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Art der Gattung Taubnesseln (Lamium) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon (L.) L., Syn.: Galeobdolon luteum Huds.), auch Gold-Taubnessel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Taubnesseln (Lamium) innerhalb der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Sie ist im gemäßigten Eurasien weitverbreitet.
Gewöhnliche Goldnessel | ||||||||||||
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Goldnessel (Lamium galeobdolon) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lamium galeobdolon | ||||||||||||
(L.) L. |
Die Gewöhnliche Goldnessel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 45 Zentimetern erreicht.[1] Durch bis 100 Zentimeter weit kriechende Ausläufer bildet sie oft ausgedehnte Bestände. Der vierkantige Stängel ist an seiner Basis hauptsächlich auf den Kanten behaart.[1]
Die kreuzgegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist schwach herzförmig bis abgerundet,[1] breit-eiförmig bis lanzettlich und am Rand nesselartig gekerbt oder grob unregelmäßig gesägt[1]. Auf der Blattoberseite befindet sich häufig ein weißliches oder silbernes Ornament (nicht bei der reinen Art, es handelt sich dabei um eine verwilderte Ausleseform). Diese Fleckung kommt zustande, wenn sich die Blattoberhaut vom Blattgewebe abhebt; es entsteht eine Luftschicht, an der das Licht total reflektiert wird.
Die Blütezeit reicht von April bis Juli. Meist vier bis acht (zwei bis neun) Blüten sind in zwei bis fünf Scheinquirlen angeordnet.[1] Die oberen Tragblätter sind rundlich bis grob eiförmig und stumpf gezähnt.[1]
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockig röhrig verwachsen. Die Blütenkrone ist goldgelb. Die Kronröhre ist 7 bis 8 Millimeter lang, am Grund ringförmig verengt und besitzt innen schiefen Haarring.[2] Die nur 5,5 bis 8,5 Millimeter breite Oberlippe besitzt 0,7 bis 1,3 Millimeter lange Wimpern.[1], ist gewölbt und ganzrandig.[2] Die Unterlippe besitzt zwei kurze gezähnelte Seitenlappen und einen großen, herabgeschlagenen ungeteilten und mit rötlichem Saftmal versehenen Mittellappen.[2] Die Staubbeutel sind kahl, sie überragen den Griffel.[2]
Der Kelch ist bis zur Fruchtzeit erhalten und dann höchstens bis zu 12, selten bis zu 12,5 Millimeter lang.[1] Die Klausen sind 3 Millimeter lang, schwarz und haben ein helles Elaiosom.[2]
Die Goldnessel-Arten unterscheiden sich in einigen Merkmalen von den anderen Taubnessel-Arten: Die Blütenkronen sind goldgelb bis blassgelb und meist mit einer orangen Zeichnung auf der Unterlippe und nicht wie bei den anderen Arten weißlich, rötlich oder purpurfarben. Während die anderen Taubnessel-Arten eine ungeteilte Unterlippe mit höchstens zwei fadenförmigen Zähnchen an den beiden Seiten haben, sind diese Zähnchen bei der Goldnessel deutlich dreieckig, wodurch die Unterlippe dreilappig ist. Aufgrund dieser abweichenden Merkmale wurde die Goldnessel auch oft in eine monotypische Gattung Galeobdolon mit der einzigen Art Galeobdolon luteum gestellt.
Die Gewöhnliche Goldnessel ist im gemäßigten Eurasien weit verbreitet. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht von Europa bis zum Iran.[3] Sie ist in Nordamerika und Neuseeland ein Neophyt.[3]
Die Gewöhnliche Goldnessel gedeiht in Mitteleuropa meist auf frischen, nährstoffreichen, basenreichen, neutralen bis mäßig sauren (pH-Wert 6–7), humosen, lockeren Lehmböden. Sie wächst deshalb oft in lichten Wäldern, an Waldrändern oder in Staudengebüschen. Durch ihre Fähigkeit, Ausläufer zu bilden, bildet sie dort oft ausgedehnte Bestände. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Fagetalia und kommt selten auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Adenostylion vor.[4]
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Galeopsis galeobdolon durch Carl von Linné in Species Plantarum, S. 580. Linné veröffentlichte 1759 auch den akzeptierten Namen Lamium galeobdolon (L.) L. Weitere Synonyme für Lamium galeobdolon (L.) L. sind beispielsweise: Leonurus galeobdolon (L.) Scop., Pollichia galeobdolon (L.) Schrank, Galeobdolon galeobdolon (L.) H.Karst. nom. inval., Lamiastrum galeobdolon (L.) Ehrend. & Polatschek. Weitere Synonyme für Lamium galeobdolon Lamium galeobdolon (L.) Crantz sind beispielsweise: Leonurus galeobdolon (L.) Scop., Pollichia galeobdolon (L.) Schrank, Galeobdolon galeobdolon (L.) H. Karst., Lamiastrum galeobdolon (L.) Ehrend. & Polatschek.[3][5]
Die Systematik dieser Verwandtschaftsgruppe wird kontrovers diskutiert. Sie werden je nach Autor in wechselnden Kombinationen als eigene Arten, Kleinarten oder Unterarten[3][5] angesehen, oder überhaupt nicht abgetrennt (siehe beispielsweise Haeupler 2000[6] und Rosenbaumová 2004[7]).
Ein gängiges Konzept dieser Verwandtschaftsgruppe ist, dass es Unterarten von Lamium galeobdolon gibt:[3][5]
Nach einem Konzept dieser Verwandtschaftsgruppe handelt es sich um die Artengruppe Goldnessel (Lamium galeobdolon agg.)[9] ist sehr formenreich und wird je nach Autor in verschiedene (Klein-)Arten bzw. Unterarten unterteilt, als Beispiele seien erwähnt:
Von der Goldnessel gibt es einige Sorten, die als bodendeckende Zierpflanzen verwendet werden, beispielsweise die Sorte ‘Florentinum’ mit ausgeprägten Ornamenten auf den Blättern.
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