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katholischer Theologe und Priester Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johannes Gründel (* 13. Mai 1929 in Ullersdorf, Landkreis Glatz, Provinz Niederschlesien; † 16. März 2015 in Freising[1]) war ein deutscher katholischer Theologe, Priester und Universitätsprofessor. Er war Träger des Bayerischen Verdienstordens und lebte im Freisinger Ortsteil Hohenbachern.
Johannes Gründel verlebte seine Kindheit in Ullersdorf an der Biele in der ehemaligen Grafschaft Glatz, wo seine Eltern den Gründel-Hof bewirtschafteten, der vormals ein Freirichtergut gewesen war. Bis Kriegsende 1945 besuchte Johannes Gründel das Humanistische Gymnasium in der Kreisstadt Glatz. Nach der Vertreibung 1946 kam die Familie nach Nordrhein-Westfalen.
Nach dem Abitur studierte er an der katholischen Philosophisch-Theologischen Hochschule Königstein im Taunus und wurde 1952 in Limburg zum Priester geweiht. Weitere Stationen waren
Weitere Lehrtätigkeiten übte er in Regensburg, Linz und Jerusalem aus. Er arbeitete in verschiedenen medizinisch-ethischen Arbeitsgruppen und Ethikkommissionen mit und veröffentlichte zahlreiche Beiträge zu aktuellen Themen theologischer Ethik.
Gründel genoss internationale Reputation auf Grund seiner wissenschaftlichen Arbeit, wurde aber auch bekannt, da er einer der Ersten in Deutschland war, die sich zu Gunsten von Aids-Kranken einsetzten; u. a. trat er in Fernsehspots auf. Als Professor förderte er stets die Arbeit von Theologinnen im Fachbereich Katholische Theologie. Sein persönliches Engagement führte ihn zum Einsatz für die Menschenrechte, etwa in Lateinamerika. Gründel hat auch außerhalb Deutschlands in mehreren Hochschulen und Universitäten des Auslands Gastvorlesungen gehalten.
Gründel war Mitglied der K.D.St.V. Agilolfia Freising und der K.D.St.V Vandalia Prag zu München im CV, der K.St.V. Isaria Freising im KV sowie der KMF im Bund Neudeutschland. In der Pfarrkuratie St. Ulrich in Hohenbachern-Freising wirkte er viele Jahre lang ehrenamtlich als Seelsorger.
Zu seinen Schülern gehörten u. a. Mark Achilles, Elisabeth Bleske, Constanze Giese, Hans-Günter Gruber, Georgine Lerch, Alfons Hämmerl, Reinhard Haubenthaler, Benedikta Hintersberger, Elke Hümmeler, Leo Zirker und die Athener Professorin Nikolitsa Georgopoulou.
Gründels Interesse galt Grundsatzfragen der Ethik und Moraltheologie (Warum soll ich etwas tun? Wann haben Normen Gültigkeit?), aber auch aktuellen Fragen der Gegenwart, insbesondere der Medizinethik, dem Problem des Suizids oder der Umweltethik. Er wird als einer der profiliertesten Vertreter einer christlichen Verantwortungsethik betrachtet.
„Das Mittelalter kannte eine eigene Tugend: die Epikie, jene Grundhaltung, die bereit ist, um der Sachforderung willen gegen ein noch bestehendes, aber sinnlos gewordenes Gesetz zu handeln, um auf diese Weise den Willen Gottes recht zu erfüllen. - Eine solche Mündigkeit muss Ziel der Erziehung sein und bleiben. Sie bedeutet Erziehung zur Verantwortung, sie beinhaltet auch Freiheit in Bindung. Gerade in einer Gesellschaft, in der der Mensch in vielschichtiger Weise fragwürdigen Manipulationen ausgeliefert ist und den Bedürfnissen einer Industriegesellschaft gefügig gemacht werden soll, bedarf es dieser Erziehung zur Mündigkeit.“
„Nicht der Staat ist der beste, der die meisten Gesetze besitzt; nicht jene Regierung ist die beste, die die meisten Gesetzesvorlagen einbringt, sondern jene, die ein Höchstmaß an Eigenverantwortung weckt und den Freiraum für solche Eigenverantwortung schützt.“
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