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deutscher Komponist und Kirchenmusiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Balthasar König (getauft 28. Januar 1691 in Waltershausen; begraben 2. April 1758 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Komponist und evangelischer Kirchenmusiker der Barockzeit.
König war ein Sohn des Waltershausener Bürgers und Weißgerbers Johann Jakob König. Sein Geburtshaus befand sich in der Borngasse 17. Er kam 1704 nach Frankfurt am Main und wurde Chorsänger des städtischen Gymnasiums. Unter Georg Philipp Telemann, der 1711 die Leitung der städtischen Musikkapelle übernahm, wurde König als Musiker in die Kapelle aufgenommen.
1717 heiratete er Anna Maria Pfaff, die Tochter eines Schneidermeisters. Für ihren 1718 geborenen Sohn Georg Philipp übernahm Telemann die Patenschaft, ein Hinweis auf die freundschaftliche Beziehung zwischen König und Telemann. 1718 wurde König Leiter der Kapelle an der Katharinenkirche.
König blieb auch in Frankfurt, als Telemann 1721 nach Hamburg ging. Sowohl im Gottesdienst als auch in den städtischen Konzerten pflegte er auch weiterhin Telemanns Werke aufzuführen. 1727 wurde er als Nachfolger von Johann Christoph Bodinus (1690–1727)[1] zum städtischen Kapellmeister ernannt. Gleichzeitig bekam er das Frankfurter Bürgerrecht verliehen.
König komponierte selbst zahlreiche Kirchenlieder, aber auch Kantaten und Opern. Zu den regelmäßigen Pflichten des Frankfurter Stadtkapellmeisters gehörte u. a. auch die Komposition von Kantaten zu den Geburtstagen des Kaisers und der Kaiserin. Insbesondere der 1745 verstorbene Karl VII. hielt sich längere Zeit in Frankfurt auf. 23 seiner Kantaten, dazu zwei Trauungs-Cantaten für Frankfurter Bürger, sind in der Sammlung der Frankfurter Stadt- und Universitätsbibliothek erhalten.
Besonders lag ihm jedoch der Gemeindegesang am Herzen, wie seine 1724 erschienene Denkschrift „Unmaßgeblicher Vorschlag wie dem übel-Singen in den Frankfurter Kirchen abzuhelfen sei“ zeigt. Dem jeweiligen Organisten wurde auferlegt, „daß zu Vermeidung der bishero öffters sich ereigneten disharmonie im Singen er jederzeit vor anfang des abzusingenden Lieds die Melodie dessen vorhero praeludiren solte, damit der Vorsänger so wohl als Gemeinde sich darnach richten können“, wie aus einem Protokoll des lutherischen Konsistoriums von 1744 hervorgeht.
Sein bedeutendstes Werk ist der 1738 erschienene „Harmonische Liederschatz“, die umfangreichste Choralsammlung des 18. Jahrhunderts. Von den darin enthaltenen 1913 Melodien sind 358 nirgendwo zuvor veröffentlicht. Bei vielen davon dürfte es sich um eigene Kompositionen handeln. Zwei davon finden sich auch im heutigen Evangelischen und Mennonitischen Gesangbuch, nämlich
Bis zu seinem Tod 1758 blieb König im Amt. In seinen späteren Jahren wurde er von seinen Frankfurter Musikerkollegen als stolz und hochmütig kritisiert. Dies kann allerdings auch eine Folge seiner Machtstellung sein, die er durch die Bündelung der Ämter des Kapellmeisters und Kantors innehatte.
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