Kommando Landstreitkräfte
ehemaliger Führungsstab und Führungskommando der NVA-Landstreitkräfte Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Kommando Landstreitkräfte (Kdo. LaSK) war Führungsstab und zugleich das Führungskommando der NVA-Landstreitkräfte, einer Teilstreitkraft der NVA der DDR. Das Kommando der Landstreitkräfte übte nur im Frieden das Kommando über die Landstreitkräfte aus, da diese im Kriegsfall dem Oberkommando der vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrags unterstellt worden wären. Sitz des Kommandos war die heutige Henning-von-Tresckow-Kaserne bei Potsdam.
Kommando LaSK | |
---|---|
Truppenfahne | |
Aktiv | 1. Dezember 1972 bis 2. Oktober 1990 |
Staat | DDR |
Streitkräfte | NVA |
Teilstreitkraft | NVA-Landstreitkräfte |
Truppengattung |
|
Typ | TSK Führungskommando |
Gliederung | siehe Tabelle |
Stärke | ca. 800 Soldaten und 200 Zivilangestellte |
Unterstellung | MfNV |
Garnison Gefechtsstand |
Geltow Blankenfelde-Mahlow |
Letzter Befehlshaber/ Chef des Stabes | |
Generalmajor H. C. Reiche |
Stv. Minister u. Chef LaSK |
Generalmajor N.N. |
Stv. Chef LaSK u. CS |
Am 1. Dezember 1972 wurde unter Generalleutnant Horst Stechbarth das Kommando Landstreitkräfte als selbständiger Führungsstab und oberstes Führungskommando der Landstreitkräfte der NVA formiert. Dienstsitz war fortan die Kaserne in Wildpark Potsdam.[1]
Mit der Außerdienststellung der NVA im Jahre 1990 wurde das Kommando Landstreitkräfte aufgelöst. Neu aufgestellt wurde zur Abwicklung und Transformation das Heereskommando Ost. In der Kaserne ist heute das Einsatzführungskommando der Bundeswehr stationiert.
Das Kdo. LaSK führte die unterstellten Führungskommandos, Verbände, Truppenteile und Einheiten der NVA-Landstreitkräfte lageabhängig und einsatzbedingt von Geltow oder Feldführungstellen.
Dienstgrad, Name | Dienstzeit | Bemerkung |
---|---|---|
GenLtn Horst Stechbarth | 1. Dezember 1972 bis 31. Dezember 1989 | ab 1. März 1976 GenOberst |
GenLtn Horst Skerra | 1. Januar 1990 bis 14. September 1990 | ab 30. September 1990 a. D. |
Generalmajor Hans-Christian Reiche | 15. September 1990 bis 2. Oktober 1990 | letzter Stv. Minister und Chef Kdo. LaSK |
Anmerkung:
Der kommandierende General führte seine Stellvertreter unmittelbar und direkt. Zudem verfügte er über einen Militärrat des Kommandos LaSK, ein beratendes Gremium aller seiner Stellvertreter.
Das Kdo. LaSK bestand aus nachstehenden Org-Einheiten:
Stellvertreter des Ministers und Chef LaSK (Drei-Sterne-General/ OF-8) mit Leitungsbereich und Militärberater der sowjetischen Streitkräfte (OF-8)
Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef der Politischen Verwaltung (Zwei-Sterne-General/ OF-7) mit
Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef Ausbildung (OF-7)
Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef des Stabes (OF-7) mit
Chef Mot.-Schützen (OF-6)
Chef Panzer (OF-6)
Chef Allgemein-Militärische Ausbildung und Schulen (AMAS) (OF-6)
Chef Armeefliegerkräfte (OF-5)
Chef Luftlandetruppen (OF-5)
Chef Funktechnische Truppe (FuTT) (OF-5)
Chef Truppenluftabwehr (TLA) (OF-5)
Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef Rückwärtige Dienste (RD) (OF-7) mit
Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef Technik und Bewaffnung (wurde am 15. Juli 1983 geschaffen) (OF-7) mit
Militärstaatsanwalt (OF-5)
Verwaltung 2000 (OF-5): hier die Abteilung für die Teilstreitkraft LaSK
Name[2] | Dienstgrad | Dienststellung | Bemerkung |
---|---|---|---|
Bormann, Günther | GenLtn |
Chef Raketentruppen und Artillerie |
1972 bis 1987 |
Engelhardt, Lothar | Generalmajor |
Chef Aufklärung |
1984 bis 1989 |
Gerloff, Heinz | Generalmajor |
Stv. Chef LaSK und Chef des Stabes |
|
Großer, Roland | Generalmajor |
Chef Raketentruppen und Artillerie |
|
Gruschke, Wolfgang | Generalmajor |
Stv. des Chef der Politischen Verwaltung der LaSK für Instruktion/Organisation |
1. Mai 1990 bis 8. Aug. 1990 |
Handke, Heinz | GenLtn |
Stv. Chef LaSK für Ausbildung |
|
Kleffel, Harry | Generalmajor |
Stv. Chef LaSK und Chef Rückwärtige Dienste KdO. LaSK |
1973 bis 1978 |
Kopetz, Günther | Generalmajor |
Stv. Chef LaSK und Chef Rückwärtige Dienste |
|
Link, Gerhard | Generalleutnant |
Stv. Chef LaSK |
1983 bis 1990 |
Peter, Fritz | Generalmajor |
Stv. Chef LaSK |
1972 bis 1976 |
Rothe, Werner | Generalmajor |
Stv. Chef LaSK |
|
Winter, Klaus | Generalmajor |
Stv. Chef LaSK für Ausbildung |
1. April 1978 bis 30. Sept. 1990 |
Winter, Werner | Generalmajor |
Stv. Chef LaSK für Ausbildung |
|
Zander, Horst | GenLtn |
Stv. Chef LaSK |
Stelle am 15. Juli 1983 geschaffen |
Zaroba, Werner | Generalmajor |
Stv. Chef Raketentruppen und Artillerie und Stabschef |
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Dem Kdo. LaSK unterstanden:[3]
Im Kriegsfall war die Umunterstellung der Mehrzahl der Verbände, Truppenteile und Einrichtungen in die 3. Armee und 5. Armee und damit in die 1. Front (unter sowjetisches Oberkommando) vorgesehen. Zudem wären ausgewählte Offiziere des Führungsstabes in das Vereinte Oberkommando des Warschauer Vertrags gewechselt.
Führungspersonal wurde ebenfalls für die im Mobilisierungsfall aufzustellenden Verbände vorgehalten bzw. für den Hauptgefechtsstand im Bunkeranlage Kurfürst in der heutigen Henning-von-Tresckow-Kaserne (Großer Entenfängerberg/Geltow) und den Ausweichgefechtsstand (Blankenfelde/Mahlow) – für die sogenannte Besondere Berliner Gruppierung – vorgesehen. Dort waren u. a. der Einsatz Stv. Chef LaSK und Chef des Stabes nebst Stellvertretern festgelegt. Der Hauptauftrag dieser Gruppierung war der Einsatz gegen Berlin (West), die Zerschlagung der dort stationierten westalliierten Streitkräfte und die anschließende Besetzung der Stadt.[4]
Mit der Außerdienststellung der NVA am 2. Oktober 1990 wurde das Kommando LaSK aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde das Bundeswehrkommando Ost.
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