Er trat weiterhin dem Kölner Arbeiterverein bei, arbeitete aber vor allem in der von Marx geleiteten Kölner Demokratischen Gesellschaft, die ihn Ende Juli 1848 zum Vizepräsidenten wählte. Er nahm am ersten demokratischen Kongress vom 14. bis 16. Juni 1848 in Frankfurt am Main teil. Während der Septemberrevolution 1848 gehörte Bürgers dem auf Initiative der Kommunisten gebildeten Sicherheitsausschuss in Köln an. Bürgers war auch einer „der Wahlmänner der Stadt Köln für die Wahl der Abgeordneten zur zweiten Kammer“ für den „42. Bezirk“.[3] Nach der Niederlage der Revolution wirkte er bei der Reorganisierung des Bundes der Kommunisten mit. Als im September 1850 die Zentralbehörde des Bundes ihren Sitz nach Köln verlegte, wurde Bürgers ihr Mitglied. Im Mai 1851 wurde er verhaftet und im Kölner Kommunistenprozess (vom 4. Oktober bis 12. November 1852) als einer der Hauptangeklagten zu sechs Jahren Haft verurteilt. Mit dem Urteil vom 12. November 1852 wurden Bürgers für fünf Jahre die bürgerlichen Ehrenrechte gemäß § 63 des preußischen Strafgesetzbuches von 1851 aberkannt.[4] Außerdem lebenslange Polizeiaufsicht und gemeinsam mit allen anderen Verurteilten die Kosten des Prozesses. Er verbüßte anfangs die Strafe auf der Festung Cosel gemeinsam mit Carl Wunibald Otto.[5] Im März 1853 wurde er auf die Festung Glatz verlegt.[6] Erst am 12. November 1858 hatte er seine Haftzeit verbüßt.
1863 übernahm er die Leitung einer Düsseldorfer Zeitung, der Niederrheinischen Volkszeitung. Unter dem Eindruck der Reaktionsperiode löste sich Bürgers von der Arbeiterbewegung und trat in den sechziger Jahren der Deutschen Fortschrittspartei bei. Als Reichstagsabgeordneter dieser Partei gehörte er von 1877 bis 1878 dem Reichstag für den Wahlkreis Breslau-West an.[7] Von 1877 bis 1878 war er gleichzeitig für den Wahlkreis Düsseldorf 1 (Lennep, Solingen) Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Bürgers starb mit 58 Jahren an einer Lungenlähmung. Am folgenden Tag wurde seine Leiche von Berlin nach Köln übergeführt. Am 13. Dezember 1878 wurde er in Anwesenheit einer großen Menschenmenge auf dem Melaten-Friedhof beerdigt.[8] Die Grabstätte existiert nicht mehr.[9]
Pauperismus und Proletariat in Belgien. Erster Artikel. In: Gesellschaftsspiegel. Organ der besitzlosen Volksklassen und zur Beleuchtung der gesellschaftlichen Zustände der Gegenwart. Bd. 1, Elberfeld 1845, Heft III, S. 97 ff.
Pauperismus und Proletariat in Belgien. Zweiter Artikel. In: Gesellschaftsspiegel. Organ der besitzlosen Volksklassen und zur Beleuchtung der gesellschaftlichen Zustände der Gegenwart. Bd. 1, Elberfeld 1845, Heft IV, S. 131 ff.
Pauperismus und Proletariat in Belgien. Dritter Artikel. In: Gesellschaftsspiegel. Organ der besitzlosen Volksklassen und zur Beleuchtung der gesellschaftlichen Zustände der Gegenwart. Bd. 2, Elberfeld 1846, Heft VII, S. 2 ff.
Die demokratische Partei. In: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Nr. 2 vom 2. Juni 1848, S. 1.
Erklärung. In: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Nr. 86 vom 26. August 1848, S. 4.
Hr. v. Ladenburg und die Volksschullehrer. In: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. 30. Dezember 1848, S. 1 f.
Prozeß gegen Lassalle und Weyers. In: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. 4. Mai 1849 (Beilage, S. 2)
Neueste Nachrichten:. In: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Nr. 290 vom 5. Mai 1849, S. 4.
Die Logik im Prozesse Kinkel und Genossen. In: Westdeutsche Zeitung, Köln 30. April 1850 und 1. Mai 1850
Die Freisprechung Kinkels. In: Westdeutsche Zeitung. Köln 2. Mai 1850
Bourgeoisie und Proletariat. In: Westdeutsche Zeitung. Köln 2. Mai 1850
Der Arbeiterverein und Polizei-Direktor Geiger. In: Westdeutsche Zeitung. Köln 5. Mai 1850
Die demokratische Partei. In: Westdeutsche Zeitung. Köln 21. Juni 1850
Rede des Herrn H. Bürgers in der Wählerversammlung zu Köln am 8. Februar 1867. In: Rheinische Zeitung. Düsseldorf, Köln 11. Februar 1867
Erinnerungen an Ferdinand Freiligrath. In: Vossische Zeitung. 26. November, 10. Dezember und 24. Dezember 1876 (Sonntagsbeilage)
Karl Wermuth, Wilhelm Stieber: Die Communistischen-Verschwörungen des neunzehnten Jahrhunderts. Im amtlichen Auftrage zur Benutzung der Polizei-Behörden der sämmtlichen deutschen Bundesstaaten auf Grund der betreffenden gerichtlichen und polizeilichen Acten dargestellt. 2 Theile. A. W. Hayn, Berlin 1852–1854 (Reprint: Klaus Guhl, Berlin 1976)
Karl Bittel: Der Kommunistenprozeß zu Köln 1852 im Spiegel der zeitgenössischen Presse. Hrsg. und eingeleitet. Rütten & Loening, Berlin 1955
Robert Steimel: Kölner Köpfe. Steimel, Köln-Zollstock 1958, Nr. 430.
Der Bund der Kommunisten. Dokumente und Materialien
1836–1849, Bd. 1, Dietz Verlag, Berlin 1970
1849–1851, Bd. 2, Dietz Verlag, Berlin 1982
1851–1852, Bd. 3, Dietz Verlag, Berlin 1984
Jürgen Herres: Der Kölner Kommunistenprozess von 1852. In: Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt und Regionalgeschichte. 50 (2003) Onlineversion. (PDF-Datei; 103 kB)
François Melis: Heinrich Bürgers (1820–1878). Protagonist der demokratischen und kommunistischen Bewegung. In: Helmut Bleiber, Walter Schmidt, Susanne Schötz (Hrsg.): Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848/49. Fides, Berlin 2003, ISBN 3-931363-11-2, S. 139–222.
Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 91.
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Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 70.