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deutscher Unternehmer, Manager und Honorarprofessor an der BTU Cottbus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jochen Großmann (* 4. Mai 1958 in Dresden)[1] ist ein deutscher Wirtschaftsmanager sowie von 2006 bis 2015 Honorarprofessor an der BTU Cottbus bzw. der BTU Cottbus-Senftenberg.
Großmann studierte von 1978 bis 1982 die Fachrichtungen thermischer und hydraulischer Maschinenbau und Informationsverarbeitung an der TU Dresden und promovierte 1985 als Dr.-Ing. auf Gebiet der Automatisierung von Kernkraftwerken. 1989 erfolgte die Habilitation zum Thema der komplexen energetischen und ökologischen Bewertung verfahrenstechnischer Prozesse. 1989 wurde Jochen Großmann die Leitung des Fachbereichs Umweltschutz am ORGREB-Institut für Kraftwerke übertragen. In dieser Funktion arbeitet er an einem Luftreinhaltesystem für Dresden.[2]
Großmann war Mitbegründer der 1990 gegründeten Großmann & Partner GmbH. Nach seinem Ausscheiden aus der Gesellschaft im Jahr 1994 gründete er die Gicon Großmann Ingenieur Consult GmbH. Als geschäftsführender Gesellschafter war er maßgeblich an den Altlastensanierungen im ostdeutschen Raum, der Erforschung und Erprobung neuer Biogas-Verfahren und an der Entwicklung des ersten schwimmenden Offshore-Fundaments für Windenergieanlagen in Deutschland (GICON-SOF)[3] beteiligt. Seit Januar 2020 ist er Vorsitzender der Geschäftsleitung der Gicon-Gruppe, einem Unternehmensverbund mehrerer unabhängig agierender Ingenieurdienstleister. Die Gicon Gruppe hat rund 600 Beschäftigte an 22 Standorten in fünf Ländern.[4][5] Unter seiner Leitung erreichte die Gicon-Großmann Ingenieur Consult GmbH im Jahr 2023 den zweiten Platz im Ranking der innovativsten Unternehmen Deutschlands.[6]
Großmann ist öffentlich bestellter Sachverständiger im Immissionsrecht u. a. nach § 29 a BImSchG sowie nach § 29 b BImSchG.[7]
Darüber hinaus ist Großmann Mitglied in verschiedenen Fachverbänden in Deutschland. Weiterhin ist er Mitglied im DIN-Normenausschuss für Schaum- und Pulverlöschanlagen.[8]
Seit 2023 betreibt die Gicon Gruppe in Schipkau (Brandenburg) mit 300 Metern Höhe den höchsten Windmessmast der Welt.[5] Der Windmessmast legt den Grundstein für die Entwicklung von Höhenwindrädern, welche mit Nabenhöhen von 300 Metern die deutlich besseren Windverhältnisse in diesen Höhen nutzen können.[9] Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die Gicon an einem Konzept eines teleskopierbaren Gittermastturms (GICON–HWT). Infolge dieser Vorentwicklungen konnte im Jahr 2019 Gicon einen ersten Durchbruch erreichen und erhielt vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) eine Förderung für die Weiterentwicklung des GICON–HWT (Entwicklung teleskopartiger Turmstrukturen zur Nutzung gesteigerter Windertragspotenziale in sehr großen Höhen (GICON–Höhenwindturm – HWT)).[10]
Ab 2000 war er als Lehrbeauftragter an der BTU Cottbus tätig, die Universität verlieh ihm 2006 für „herausragende Verdienste um die BTU Cottbus“ eine Honorarprofessur für Management von Umwelt- und Sanierungsprojekten.[11] Ende Januar 2015 gab er die Honorarprofessur zurück.[12]
Im Rahmen seiner weiteren Ingenieurstätigkeiten wurde Großmann 2017 zum Gastprofessor des Szewalski-Instituts der polnischen Akademie der Wissenschaften (IMP PAN) für den Bereich „System der physikalischen Aspekte der Ökoenergie“ berufen.[13] Weiterhin ist er Referent internationaler Konferenzen und Seminare, unter anderem des Bundesverbandes für WindEnergie.[14]
In seiner wissenschaftlichen und beruflichen Laufbahn hat Großmann über 200 Veröffentlichungen auf den Gebieten Umweltschutz, Energie, Altlastensanierung, Sicherheitstechnik und Automatisierungstechnik getätigt.
Jochen Großmann ist Inhaber von 29 weltweiten Patenten. Darunter zählen Erfindungen in den Bereichen schwimmender Gründungen für Offshore-Windenergieanlagen, der Sanierung von Altlasten und des Grundwassers[15] sowie zur Thematik der effizienteren Nutzung von Biogas[16]. Zu seinen aktuellen Erfindungen zählen ein Patent für schwimmende Gründungen eines Brückenpfeilers[17] und ein Patent für einen Gittermast als Turm einer Windkraftanlage[18].
Im April 2013 wurde Großmann durch Hartmut Mehdorn zunächst mit dem Management der Entrauchungsanlage am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) betraut und war zwischenzeitlich für die gesamte Planungskoordination des BER zuständig. Aufgrund von Korruptionsvorwürfen wurde er am 4. Juni 2014 fristlos entlassen. Wegen Bestechlichkeit und Betrugs wurde er im Oktober 2014 im Strafbefehlsverfahren zu einem Jahr Haft auf Bewährung und zur Zahlung von 200.000 Euro verurteilt.[19] Großmann akzeptierte den Strafbefehl.[20] Ein weiterer Rechtsstreit wurde vermieden.[21] Die Strafe wurde erlassen, Großmann darf seit 2020 wieder jeglicher unternehmerischer Tätigkeit nachgehen.
Großmann ist privat engagiert für den Verein Rollimaus e.V. – einen Verein aus Dresden, der sich intensiv um körperbehinderte und chronisch kranke Kinder kümmert.[22] Ein Fußballturnier zwischen dem Verein und der Gicon findet jährlich statt.[23]
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