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deutscher Philosoph und Unternehmer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jörg Phil Friedrich (* 1965 in Wolgast) ist ein deutscher Philosoph und Publizist.
Friedrich wuchs in Pritzwalk auf. Nach dem Abitur studierte er von 1984 bis 1989 an der Humboldt-Universität Berlin Physik und Meteorologie. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit der Simulation von Wolkenbildungsprozessen mit Zellulären Automaten.[1] 1994 gründete er zusammen mit Cornelia Gaebert in Münster das Softwarehaus INDAL.[2] Von 2006 bis 2009 studierte er Philosophie an der FernUniversität Hagen und schloss das Studium mit einer Masterarbeit über die Existenz theoretischer Entitäten ab.[3] Seitdem arbeitet er an Fragen der Wissenschaftsphilosophie, der Religionsphilosophie und der politischen Philosophie und ist publizistisch für verschiedene Medien tätig, unter anderem als Kolumnist für die Philosophie-Zeitschrift Hohe Luft, die Wochenzeitung der Freitag, die Tageszeitung Die Welt, das Magazin Cicero, das Online-Magazin Telepolis, die NachDenkSeiten und die Debattenplattform DieKolumnisten.
Von April 2009 bis September 2010 betrieb er auf der Wissenschafts-Blogplattform ScienceBlogs den Blog Arte-Fakten. Dort stellte er Konzepte der Wissenschaftstheorie und der Wissenschaftsphilosophie dar und reflektierte den Wahrheits- und Erkenntnisanspruch der modernen Wissenschaften. Von einigen seiner Bloggerkollegen wurden seine Beiträge kritisch und ablehnend begleitet.[4][5]
In seinem Buch Kritik der vernetzten Vernunft von 2012 beschreibt Friedrich zum einen die grundsätzlichen Prinzipien der modernen vernetzten Gesellschaft, setzte sich aber zugleich kritisch mit den gerade aufkommenden Strukturen der Netzaktivisten auseinander.[6][7] In der Folge entwickelte Friedrich den Standpunkt, dass Internet und soziale Netzwerke „Folge einer sozialen Entwicklung [sind], die Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zuvor begann“.[8] 2018 schrieb er, dass „eine schon lange digitalisierte Welt sich ihre Technik gefordert und geschaffen hat, die wir heute überall als dominante Digitalisierung wahrnehmen.“[9] Diesen Gedanken greift Friedrich in seinem Essay Degenerierte Vernunft. Künstliche Intelligenz und die Natur des Denkens erneut auf und argumentiert, dass das, was Systeme der Künstlichen Intelligenz heute leisten, eine Simulation einer degenerierten Form der menschlichen Intelligenz ist, die der Vielfalt menschlicher Vernunft nicht nahe kommen kann.[10][11] Friedrich betont die Besonderheiten der menschlichen Intelligenz, die immer mit Sinn und Bedeutung verbunden sei.[12] Auch für den Bereich der Softwareentwicklung sieht er die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz skeptisch, da diese zum großen Teil nicht aus bloßer Programmierung bestünde.[13]
In seinem 2019 erschienenen Buch Ist Wissenschaft, was Wissen schafft? liefert Friedrich eine philosophische Beschreibung der Produktion von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Komplementarität und strukturelle Ähnlichkeit von theoretischer und empirischer wissenschaftlicher Arbeit aufzeigt.
2019 veröffentlichte Friedrich das Buch Der plausible Gott, in dem er darlegte, dass auch aus atheistischer Perspektive ein göttliches Wirken plausibel gedacht werden kann.[14][15]
2022 war er Mitgründer des PEN Berlin.[16]
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