Gattung der Familie Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Karden (Dipsacus) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae) innerhalb der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Die etwa 20 Arten sind in Eurasien und Afrika weitverbreitet.
Karden | ||||||||||||
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Wilde Karde (Dipsacus fullonum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dipsacus | ||||||||||||
L. |
Die Karden-Arten sind kräftige, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl oder behaart. Die Stängel sind aufrecht, verzweigt und stachelig.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter können in Blattstiel und Blattspreite gegliedert und am Grund häufig verwachsen sein. Die Blattspreiten sind einfach oder geteilt. Häufig sind auch die Mittelrippen an der Blattunterseite stachelig.
Auf einem langen Blütenstandsschaft steht ein kopfiger, eiförmiger bis zylindrischer, ähriger Blütenstand. Die Hüllblätter sind gleich lang wie oder länger als die Deckblätter der Blüten. Es gibt ein oder zwei Reihen von Hüllblättern. Am Köpfchenboden stehen stechende Deckblätter. Der mit dem Fruchtknoten verwachsene, rippige Außenkelch ist sehr klein und kaum gezähnt. Der kleine, becherförmige Kelch ist vierkantig, ganzrandig oder gezähnt, trägt keine Borsten. Die Krone ist ungleichmäßig vierzipfelig. Randständige Blüten sind keine Strahlenblüten. Es sind vier Staubblättern vorhanden. Der einkammerige Fruchtknoten ist unterständig. Die Narbe sitzt seitlich.
Die nussartigen, rippig-furchigen Schließfrüchte (Achänen) mit beständigen Deckblatt und oft auch dem Kelch, im Außenkelch, besitzen vier Kanten. Sie stehen in einem Fruchtverband zusammen.
Die Gattung Dipsacus wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[1][2] Ein Synonym für Dipsacus L. ist Simenia Szabó.[3] Die früher als eigenständige Gattung „Schuppenkarden“ (Virga Hill) geführten Arten werden in die Gattung Dipsacus gestellt.[4]
Die Gattung Dipsacus ist ursprünglich in Europa, im Mittelmeerraum, in Afrika südlich bis Kenia sowie im gemäßigten Asien südlich bis Myanmar verbreitet. In Amerika sind die Arten Neophyten.[5]
Die Gattung Dipsacus enthält etwa 20 Arten (Auswahl):
Die Karden wurden früher lateinisch cardo genannt.[7] Der Gattungsname Dipsacus hat einen Bezug zu den griechischen Wörtern dipsa = Durst bzw. dipsáein = dürsten, durstig sein. Dipsakos (dipsakós) bezeichnet zudem eine Art Diabetes (Zuckerkrankheit), die so benannt wurde, weil die Patienten unter unstillbarem Durst leiden. Der Gattungsname Dipsacus nimmt wohl Bezug auf die gegenständigen Laubblätter der Wilden Karde (Dipsacus fullonum), die durch Verwachsung ihrer Ränder kleine, trichterartige Becken bilden, in denen sich Regenwasser sammelt. Diese wurden früher auch als Venus-Waschbecken bezeichnet.[8]
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