójt“ = deutsch „Vogt“) und später in (größeren) Polizeidistrikten zusammengefasst.
Am 1. Juli 1922 wurde anstelle der Posener Kreisordnung die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881 eingeführt. Hinsichtlich der Gliederung in Polizeidistrikte gab es keine Änderungen. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt.
Die Cousins Georg und Emil Zillmann wurden in Meseritz geboren. Sie unterhielten in Berlin-Charlottenburg ein Architekturbüro. Der Schwerpunkt ihrer Bautätigkeit lag in Oberschlesien.
1920 zu Polen
Die folgenden Gemeinden lagen im Ostteil des Kreises und fielen 1920 an Polen:
Königliches Statistisches Büro: Die Gemeinden und Gutsbezirke des preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Teil IV: Die Provinz Posen, Berlin 1874, S. 90–97., u. Digitalisat, S. 97–104.
Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft IV: Regierungsbezirk Posen, S. 50–55, Kreis Meseritz.
Michael Rademacher:Landkreis Meseritz.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:eirenicon.com.Abgerufen am 1.Januar 1900
Martin Sprungala: Die Geschichte der Posener Landkreise und kreisfreien Städte. Bad Bevensen 2007.
Martin Sprungala: Historisches Ortsverzeichnis der Provinz Posen und der Wojewodschaft Poznań (Posen). Bad Bevensen 2007.
Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats nach seinen neuesten Bestimmungen, Kapitel: Der Regierungsbezirk Posen, Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, S. 317. Digitalisat
Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung.BandII, 1873, ZDB-ID1467417-8 (Digitalisat).
Rolf Straubel:Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9.
Gaby Huch: Zwischen Ehrenpforte und Inkognito: Preußische Könige auf ..., in: Acta Borussica, Neue Folge, 2. Reihe: Preussen als Kulturstaat, Hrsg. Berlin-Brandenburgische Gesellschaft der Wissenschaften, de Gruyter, Berlin 2016, S. 517. (EPUB) ISBN 978-3-11-040933-8. Digital Auszug
Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen, 23, Hrsg. Historische Gesellschaft für Posen, Verlag J. Jolowicz, Berlin 1908, S. 201.
Akademisches Monatsheft für Schach. №. 14, Feriennummer, Oktober 1890, Hrsg. Akademischer Schachklub München, Druck A. Sommer, München 1890, S. 3. Digitalisat
Fabian Scheffczyk: Der Provinzialverband der preußischen Provinz Brandenburg 1933–1945. Regionale Leistungs-und Lenkungsverwaltung im Nationalsozialismus, in: Beiträge zur Rechtsgeschichte, Band 2, Online-Ressource, Verlag Mohr Siebeck, Tübingen 2008, S. 84. ISBN 978-3-16-149761-2. ISSN0934-0955Digital Auszug
Regierungsbezirke, Stadtkreise und Landkreise in der Provinz Posen