Guna Yala
selbständiges Gebiet an der Nordküste Panamas Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Comarca Guna Yala (früherer Name: San Blas, danach Kuna Yala) ist ein autonomes Gebiet an der Nordküste Panamas am Atlantischen Ozean. Im Jahr 2023 hatte es 32.016 Einwohner auf einer Fläche von 2307,6 km².[1]
Guna Yala | |
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Lage von Guna Yala in Panamá | |
Daten | |
Hauptstadt | El Porvenir |
Einwohnerzahl | 32.016 |
Fläche | 2307,6 km² |
Bevölkerungsdichte | 13,9 Ew./km² |
Gliederung | 4 Corregimientos 51 Gemeinden |
ISO 3166-2 | PA-KY |
Website | http://www.gunayala.org.pa/ |
Guna Yala | |
Angehörige des Kuna-Yala-Stammes mit Mola-Stickerei |
Eine Kette aus etwa 365 Inseln in der karibischen See vor der nördlichen Küste Panamas, die sich rund 180 km bis zur kolumbianischen Grenze erstreckt, bildet den Archipel San Blas. Sie und die Küstenregion zwischen Puerto Obaldía im Osten an der kolumbianischen Grenze und der Insel El Porvenir im Westen werden von rund 33.000 Angehörigen des Volkes der Kuna bewohnt, nur etwa 50 der Inseln sind dauerhaft bewohnt. Im Norden wird das Gebiet durch eine große Anzahl der Karibikküste vorgelagerter Koralleninseln begrenzt, im Süden durch die Hügelkette Cordillera de Kuna Yala.
Die Kuna haben der Unterwerfung durch die Zentralregierung in blutigen Auseinandersetzungen getrotzt, die schließlich 1925 in einem Aufstand, der Dule-Revolution, gipfelte. Obwohl 1930 ein politischer Vergleich geschlossen wurde, mussten die Indigenen noch jahrzehntelang kämpfen, bis schließlich das semiautonome Gebiet Kuna Yala etabliert war.
In Heimarbeit gefertigt werden die Molas, Erzeugnisse eines einzigartigen Kunsthandwerks Mesoamerikas. Dabei handelt es sich um eine Applikations-Stickerei, die ursprünglich und auch heute noch die Blusen der Frauen ziert. Diese Tracht ist in ihrer heutigen bunten Form erst ab 1950 entstanden. Die Vorläufer zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich vermutlich aus der bis dahin üblichen Körperbemalung statt -bekleidung, die die ersten Missionare förderten, entwickelt. Es gibt nicht nur traditionelle Motive, sondern auch umgestaltete Industrielabels, Kommentare zu politischen Ereignissen, sogar als Informations- und Lehrmedium werden sie verwendet (z. B. Motiv eines Kaimans, der ein Kind attackiert). In der Auseinandersetzung mit den USA in den 1990er Jahren erhielten die Molas einen Status als panamaisches Identitätssymbol und haben sich spätestens seitdem auch in der westlich orientierten Oberschicht Panamas etabliert. Viele Molas werden in Museen auf der ganzen Welt ausgestellt. Im Alltagsleben gehören sie, neben den ebenso bunten unterschenkel- und unterarmbedeckenden Bändern, zum normalen Schmuck der Kuna-Frauen. Sie trifft man tagsüber in der Fußgängerzone von Panama-Stadt beim Verkauf, zwei Tage später in ihren Hütten im Archipel. Sie nutzen für die Reise das Flugzeug.
Am bekanntesten ist die Isla El Porvenir, auf der sich der Gruppentourismus bereits häuft. Auch auf den Inseln Isla Sapibenega, Isla Wichubualá (alias Wichub Wala oder Huala) und Isla Okuptupu gibt es erste touristische Strukturen. Weiter südlich liegende Inseln der Kunas, wie z. B. Playón Chico (Ukupseni), sind nur sehr schwer und nur mit einfachen Propellermaschinen zu erreichen. Die Einladung eines Einheimischen einschließlich Zustimmung der Stammesvorsteher (Kaziken) ist erforderlich. Es herrscht die Kuna-Sprache vor, Englisch wird dort fast gar nicht, Spanisch nur von einigen gesprochen.
Die Comarca liegt zwischen 8°25’ und 9°32’ nördlicher Breite bzw. 79°20’ und 77°8’ westlicher Länge und hat eine Länge von 181 Kilometern.
Die Flagge, die San Blas bzw. Kuna Yala von 1925 bis 2010 führte, bildet ein Swastika (Hakenkreuz) mit nach links zeigenden Haken ab. Diese stellt einen symbolisierten Oktopus dar, der nach der lokalen Überlieferung die Welt erschaffen hat. Seit 2010 führt das nunmehr in Guna Yala umbenannte Gebiet eine neue Flagge, auf der zwei gekreuzte Arme mit Pfeil und Bogen dargestellt sind. Die bisherige Flagge wird für Zwecke beibehalten, die den Widerstand und die Dule-Revolution von 1925 darstellen.[2]
Politisch ist die Region in vier Corregimientos unterteilt, die sich weiter in 51 Gemeinden (spanisch comunidad, Kuna-Sprache Neggwebur) gliedern:
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