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Design-System für Internet-Protokolle der IETF Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Requests for Comments (RFC; englisch für „Bitte um Kommentare“) sind eine Reihe technischer und organisatorischer Dokumente zum Internet (ursprünglich Arpanet), die seit dem 7. April 1969 vom RFC-Editor herausgegeben werden. Handelte es sich ursprünglich um im Wortsinne zur Diskussion gestellte Dokumente, so findet die Diskussion heute während der Erstellung der Entwürfe statt, sodass ein veröffentlichtes RFC in der Regel eine begutachtete technische Spezifikation darstellt.[1]
Einige RFCs, jedoch nicht alle, stellen Internetstandards dar.[2] RFCs standardisieren die Internetprotokollfamilie, beispielsweise IPv6 (RFC 8200[3]), TCP (RFC 793[4]), UDP (RFC 768[5]), SMTP (RFC 5321[6]) und HTTP/2 (RFC 7540[7]), und bilden damit die technische Grundlage von Internetanwendungen wie E-Mail oder dem World Wide Web.
Alle RFCs werden vor der Veröffentlichung einer Begutachtung unterzogen. Der Veröffentlichungsprozess und die darin vorgegebenen Anforderungen unterscheiden sich, je nachdem, ob ein Internetstandard angestrebt wird oder nicht. Werdende Internetstandards müssen hohe Anforderungen erfüllen und einen Gemeinschaftskonsens der Internet Engineering Task Force (IETF) darstellen.
Alle eingereichten Entwürfe werden von der IETF unter der Bezeichnung „Internet-Draft“ (I-D) im Internet veröffentlicht. Internet-Drafts gelten als unfertig und sollen nicht als Referenz verwendet werden. Sie verfallen nach Ablauf von sechs Monaten (bleiben jedoch weiterhin online archiviert), es sei denn es wird eine neue Entwurfsversion eingereicht oder der Publikationsprozess angestoßen.
Neue RFCs gibt der RFC-Editor mit einer fortlaufenden Nummerierung als ASCII-Textdatei sowie in weiteren Dokumentenformaten heraus. Sobald ein RFC veröffentlicht ist, wird der Inhalt nie mehr verändert. Korrekturen von editoriellen oder technischen Fehlern werden als Errata veröffentlicht; das fehlerhafte RFC bleibt jedoch unverändert bestehen. Soll eine veraltete Spezifikation abgelöst werden, so durchläuft die neue Spezifikation den üblichen Prozess und wird unter einer neuen RFC-Nummer veröffentlicht. Das neue Dokument referenziert das alte RFC und erklärt es für obsolet. Ein neues RFC kann auch nur einen Teilaspekt eines bestehenden RFCs aktualisieren oder ergänzen, ohne dabei das gesamte Dokument zu invalidieren.
Ausgewählte RFCs werden zugleich in weiteren Dokumentenreihen mit jeweils eigenen Nummerierungen veröffentlicht.
Einzelne RARE Technical Reports (RTR) wurden auch als RFC veröffentlicht.[11]
Es gibt unterschiedliche Genehmigungsverfahren für RFCs, je nachdem woher das Dokument stammt. Ein solches Verfahren wird als Stream bezeichnet. RFC 4844 definiert die folgenden Streams:[12]
Jedes RFC besitzt einen Dokumentenstatus, der im Gegensatz zum Inhalt nachträglich verändert werden kann.
Die IETF und der RFC-Editor legen einen hohen Wert auf Formalismus:
All diese Formalismen sorgen für die Vermeidung von Missverständnissen in der Interpretation und Implementierung und somit für den Erfolg beim Betrieb des Internets. Als Beispiele hierfür und gleichermaßen für ihren Erfolg seien RFC 2822[22] (E-Mail) sowie RFC 2616[23] (HTTP) genannt.
Zwischen den RFCs, die Internetstandards oder Best Current Practices beschreiben, finden sich auch immer wieder scherzhafte RFCs, die nicht buchstabengetreu genommen werden sollten, oft aus Anlass des 1. April.
Nicht immer jedoch bleibt es bei RFC zum 1. April bei der Theorie. So wurde am 6. März 2001 eine Implementierung des RFC 1149 A Standard for the Transmission of IP Datagrams on Avian Carriers (die Übertragung von IP-Datagrammen per Brieftaube)[37] vorgestellt. Die durchschnittliche Antwortzeit eines Pings betrug jedoch 45 Minuten, sodass nicht mit einer regelmäßigen Nutzung im Echteinsatz zu rechnen sein wird. Allerdings führte dies zu einer Weiterentwicklung RFC 2549 IP over Avian Carriers with Quality of Service,[38] aber auch dieser Einsatz ist unwahrscheinlich.
Der Editor Emacs enthält schon seit Jahren eine vollständige Implementierung von RFC 2324:[39] Das Hyper Text Coffee Pot Control Protocol (HTCPCP) dient der Fernsteuerung und -überwachung von Kaffeemaschinen. Am 1. April 2014 wurde das Protokoll mit dem RFC 7168[40] um die Nutzung von Tee erweitert.
Auch für das Pi Digit Generation Protocol gibt es mit gpigen eine freie Implementierung für mehrere Plattformen.
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