Vicosoprano
Ortschaft im Kanton Graubünden, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vicosoprano (in der lombardischen Ortsmundart Visavran ,[1] früher deutsch Vespran, rätoromanisch Visavraun) ist ein Ort in der politischen Gemeinde Bregaglia im Bergell, Region Maloja, im Schweizer Kanton Graubünden.
Vicosoprano | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Maloja | |
Politische Gemeinde: | Bregaglia | |
Postleitzahl: | 7603 | |
Koordinaten: | 768058 / 135827 | |
Höhe: | 1067 m ü. M. | |
Fläche: | 54,09 km² | |
Einwohner: | 445 (1. Januar 2010) | |
Einwohnerdichte: | 8 Einw. pro km² | |
Ansicht von Norden | ||
Karte | ||
Beschreibung: Geteilt von Silber (Weiss) und Schwarz, in Silber ein aufrechter schwarzer, rot bewehrter Steinbock, in Schwarz eine silberne zweitürmige Zinnenburg mit Tor. Nach einem älteren Wappen vereinfacht.
Unten im Tal durch Vicosoprano fliesst die Maira. Talaufwärts liegt auf 1458 m ü. M. an der Weggabelung zum Septimerpass und zum Malojapass der Ort Casaccia, wo der Bergeller Höhenweg durchführt.
Östlich von Vicosoprano liegt der Weiler Pranzaira und der Stausee Albignasee auf 2162 m ü. M., der seit seiner Fertigstellung 1959 mit der Seilbahn oder zu Fuss erreicht werden kann. Um den Stausee liegen der Piz dal Päl (2617 m ü. M.), der Punta da l’Albigna (2892 m ü. M.), der Piz Cacciabella (2979 m ü. M.) und der Albignagletscher.
Zu Vicosoprano gehören die Weiler Pungel und Roticcio auf dem Hang der rechten, nördlichen Talseite.
Vicosoprano war schon in prähistorischer Zeit besiedelt, wie ein bei Bosca gefundener Schalenstein nachweist. Aus römischer Zeit stammt bei Caslac ein aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts stammendes Merkuraltärchen.
Bis 960 waren die Bewohner des Ortes Gotteshausleute von Como, dann des Bischofs von Chur. 1096 findet sich der lateinische Name Vicus Supranus «oberes Dorf» erstmals bezeugt, der sich in der Frühneuzeit schriftsprachlich gegen lombardische Schreibformen wie Visoprano und ähnlich durchgesetzt hat.[1] Vicosoprano war im Mittelalter Hauptort der Talgemeinde Bergell, Sitz der Bergeller Port und der Ministerialenfamilien von Castelmur und Prevost. 1529 beziehungsweise 1553 führte die Gemeinde Vicosoprano die Reformation ein.
1971 wurde das Nachbardorf Casaccia eingemeindet. Auf den 1. Januar 2010 schloss sich Vicosoprano mit den anderen Bergeller Gemeinden – Bondo, Castasegna, Soglio und Stampa – zur neuen Gemeinde Bregaglia zusammen.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000[2] | 2005 | 2010 |
Einwohner | 383 | 417 | 415 | 568 | 387 | 397 | 393 | 429 | 453 | 445 |
In Vicosoprano spricht man eine lombardische Mundart. Es gibt seit Jahrzehnten eine grössere deutschsprachige Minderheit. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
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Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 43 | 10,83 % | 41 | 10,43 % | 55 | 12,82 % |
Rätoromanisch | 8 | 2,02 % | 16 | 4,07 % | 18 | 4,20 % |
Italienisch | 342 | 86,15 % | 329 | 83,72 % | 346 | 80,65 % |
Einwohner | 397 | 100 % | 393 | 100 % | 429 | 100 % |
In den drei Ortsteilen Vicosopranos wurde die Reformation zwischen 1529 und 1553 eingeführt, in der früher selbständigen Gemeinde Casaccia 1551.
Von den Ende 2005 453 Bewohnern waren 420 Schweizer Staatsangehörige.
Die Arbeitsplätze stammen aus Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie dem Dienstleistungssektor und Gastgewerbe. Im Dorf stehen zwei Hotels zur Verfügung. Oberhalb des Dorfes steht am rechten Ufer der Mera der Campingplatz «Mulina».
Im Ortsteil Löbbia stehen ein Kraftwerk und ein Unterwerk des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ). Das EWZ versorgt neben Zürich auch die Bündner Talschaften, wo ein beträchtlicher Teil des Stroms produziert wird.
Vicosoprano wird von der Engadiner Buslinie 4 bedient; Konzessionär ist der Schweizerische Postautodienst.
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