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deutscher Cembalist, Organist und Musikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jörg-Andreas Bötticher (* 1964 in Berlin) ist ein deutscher Cembalist, Organist und Musikwissenschaftler, der in Basel tätig ist. Er besitzt neben der deutschen auch die schweizerische Staatsbürgerschaft.
Jörg-Andreas Bötticher erlebte seine Schulzeit in Lörrach und war langjähriges Mitglied der Knabenkantorei Basel. Nach mehrjährigem Klavier- und Orgelunterricht musizierte er als Keyboarder einer Band.[1] Von 1983 bis 1990 studierte er an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jean-Claude Zehnder (Orgel), Andreas Staier (Cembalo) und Jesper Christensen (Generalbass).[2] Weiteren Cembalo-Unterricht erhielt er von Gustav Leonhardt.[1] Seit 1997[2] leitete er eine Cembaloklasse an der Schola Cantorum Basiliensis, wo er auch Generalbass und Kammermusik unterrichtet.[3] Von 1998 bis 2016 lehrte er zusätzlich historische Aufführungspraxis an der Basler Musikhochschule.[1]
Er ist Organist der Predigerkirche in Basel, dort auch Mitinitiator und künstlerischer Leiter der Gesamtaufführung aller Bachkantaten (2004–2012)[4] sowie des Nachfolgeprojekts „Abendmusiken in der Predigerkirche“[5] (seit 2013). Auf mehreren CD-Einspielungen liegen Werke von Alessandro Poglietti, Michelangelo Rossi, Gottlieb Muffat, Ignazio Albertini, Johann Friedrich Fasch und anderen vor. Mit der Barockviolinistin Hélène Schmitt widmete er sich dem Geigenrepertoire des 17. Jahrhunderts, mit Chiara Banchini spielte er die Sonaten für Violine und Cembalo obligato von Johann Sebastian Bach ein. Seit 2011 konzertiert er regelmäßig mit der Barockviolinistin Plamena Nikitassova.
Bötticher ist auch auf musikwissenschaftlichem Gebiet tätig. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen zählen Beiträge im Bach-Jahrbuch der Neuen Bachgesellschaft und der Artikel Generalbass in dem Musiklexikon Musik in Geschichte und Gegenwart (zusammen mit Jesper Christensen). Für seine herausragende Grundlagenforschung zur Musik des 17. und 18. Jahrhunderts und ihre engagierte Vermittlung an die Öffentlichkeit erhielt er 2020 den Wissenschaftspreis der Stadt Basel.[6]
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