Komitat Torontál

historisches Komitat in Ungarn Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Komitat Torontál

Das Komitat Torontál (ungarisch Torontál vármegye, lateinisch Comitatus Torontaliensis) war eine Verwaltungseinheit im Süden des Königreichs Ungarn. Verwaltungssitz war Nagybecskerek.

Schnelle Fakten Basisdaten (1910), Lage ...
Komitat Torontál
13. Jhd.–1552, 1779–1849, 1860–1923
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Basisdaten (1910)
Verwaltungssitz: Nagybecskerek
Fläche: 10.016 km²
Bevölkerung: 615.151[1]
Volksgruppen: 199.750 Serben
165.779 Deutsche
128.405 Ungarn
86.937 Rumänen
16.143 Slowaken
4.203 Kroaten
13.934 Bulgaren, Roma u. a.[2]
Lage
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Lage

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Karte des Komitats Torontal um 1890

Sein Gebiet lag im historischen Banat und grenzte im Süden an das Königreich Serbien, im Westen an das Komitat Syrmien (Szerém) und das Komitat Bács-Bodrog, im Norden an die Komitate Csongrád und Csanád, im Nordosten auf einem kurzen Stück an das Komitat Arad sowie im Osten an das Komitat Temes. Dabei stellte die Donau die Südgrenze, die Theiß die Westgrenze und die Ostgrenze der Marosch dar.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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Karte mit allen aus der serbischen Woiwodschaft und dem Temeser Banat entstandenen Komitaten nach 1881

Das Komitat entstand im Hochmittelalter. Nach dem ersten österreichischen Türkenkrieg kam das Gebiet 1552 zum osmanischen Eyâlet Tımışvar und 1718 mit dem Frieden von Passarowitz zum Temescher Banat. 1778 wurde es wieder mit seiner ursprünglichen Bezeichnung ein Komitat des Königreichs Ungarn. Nach der Revolution von 1848/49 war es bis 1860 der Woiwodschaft Serbien und Temeser Banat angegliedert und danach wieder als Komitat hergestellt.[3] Seit 1872 gehörte der südwestlichste Teil der Banater Militärgrenze zum Komitat. Das Komitat Torontál wies unter allen Verwaltungsbezirken der Donaumonarchie eine der ethnisch vielfältigsten Bevölkerungen auf.

Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs 1918 entstand auf dem Gebiet die Banater Republik. Diese wurde aber im Vertrag von Trianon 1920 zwischen dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Süden (der größte Teil), Rumänien im Norden und Ungarn (kleines Gebiet südlich von Szeged) aufgeteilt.

Während der jugoslawische Anteil in die Vojvodina eingegliedert wurde (bis auf einen kleinen Teil bei Belgrad, der zur Stadt Belgrad und damit zu Zentralserbien gehört), liegt der rumänische Anteil des ehemaligen Komitats nun im rumänischen Kreis Timiș, der kleine ungarische Teil gehört heute zum Komitat Csongrád-Csanád.

Bezirksunterteilung

Zusammenfassung
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Administrative Karte

Im frühen 20. Jahrhundert bestanden folgende Stuhlbezirke (meist nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):

Weitere Informationen Stuhlbezirke (járások), Stuhlbezirk ...
Stuhlbezirke (járások)
StuhlbezirkVerwaltungssitz
Bezirk AlibunárAlibunár, heute Алибунар/Alibunar
Bezirk AntalfalvaAntalfalva, heute Ковачица/Kovačica
Bezirk BánlakBánlak, heute Banloc
Bezirk CseneCsene, heute Cenei
Bezirk MódosMódos (Модош/Modoš), heute Јаша Томић/Jaša Tomić
Bezirk NagybecskerekNagybecskerek (Велики Бечкерек/Veliki Bečkerek), heute Зрењанин/Zrenjanin
Bezirk NagykikindaNagykikinda (Велика Кикинда/Velika Kikinda), heute Кикинда/Kikinda
Bezirk NagyszentmiklósNagyszentmiklós, heute Sânnicolau Mare
Bezirk PancsovaPancsova, heute Панчево/Pančevo
Bezirk PárdányPárdány (Пардањ/Párdány), heute Међа/Međa
Bezirk PerjámosPerjámos, heute Periam
Bezirk TörökbecseTörökbecse, heute Нови Бечеј/Novi Bečej
Bezirk TörökkanizsaTörökkanizsa, heute Нови Кнежевац/Novi Kneževac
Bezirk ZsombolyaZsombolya, heute Jimbolia
Stadtkreis (törvényhatósági jogú város)
Pancsova, heute Панчево/Pančevo
Stadtbezirke (rendezett tanácsú városok)
Stadtbezirk Nagybecskerek (Велики Бечкерек/Veliki Bečkerek), heute Зрењанин/Zrenjanin
Stadtbezirk Nagykikinda (Велика Кикинда/Velika Kikinda), heute Кикинда/Kikinda
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Die Orte Banloc, Cenei, Sânnicolau Mare, Periam und Jimbolia liegen im heutigen Rumänien, die restlichen Orte im heutigen Serbien.

Literatur

  • Torontál vármegye. In: A Magyar Korona Országainak helységnévtára 1913. Budapest 1913, S. 184–187 (ungarisch).
  • Torontál. In: Révai Nagy Lexikona. Band 18. Budapest 1925, S. 365–367.

Siehe auch

Einzelnachweise

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