Kurt Böhner
deutscher Historiker und Corpsstudent Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kurt Böhner (* 29. November 1914 in Halberstadt; † 31. Mai 2007 in Dinkelsbühl) war ein deutscher Prähistoriker und Mittelalterarchäologe.
Kurt Böhner studierte 1933–1939 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und der Ludwig-Maximilians-Universität. Er wurde im Corps Germania München recipiert und blieb zeitlebens Mitglied. Mit einer Doktorarbeit bei Hans Zeiss wurde er 1942 zum Dr. phil. promoviert.[1] Danach wurde Böhner 1943 Direktorialassistent am Rheinischen Landesmuseum Bonn, dessen Direktor er 1955 wurde. 1958 übernahm Böhner das Amt des geschäftsführenden Direktors des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz. 1959 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Mainz ernannt. 1962 übernahm Böhner den Verbandsvorsitz im West- und Süddeutschen Verband für Altertumsforschung als Nachfolger von Ferdinand Kutsch, den er über 20 Jahre, bis zum Jahr 1983 innehatte. Pensioniert war er seit 1981.
Böhner hat sich als Prähistoriker vor allem im Bereich der Frühmittelalterforschung einen internationalen Ruf erarbeitet. Seine Forschungsleistung geht im Wesentlichen auf seine Dissertation zurück, die seine zentralen Forschungsthemen erstmals umrissen hat. Ihre Bedeutung liegt darin, dass sie ein Chronologiegerüst erarbeitet hat, das beim damaligen Forschungsstand einen wichtigen Fortschritt bedeutete. Auch heute wird es vielfach noch verwendet. Wegweisend für lange Zeit wurden auch seine siedlungsgeographischen Beobachtungen etwa zum Verhältnis von Gräberfeld und Siedlung oder seine Überlegungen zur herrschaftlichen Bindung frühmittelalterlicher Handwerksbelege. Von Bedeutung sind auch seine Forschungen zur Frage einer Kontinuität zwischen Antike und Mittelalter, die er in mehreren Übersichtsarbeiten und zahlreichen Einzelstudien in den Führern zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern in Deutschland veröffentlicht hat.
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