Kämpfelbach (Fluss)
Nebenfluss der Pfinz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Kämpfelbach ist ein Bach im baden-württembergischen Enzkreis. Er mündet nach einem über 11 km langen, erst nordwestlichen, dann westlichen Lauf im Ortsteil Singen von Remchingen von rechts in die obere Pfinz. Nach ihm ist die von ihm durchflossene Gemeinde Kämpfelbach benannt.
Kämpfelbach | ||
Die Kämpfelbachquelle | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23762 | |
Lage | Kraichgau
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Pfinz → Rhein → Nordsee | |
Quelle | in Ispringen 48° 55′ 4″ N, 8° 39′ 54″ O | |
Quellhöhe | 263 m ü. NHN[1] | |
Mündung | in Remchingen-Singen von rechts und insgesamt Südosten in die obere Pfinz 48° 57′ 21″ N, 8° 34′ 4″ O | |
Mündungshöhe | ca. 152 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Höhenunterschied | ca. 111 m | |
Sohlgefälle | ca. 9,9 ‰ | |
Länge | 11,3 km[LUBW 2] ab Kämpfelbachquelle in Ispringen
| |
Einzugsgebiet | 73,211 km²[LUBW 3] | |
Abfluss[2] AEo: 73,16 km² an der Mündung |
MQ Mq |
533 l/s 7,3 l/(s km²) |
Der Kämpfelbach bei Ispringen |
Der Kämpfelbach entspringt einer gefassten Karstquelle in Ispringen (263 m ü. NHN), das am Rand des Karstgebiets der Bauschlotter Platte liegt. Ein 1977 durchgeführter Färbeversuch ergab, dass über die Quelle das 1,75 Kilometer südlich der Kämpfelbachquelle gelegene Enzenloch[3] entwässert, die Schwinde einer 3,1 Quadratkilometer großen Karstwanne ohne oberirdischen Abfluss im Bereich der Anschlussstelle Pforzheim-West der Bundesautobahn 8 und des Pforzheimer Gewerbegebiets Wilferdinger Höhe. Die bei dem Färbeversuch ermittelte Abstandsgeschwindigkeit lag bei 77 Meter pro Stunde. Heute wird die Umgebung des Enzenlochs, soweit versiegelt, über einen Stollen der Pforzheimer Kanalisation und die Pforzheimer Kläranlage letztlich zur Enz entwässert; nur bei starken Niederschlägen versickert noch Wasser in der Schwinde.[4]
Mit der 10,6 Quadratkilometer großen Katharinentalerhof-Senke liegt eines der größten abflusslosen Gebiete Deutschlands östlich von Ispringen. Ein ebenfalls 1977 durchgeführter Färbeversuch am Fuchsloch, der zentralen Schwinde der Senke, ergab, dass der Hauptaustritt des Wassers am 10 Kilometer weiter nördlich liegenden Enzbrunnen erfolgte. An der 3,8 Kilometer entfernten Kämpfelbachquelle kam es nach fünf Tagen zu einem Nebenaustritt.[5]
Zwischen Februar und Mai 1977 wurden Quellschüttungen zwischen 72 und 148 Liter pro Sekunde gemessen. Dabei erhöhte sich die Schüttung nach starken Niederschlägen schneller und stärker als bei anderen untersuchten Quellen.[6] Eine Informationstafel an der Kämpfelbachquelle gibt die Schüttung mit 30 bis 40 Liter pro Sekunde an.[7]
Die Schüttung der Kämpfelbachquelle ist so groß und gleichmäßig, dass früher bereits 50 Meter nach dem Ursprung eine heute noch erkennbare Mühle betrieben werden konnte.[8]
Von der Quelle nahe der Ispringer Brunnenstraße fließt der Kämpfelbach zunächst lange nordwestlich. Schon nach weniger als einem Kilometer nimmt er am Ortsende den hier bereits 4,5 km langen Lechfeldgraben auf, der auf dem Pforzheimer Wolfsberg seinen Lauf beginnt und zuletzt in Ispringen dicht neben dem Kämpfelbach einherfließt. Weiter abwärts durchläuft er die Ortsteile Ersingen und Bilfingen der Gemeinde Kämpfelbach.
Nach dem Übertritt aufs Gemeindegebiet von Königsbach-Stein mündet von Osten her aus dessen Ortsteil Stein der Bruchbach zu, sein bedeutendster Nebenfluss, fast so lange wie er selbst bis hierher und mit einem sogar größeren Teileinzugsgebiet. Der Kämpfelbach wechselt nun selbst auf Westlauf, durchfließt den anderen Ortsteil Königsbach der Gemeinde, wo jeweils von rechts Ramsbach und dann Frontalgraben zulaufen. Zuletzt durchfließt er noch das Dorf Singen der Nachbargemeinde Remchingen und mündet dort von rechts in die obere Pfinz.
Das 73,2 km² große Einzugsgebiet des Kämpfelbachs liegt, naturräumlich gesehen, im Pfinzhügelland genannten Teil des Kraichgaus, mit der Quelle und den höheren Oberlaufabschnitten im Osten und Süden in dessen Unterraum Östlicher Pfinzgau, mit dem etwas weniger umfänglichen nordwestlichen Tallagen in dessen Unterraum Westlicher Pfinzgau.[9] Der höchste Punkt an der südlichen Wasserscheide am Nordabfall des Pforzheimer Schönbühls (394,5 m ü. NHN[LUBW 4]) erreicht knapp 390 m ü. NHN.[LUBW 1]
Im Gebiet steht überwiegend der Muschelkalk an, der am Nordostsaum noch von Lettenkeuper (Erfurt-Formation) überlagert ist, stellenweise liegt dort und auch im westlichen Einzugsgebiet über der höchsten triassischen Schicht auch noch Lösssediment aus viel jüngerer quartärer Ablagerung. Die Hochflächen zwischen den vielerorts tiefer eingegrabenen Tälern bestehen aus Oberem Muschelkalk. Schon die Tallinie aus Lechfeldgraben und Kämpfelbach beginnt im flachen oberen Teil im Mittleren Muschelkalk und abwärts von Ersingen bereits streicht an den unteren Talhängen der Untere Muschelkalk aus. Der noch darunter liegende Buntsandstein wird dagegen nirgends erreicht. Wenige Störungslinien, vermutet oder nachgewiesen, verlaufen etwa von Südwest nach Nordost.[10]
Reihum grenzen die Einzugsgebiete folgender Nachbargewässer an:
Der zentrale Teil des Einzugsgebietes mit dem gesamten Lauf des Kämpfelbaches selbst liegt im Enzkreis; von ihm haben die Gemeinden Ispringen, Kämpfelbach, Königsbach-Stein und Remchingen sowie im Bruchbach-Teileinzugsgebiet Eisingen und Neulingen Anteil daran. Daneben gehört der Südrand zur kreisfreien Stadt Pforzheim und ein schmaler Streifen ganz im Norden zum Landkreis Karlsruhe mit Gebietsanteilen für die Gemeinden Pfinztal und Walzbachtal.
Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Ursprung des Kämpfelbachs in der Karstquelle Kämpfelbachquelle auf 263 m ü. NHN[1] nahe der Brunnenstraße in Ispringen.
Mündung des Kämpfelbachs von rechts und zuletzt Osten auf etwa 152 m ü. NHN an der Marktstraßenbrücke in Singen in die obere Pfinz. Der Kämpfelbach ist ab seiner Karstquelle 11,3 km, vom Ursprung seines längeren Oberlaufs Lechfeldgraben an gerechnet sogar 14,9 km lang und hat ein 73,2 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet.
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