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deutscher Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl Siegmar Schultze, ab 1904/19 Karl Siegmar Baron von Gal(l)éra (* 21. Juni 1894[1] in Halle an der Saale; † 17. März 1969 in Opladen), war ein deutscher Historiker. Galéra verfasste die „Geschichte unserer Zeit“, eine umfangreiche Interpretation der politischen Ereignisse von 1916 bis zum Beginn des Dritten Reiches, die Anfang der Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts erschien.
Er stammte aus bürgerlichen Verhältnissen und war der Sohn von Siegmar Schultze, der sich im Jahre 1904 in Breslau von Arthur Andreas Baron von Gallera (geb. 1867) adoptieren ließ[2], um den adligen Familiennamen Baron von Galléra anzunehmen. Im Unterschied vom Vater schrieb er sich selbst meist nur mit -l, doch hat er den Namen nie offiziell geändert[3]. Er war Schüler Richard Festers in Halle (Saale).[4] Seine Dissertation ist auf den 9. Februar 1924 datiert[5] und wurde zwei Jahre darauf in Halle veröffentlicht. 1930 scheiterte er mit dem Versuch, sich zu habilitieren.[4]
Gleich seinem Vater hat sich Galéra offenbar auch als Heimatforscher verstanden. Möglicherweise war er Mitglied im damals existierenden Heide-Verein im Halleschen Stadtteil Dölau.[6] Im Januar 1932 veröffentlichte er in der Saale–Zeitung einen Aufsatz über „Die Anfänge des Christentums in Mitteldeutschland“.[7] Aus Nennung des Vaters als Quelle in einer der letzten Schriften vor 1945[8] auf die Qualität der emotionalen Beziehung zu schließen, wäre allerdings Spekulation. Auch kann nicht gesagt werden, ob die Umstände, unter denen 1943 Schultze-Galléras Dozentur an der Universität Halle für „erloschen“ erklärt wurde, in einem Zusammenhang mit Aktivitäten seines Sohnes standen.[9]
Nach seiner letzten Veröffentlichung im Jahr 1940 verliert sich Galéras Spur, erst ab 1956 sind wieder Publikationen nachweisbar. Den Verlagsorten (u. a. Neustadt an der Aisch) und Themen nach zu urteilen, lebte er jetzt in der Bundesrepublik.
Die Hauptzeit seiner publizistischen Tätigkeit waren die Dreißigerjahre. Zu Beginn der Dekade erschienen seine Bücher beim Leipziger Verlag Schlüter & Co. Dieses Unternehmen war von 1925 bis 1928 erfolgreich mit der Herausgabe von Klassikerwerken deutscher Autoren, seit 1930 bis zum Ende seiner nachweisbaren Existenz[10] verlegte es ausschließlich Werke Galéras. Ab 1933 bis 1940 wurde sein Hauptverleger die Nationale Verlagsgesellschaft, ebenfalls in Leipzig. Von Beginn an publizierte auch dieser Verlag die „Geschichte unserer Zeit“, so dass einige Bände der Reihe parallel von zwei Verlagen vertrieben wurden.
Neun Bände, 1930–1936:
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