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luxemburgischer Architekt und Stadtplaner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Léon Krier (* 7. April 1946 in Luxemburg) ist ein Architekt, Architekturtheoretiker und Stadtplaner aus Luxemburg. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter der neorationalistischen und neoklassizistischen Architektur des späten 20. Jahrhunderts, vor allem durch seine provokanten theoretischen Beiträge zum Thema Städtebau und Stadtplanung. Sein Bruder Rob Krier war ebenfalls ein bedeutender Architekt der Postmoderne und der neuen klassischen Architektur.
Léon Krier begann an der Universität Stuttgart ein Studium der Architektur und arbeitete später unter anderem mit James Stirling (1968–70) und Josef Paul Kleihues (1973–74) zusammen, seit 1974 ist er selbstständig. Er arbeitet bei Publikationen mit dem historistischen Architekten Demetri Porphyrios zusammen. Krier fordert eine Abkehr von den Prinzipien der modernistischen Architektur und des modernistischen Städtebaus. In der klassizistischen Bautradition, wie sie bis etwa 1830 ausformuliert worden ist, sieht er zeitlos gültige Modelle auch für das aktuelle Bauen. Allerdings sollen die Elemente der ehemals durchgehend symmetrisch und hierarchisch gegliederten Bauensembles einzeln und frei verwendet werden können. Insbesondere wendet sich Krier gegen das industrialisierte, kapitalistisch bestimmte Bauen, in welchem er einen Grund für die zunehmende Verhässlichung der Welt sieht. Demgegenüber geht er von einer handwerklich orientierten, künstlerischen Architekturvorstellung aus. Kriers Architekturkritik ist damit Teil einer umfassenden, konservativ geprägten Kulturkritik.
Krier legte viele als Idealentwürfe ausgearbeitete großräumige Stadtplanungen vor. Dabei wandte er immer weniger Planungsmethoden des Neorationalismus an, sondern entwickelte sich in Richtung Neoklassizismus. Als Theoretiker des Städtebaus greift Krier das modernistische Dogma von der Aufteilung der Stadt in Funktionszonen an, wie es die CIAM vertreten hatten. Gemeinsam mit Maurice Culot war Krier Wortführer der Proteste gegen die Brüsselisierung in den 1980er Jahren und gründete 1982 den Prix Européene d’Architecture Philippe Rotthier.[1] Insbesondere wendet er sich gegen die Stadtanlagen US-amerikanischer Prägung (hochverdichtetes Geschäftszentrum mit wuchernden Suburbs) und fordert eine motivisch, typologisch und funktional durchmischte und gemäßigt verdichtete Stadt. Dabei orientiert er sich an der europäischen Stadt des 18. und 19. Jahrhunderts. Ab 1984 entwickelte er im Auftrag des Galeristen Hans-Jürgen Müller das Atlantis-Projekt für Teneriffa, eine unrealisiert gebliebene Idealstadt.
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