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deutscher Schriftsteller und Journalist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jürgen Kehrer (* 21. Januar 1956 in Essen) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller, der besonders durch seine Kriminalromane bekannt geworden ist.
Jürgen Kehrer wohnte von 1974 bis 2018[1] in Münster. Nach seinem Studienabschluss als Diplom-Pädagoge arbeitete er 14 Jahre als Journalist und Herausgeber des Stadtmagazins Stadtblatt. Seit 1994 ist er freier Schriftsteller. Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt mehr als 700.000[2] Exemplare.
Jürgen Kehrer ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) und der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur, zu deren Sprecherteam er seit 2005 gehört.
Seit 2018[1] lebt Jürgen Kehrer in Berlin[3], gemeinsam mit der Krimiautorin Sandra Lüpkes, mit der er verheiratet ist.[4]
1990 erschien Kehrers erster Kriminalroman Und die Toten lässt man ruhen. Die Hauptperson Georg Wilsberg, deren wechselvolles Privatleben und Entwicklung in der Serie nicht zu kurz kommen, ist ein gescheiterter Anwalt und Briefmarken-/Münzhändler[5] in Münster und betätigt sich auch als Privatdetektiv. Er sei nach Einschätzung von Kehrer ein typischer Münsteraner, denn in der Stadt leben viele Leute, die nach ihrem Studium in einem fachfremden Bereich beruflich tätig sind.[4] Damit stelle er eine Persönlichkeit dar, die zu anderen Städten nicht passen würde, da sie einen Typen charakterisiere, der nach seinem Studium in Münster hängen geblieben ist.[4] Die Wahl, einen gebrochenen Charakter als Protagonisten zu wählen, erklärte Kehrer damit, dass diese Charaktere stets interessanter seien.[4] Die mit Lokalkolorit ausgestatteten Romane haben bisweilen Vorbilder oder Motive aus der Realität übernommen. Bereits zweimal wurde Kehrer von Münsteranern verklagt, die sich als Vorbild von Buchfiguren missbraucht sahen. In beiden Fällen wurde Kehrer freigesprochen.[6]
Zwischen 2007 und 2015 erschienen keine Wilsberg-Romane, da es sich nach Aussage des Autors mit zunehmendem Bekanntheitsgrad der Fernsehserie immer schwieriger gestaltete, die Romane neben den Verfilmungen als eigenständiges Werk zu platzieren.[4] In den Jahren 2015, 2020 und 2022 erschienen dann die drei letzten Romane.[7]
Alle Wilsberg-Romane sind im Dortmunder Grafit Verlag erschienen.
1995 wurde der erste Wilsberg-Roman für das ZDF mit Joachim Król in der Titelrolle verfilmt, in den folgenden Episoden übernahm Leonard Lansink diese Rolle. Bisher entstanden 78 (Stand: März 2023) jeweils etwa 90-minütige Filme, wobei sich die TV-Produktionen mit der Zeit von den Buchvorlagen lösten. Nur sieben TV-Filme basieren auf Kehrers Romanen. In einigen Fällen hat Kehrer die Drehbücher mit einem eScript-Team verfasst, in wieder anderen Fällen haben andere Autoren die Drehbücher geschrieben. Der TV-Wilsberg – im Film Inhaber eines Antiquariats – hat sich inzwischen völlig von seinem Buch-Pendant gelöst. Mehrere Figuren, die zum Stammpersonal der TV-Serie gehören, etwa seine Freunde Alex, Ekki, Manni und die Kommissarin Springer, erscheinen gar nicht in den Romanen. In einigen der TV-Filme hat Jürgen Kehrer kleine Statistenrollen übernommen.
Neben den Wilsberg-Romanen hat Kehrer weitere Kriminalromane ohne Serienfigur, historische Münster-Krimis und ein Sachbuch über Morde in Münster veröffentlicht sowie das Münster-Quiz konzipiert.[4] Zudem schreibt er Drehbücher.[4]
Die Autorenvereinigung Das Syndikat zeichnete Kehrer im Februar 2016 mit dem Ehrenglauser aus.[8]
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