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französische Adlige Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Katherine Briçonnet (* 1475; † 3. November[1] oder 23. Dezember 1526[2]) war eine französische Adlige, die gemeinsam mit Thomas Bohier das heutige UNESCO-Welterbe Schloss Chenonceau errichten ließ. Dabei war sie am sogenannten Schloss der Damen im Département Indre-et-Loire als Architektin tätig. Briçonnet übernahm die Bauleitung zwischen 1513 und 1521.
Briçonnet war die Tochter von Raoulette de Beaune († 1490) und Guillaume Briçonnet, Finanzaufseher der Region Languedoc während der Herrschaft von Ludwig XI.[3] Geschwister waren Guillaume Briçonnet, Denis Briçonnet, Jean Briçonnet (Seigneur du Plessis-Rideau, † 1559) und Nicolas Briçonnet († 1529).[2] Jacques de Beaune war ihr Onkel.
Briçonnet heiratete 1505[2] Thomas Bohier, Finanz- und Steuerminister der Könige Karl VIII., Ludwig XII. und Franz I.[3] Er war vorher mit Madeleine Bayard verheiratet. Zur Familie gehörten die Kinder:[1]
1524 verstarb Thomas Bohier. Katherine Briçonnet wurde im Jahre 1526 in der Eglise Saint-Saturnin in Tours beigesetzt.[2]
Zwischen 1494 und 1512 kaufte Thomas Bohier verschiedene Ländereien sowie die Burg der Familie de Marques aus dem 13. Jahrhundert in Chenonceaux auf. Auch die Mühle am Cher gehörte zu der Liegenschaft. Im Auftrag des Ehepaars Bohier wurden die Gebäude bis auf den Donjon, den Brunnen und die Gräben niedergelegt und bis 1521/22 ein Wasserschloss errichtet. Dieses gehörte zur frühen Renaissance-Architektur in Frankreich. Es wird das „Schloss der Damen“ genannt, da es auch von Diane de Poitiers, Caterina de’ Medici und anderen genutzt und erweitert wurde.[3]
Der Umbau des Rundturms sowie die Errichtung des Logis gehören zum Werk von Briçonnet.[3]
Die Symmetrieachsen des Renaissancebaus werden durch die polygonale Anlage der Kapelle und der Bibliothek gebrochen. Die Treppenanlage ist, anders als damals üblich, geradläufig und durch Öffnungen zum Wasser belichtet. Die Ecktürme des Gebäudes enthalten die Bäder und Abstellräume. Die hölzerne Kassettendecke der Bibliothek trägt die Initialen TBK für Thomas Bohier Katherine.[3]
Briçonnet vertrat ihren Mann während der langen Zeiträume seiner beruflichen Abwesenheit und beaufsichtigte die Bauarbeiten des Schlosses zwischen 1513 und 1521.[4] Architektonische Besonderheiten des Baus wie die Organisation der Räume und die Gestaltung der Haupttreppe werden ihr zugeschrieben.[3] Die Inschrift über der Tür zum Vorhof drückte den Stolz auf das Werk aus: „S'il vient à point, me souviendra“ (Wenn es vollendet ist, wird es an mich erinnern).[5]
Das Tal der Loire zwischen Sully-sur-Loire und Chalonnes-sur-Loire wurde im Jahr 2000 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Im Jahr 2017 wurde eine Modifikation vorgenommen, mit der das Wasserschloss Chenonceau in die Schutzzone eingefügt wurde[6]
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