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Jakob Frischlin (* 25. Juli 1557 in Balingen; † 1621 ebenda) war ein württembergischer Lateinschulmeister und Schriftsteller. Als solcher war er Hofhistoriograph der Grafen von Hohenzollern und Übersetzer der Werke seines berühmten Bruders Nicodemus.
Frischlins Großvater Johannes Frischlin war 1498 angeblich aus Diessenhofen nach Balingen gekommen und hatte dort Luitgarde Metz geheiratet. Deren Sohn Jakob Frischlin der Ältere (1522–1566) wurde 1545 Diakon in Balingen und heiratete 1546 Agnes Ruoff, Tochter eines Büchsenmachers. Im Jahr 1557 kehrte er als Pfarrer nach Balingen zurück. Dort wurde Jakob Frischlin als jüngstes von acht Kindern geboren. Nachdem sein Vater und mindestens vier Geschwister 1566 an der Pest starben, wurde er von seinem ältesten Bruder Nicodemus (1547–1590) erzogen und unterrichtet. Der Bruder war bereits Magister und übernahm 1567 eine Professur an der Universität Tübingen.
Frischlin heiratete 1578 seine Frau Ursula. Eine Tochter wurde 1580 geboren, zu den Kindern gehörten die 1586 und 1596 geborenen Söhne Johann Ludwig und Johann Jakob. Johann Ludwig wurde 1611 in Tübingen ordiniert und starb am 14. Februar 1612 nach Antritt einer Pfarrstelle in der Pfalz.
Frischlin studierte Theologie in Tübingen. Kurz vor dem Studienabschluss wurde er 1578 von der Universität Tübingen wegen seiner Ehe „ob matrimonium“ relegiert. Die Promotion zum Magister erhielt er nachträglich, Frischlin war aber gezwungen noch im selben Jahr den Beruf eines Lehrers zu ergreifen und eine Stelle in Waiblingen anzunehmen.
Der weitere Berufsweg führte Frischlin als Lateinschulmeister nach Cannstatt (1579–1581), zurück nach Waiblingen (1581–1594), Neuenstadt (1594), Reutlingen (1595–1599), Schorndorf (1601), Winnenden (1602–1603), Möckmühl (1604–1609) und Ebingen (1609–1611). In den Jahren 1599 und 1600 war er Zunft-Schreiber der Weber von Urach. Frischlin kehrte 1611 als Präzeptor nach Balingen zurück, wo er 1616 in den Ruhestand trat. Seine beiden letzten Werke datieren aus den Jahren 1620 und 1621.
Das Werk Frischlins stand im Schatten der Werke des bekannten, großen Bruders.
Die Sage vom Hirschgulden, wie sie Wilhelm Hauff in seiner literarischen Verarbeitung nannte, beruht auf einer historischen Überlieferung, zu der Frischlin zwei unterschiedliche Sichtweisen beigetragen hat. Er beschrieb 1599 den Verkauf von Stadt und Herrschaft Balingen aus Sicht des verkaufenden Grafen von Zollern und 1613 aus Sicht der kaufenden Württemberger.
Siehe Hauptartikel: Zwei Berichte Jakob Frischlins aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Personendaten | |
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NAME | Frischlin, Jakob |
ALTERNATIVNAMEN | Frischlinus, Jakobus (latinisiert); Frischlinus, Iacobus (latinisiert) |
KURZBESCHREIBUNG | württembergischer Lateinschulmeister und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1557 |
GEBURTSORT | Balingen |
STERBEDATUM | 1621 |
STERBEORT | Balingen |
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