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IT-Unternehmen in Hannover Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die HIS Hochschul-Informations-System eG (bis zum 1. Mai 2014 GmbH) mit Sitz in Hannover unterstützt die Hochschulen sowie die staatliche Hochschulpolitik im Bereich Hochschul-IT als Softwarehaus. Bis September 2013 beinhaltete die HIS GmbH das HIS-Institut für Hochschulforschung sowie die Abteilung Hochschulentwicklung, die in die neugegründete DZHW (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) GmbH überführt wurden.
HIS Hochschul-Informations-System eG | |
---|---|
Rechtsform | Genossenschaft |
Gründung | 1969 |
Sitz | Hannover |
Leitung | Thomas Walter (Vorsitz); Volker Küch (Vorstand) |
Mitarbeiterzahl | 300 (Dezember 2020) |
Branche | Software für, bis September 2013 auch Sozialforschung rund um und Beratung von Hochschulen |
Website | www.his.de |
Seit dem 2. Mai 2014 ist HIS eine eingetragene Genossenschaft. Mitglieder der Genossenschaft sind rund 220 deutsche Hochschulen. Zentrales Organ der HIS eG ist die Generalversammlung. Vorstand und Aufsichtsrat der HIS eG sind durch Vertreterinnen und Vertretern aus Hochschulen besetzt.
HIS wurde 1969 von der VolkswagenStiftung als gemeinnützige Einrichtung gegründet und 1976 von Bund und Ländern als Gesellschafter übernommen. Die Träger und Finanziers von HIS sind Bund und Länder: Der Bund hält ein Drittel, die Gesamtheit der Länder zwei Drittel des Gesellschaftskapitals. HIS ist als Bestandteil des deutschen Hochschulsystems konzipiert. Hierdurch soll ein langfristiges, kontinuierlich verfügbares und nicht an Gewinninteressen ausgerichtetes Leistungsangebot gewährleistet werden.[1]
Mit der Gründung der Genossenschaft konzentriert sich das Aufgabenfeld der HIS eG auf die Entwicklung und Bereitstellung von Software-Lösungen für die Hochschul-Verwaltung in Deutschland.
HIS ist seit 1969 im Bereich der Hochschul-IT tätig und ist als Softwarehaus der Hochschulverwaltungen spezialisiert auf Hochschulinformationssysteme. Von der Zulassung über die Studenten- und Prüfungsverwaltung und Module für Lehre, Studium, Forschung bis hin zur Finanz- und Sachmittelverwaltung, Kosten- und Leistungsrechnung sowie der Personal- und Stellenverwaltung bildet HIS den gesamten Softwarebedarf der Hochschulen im Bereich des studentischen Lebenszyklus und des Managements personeller und sächlicher Ressourcen ab.[2]
Unter Nutzung von umfassendem Know-how über hochschultypische Entscheidungs-, Arbeits- und Organisationsstrukturen berät HIS deutsche Hochschulen technisch und verwaltungsfachlich in Hard- und Softwarefragen. Neben Bereitstellung und Implementierungsbegleitung für Software bietet HIS den Hochschulen ergänzende Leistungen für Wartung, Pflege, Fehlerbereinigung, Schulung und Einsatzunterstützung im Echtbetrieb an.
Die Kernkomponenten des integrierten HIS-Online-Portals in den Bereichen Zulassung (QISZUL), Studentenverwaltung (QISSOS) und Prüfungsverwaltung (QISPOS) sowie Lehre, Studium, Forschung (LSF) bieten eine webbasierte Basisarchitektur. QIS steht dabei für Qualitätssteigerung der Hochschulverwaltung im Internet durch Selbstbedienung. Dieser Weg wird mit der neuen integrierten Software-Generation HISinOne fortgesetzt.
Mit dem Ziel, die Campus-Management-Software auf eine zeitgemäße technologische Basis zu stellen, startete 2001 die Entwicklung von HISinOne. Das webbasierte Software-System wurde 2008 als integrierte Lösung für das Campus-Management des kompletten Student-Life-Cycles vorgestellt. Im Jahr 2018 wurde HISinOne um ein Segment für Forschungsmanagement erweitert.
Ergänzend zu HISinOne bildet das Hochschul-ERP den Bereich des Ressourcenmanagements ab. Im Mittelpunkt stehen Anwendungen für das Finanz- und Personalmanagement.
Am 1. September 2013 wurde das DZHW durch Ausgliederung des HIS-Instituts für Hochschulforschung gemeinsam mit der HIS-Abteilung Hochschulentwicklung aus der HIS GmbH gegründet.[3]
Zum 1. Januar 2015 haben alle 16 Bundesländer das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. gegründet und die ehemalige HIS-Abteilung Hochschulentwicklung in dieses Institut überführt.
In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 28. Januar 2008, der sich kritisch gegenüber Hochschul-Management-Softwaresystemen äußert, wurden Probleme der Software HISQIS, die zur Verwaltung von Creditpoints für Bachelor- und Masterstudenten eingesetzt werden kann, an der Universität Passau beschrieben.[4] Die Universität Passau dementierte dies in einer Pressemitteilung. Die Probleme seien angesichts 70.000 verwalteter Prüfungen und fast 520.000 Seitenzugriffen im Zeitraum von drei Monaten sehr selten und dabei „praktisch nie auf die Software zurückzuführen“.[5]
In einem Artikel der Zeit vom 23. Dezember 2011 wird darüber berichtet, dass die Anbindung des HIS-Systems an die Onlineplattform, die die zentrale Studienplatzvergabe übernehmen soll, immer noch nicht umgesetzt ist; Zitat: „Einige Mitglieder des Rates hatten zudem vor der Sitzung frustriert gefordert, den Hochschulen offiziell zur Anschaffung von HIS-Konkurrenzprodukten zu raten.“[6]
Kritiker befürchteten bei der diskutierten Möglichkeit einer Privatisierung der HIS-IT-Sparte ein „Privatmonopol bei der Studienplatzvergabe“: „Auch eine Teilprivatisierung der HIS GmbH würde die Probleme nicht lösen“, erklärte Oliver Schmolinski vom Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen.[7]
Nach Recherchen von Heise Online seien seit 2011 in den Systemen der HIS eG hinterlegte personenbezogene Daten hunderttausender Studierender online frei abrufbar gewesen. Dabei soll es sich um Namen, Adressen, Geburtsdaten und Matrikelnummern von Studierenden vom Wintersemester 1991/1992 bis zum Sommersemester 2020 gehandelt haben. Der Fehler sei nach Hinweis eines Hochschuladministrators im März 2020 drei Tage später behoben worden. Nicht alle Hochschulen spielten das Update unverzüglich ein, so dass auch sechs Tage nach Meldung noch Daten von über 600.000 Studierenden abrufbar waren.[8]
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