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Fernsehfilm Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hitler – Aufstieg des Bösen (Originaltitel: Hitler: The Rise of Evil) ist eine kanadisch-US-amerikanische Filmbiografie von Christian Duguay aus dem Jahr 2003. Der Film erzählt über das Leben des Diktators Adolf Hitler, gespielt von Robert Carlyle.
Der Film beginnt mit Hitlers Kinderjahren in Österreich, wobei gezeigt wird, dass er von seinem Vater Alois wegen Ungehorsam geschlagen wird und dieser früh verstirbt. Der junge Adolf, genannt Adi, versagt bei der Aufnahmeprüfung für die Kunstakademie, seine Mutter stirbt an Brustkrebs. Seine Schwester Angela Hammitzsch soll sich um Adolf kümmern. Adolf jedoch wird in Wien obdachlos. Der zu dieser Zeit in Wien allgegenwärtige Judenhass fällt bei Hitler auf fruchtbaren Boden. Der Hass auf die Juden weitet sich später auf die Kommunisten aus.
Der Film zeigt weiter das Leben Hitlers in München und seine Erlebnisse als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg, in dem er zuletzt nach einem Senfgasangriff im belgischen Wervik vorübergehend erblindet und im Lazarett in Pasewalk liegt. Hier erfährt er 1918 von der Novemberrevolution und der Kapitulation Deutschlands. Von einer Reichswehrgruppierung, der auch Ernst Röhm angehört, wird er als Spitzel zur Beobachtung der DAP eingesetzt. In dieser Partei, die sich wenig später NSDAP nennt, wird er Redner vor wachsendem Publikum. Den Parteivorsitzenden Anton Drexler zwingt er, zurückzutreten und ihn als neuen Parteivorsitzenden vorzustellen.
Die Zeitung Völkischer Beobachter, die von Hitler entworfene Hakenkreuzfahne, Hitlerbart und Hitlergruß popularisieren seine Partei. Hitler lernt das ehemalige Flieger-Ass Hermann Göring kennen und überzeugt den ehemaligen Chef der dritten Obersten Heeresleitung, Erich Ludendorff dazu, sich ihm anzuschließen. Außerdem schart er Verbündete um sich, die ihm treu ergeben sind, wie Ernst Hanfstaengl oder Rudolf Heß. Den gescheiterten Hitlerputsch stellt der Film als Folge der Inflation 1923 und von Kahrs Verhalten dar.
Nach der raschen Niederschlagung des Putsches bricht für Hitler eine Welt zusammen. Von einem Suizid hält ihn Helene Hanfstaengl ab. Hitler wird vor Gericht gestellt. Ihm gelingt es, durch eine demagogische Rede die Besucher des Prozesses auf seine Seite zu ziehen. Hitler wird zu einer Geldstrafe von 200 Goldmark und fünf Jahren Haft in der Festung Landsberg verurteilt, mit der Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung nach frühestens neun Monaten. Auch in der Festung trifft er auf nationalistisch Gesinnte, die ihn bewundern. Er schreibt dort Mein Kampf und sucht nach der Entlassung einen Verleger.
Hitler zieht sich zunächst aufs Land von der Politik zurück. Seine Halbschwester Angela führt ihm dort den Haushalt und bringt ihre Tochter Geli Raubal mit. Mit beiden kehrt er nach München zurück. Ludendorff bringt er mit brüsken Vorwürfen dazu, die Partei zu verlassen. Er nimmt Röhm und die SA an die Kandare und bringt die Partei unter seine alleinige Führung. Helene Hanfstaengl lässt er sich um Spenden für die Partei kümmern, Raubal zwingt er in eine unglückliche Beziehung mit ihm. Die Nichte begeht schließlich Suizid und wird durch Eva Braun ersetzt, die ebenfalls einen Selbstmordversuch unternimmt.
Hitler erhält 1932 die deutsche Staatsbürgerschaft und wird im Januar 1933 vom lange widerstrebenden Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Dem Reichstagsbrand im Februar 1933 folgt das im März 1933 in der Krolloper verkündete Ermächtigungsgesetz. Der oppositionelle Verleger Fritz Gerlich wird in „Schutzhaft“ genommen. Im Zuge des Röhm-Putsches Mitte 1934 wird Röhms Homosexualität aufgedeckt, er und viele andere, wie Gregor Strasser und Kurt von Schleicher, erschossen und dadurch Hitlers Machtposition endgültig unanfechtbar.
Die letzten Filmminuten zeigen die Vollendung der Machtübernahme der NSDAP nach dem Tod des Reichspräsidenten Hindenburg im August 1934: die Vereinigung des Amtes des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten in Hitler sowie die Vereidigung der Reichswehr auf ihn. Der Abspann zeigt Bilder vom Überfall auf Polen und Leichenberge in Konzentrationslagern. Es werden die Zahlen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten, der getöteten Zivilisten und ermordeten Juden eingeblendet.
Die erste und die letzte Einstellung des Films zeigen ein fälschlich dem Rechtsphilosophen Edmund Burke zugeschriebenen Satz „Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“.
Der Film wurde in Prag und Wien gedreht, nicht jedoch in München, obwohl er zum großen Teil dort spielt. Zu den Darstellern gehörten Friedrich von Thun, Peter O’Toole und Liev Schreiber. Robert Carlyle spielte die Titelrolle. Ewan McGregor hatte sie zuvor abgelehnt. Als Berater standen der Historiker Charles S. Maier, der Literaturwissenschaftler und Rhetorikprofessor Cornelius Schnauber und der Rabbiner Joseph Telushkin zur Seite.[3]
Ursprünglich sollte der Film Hitler: Die frühen Jahre (Hitler: The Early Years) heißen, doch wegen Kritik im Vorfeld und der Befürchtung, Hitler könne in dem Film zu sympathisch wirken, wurden sowohl der Filmtitel als auch Teile des Drehbuches geändert.[4]
In Deutschland sicherte sich RTL2 die Rechte an der Ausstrahlung des Zweiteilers.[5] Die Erstausstrahlung des ersten Teils erfolgte am 24. September 2004. Diesen sahen 2,72 Millionen Zuschauer bei einem Gesamtmarktanteil von 8,8 Prozent.[6] Der zweite Teil wurde am folgenden Tag ausgestrahlt. Dieser war erfolgreicher als der erste Teil mit 2,80 Millionen Zuschauern und einem Gesamtmarktanteil von 9,6 Prozent.[7] RTL 2 zeigt beide Teile des Films regelmäßig und traditionell ohne Werbung im Hauptabendprogramm.
Der Film erhielt zahlreiche Filmpreise, darunter 2003 zwei Emmys bei sieben Nominierungen.
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher |
---|---|---|
Adolf Hitler | Robert Carlyle | Jacques Breuer |
Klara Hitler | Stockard Channing | Angelika Bender |
Fritz Gerlich | Matthew Modine | Philipp Moog |
Ernst Hanfstaengl | Liev Schreiber | Marco Kröger |
Ernst Röhm | Peter Stormare | Leon Rainer |
Erich Ludendorff | Friedrich von Thun | Friedrich von Thun |
Joseph Goebbels | Justin Salinger | Frank Röth |
Paul von Hindenburg | Peter O’Toole | Jürgen Thormann |
Helene Hanfstaengl | Julianna Margulies | Madeleine Stolze |
Gustav von Kahr | Terence Harvey | Walter von Hauff |
Hermann Göring | Chris Larkin | Claus Brockmeyer |
Rudolf Heß | James Babson | Manfred Trilling |
Friedrich Hollaender | Harvey Friedman | Claus-Peter Damitz |
Anton Drexler | Robert Glenister | Dieter Memel |
Alois Hitler | Ian Hogg | Michael Rüth |
Gregor Strasser | Wolfgang Müller | Wolfgang Müller |
Georg Neithardt | George Pensotti | Michael Gahr |
Eva Braun | Zoe Telford | Sonja Reichelt |
Geli Raubal | Jena Malone | Maren Rainer |
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