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Eine Hauderei ist ein Transportunternehmen, dessen Fuhrpark in früheren Zeiten aus Kutschen bestand (in manchen Regionen im Winter auch Schlitten). Der Betreiber einer Hauderei wird Hauderer genannt.
Die in großer Zahl entstandenen Haudereien des 19. Jahrhunderts transportierten Fahrgäste und in größeren Transportkutschen (besser: mit Fuhrwerken) auch Möbel, Kohlen, Bier und weitere Güter. Oft übernahmen sie jedoch auch Aufträge wie Kranken- oder Leichentransporte oder vermieteten ihre Pferde als Grubenpferde an Zechen. Ab den 1920er Jahren verloren die Haudereien mit dem Aufkommen und der weiten Verbreitung von Kraftfahrzeugen an Bedeutung.
Hauderer ist die Bezeichnung für den Berufsstand der Lohnfuhrleute beziehungsweise Lohnkutscher; auch für Fuhrleute mit eigenem Gespann. 1811 wurden die Vorschriften für die Lohnkutscher noch in einer sogenannten Haudererordnung zusammengestellt.
Auch heute gibt es noch Haudereien, wovon sich einige mit Vergnügungsfahrten, aber auch mit der Bereitstellung von Hochzeitskutschen befassen. In einem Bereich ist die Bezeichnung auch auf Unternehmen übergegangen, die Kraftfahrzeuge in ihrem Fuhrpark haben, auch wenn die Bezeichnung Hauderei nicht mehr vielen etwas sagt. Als hochspezialisierte Subunternehmer sind sie vorwiegend für Leichentransporte zuständig. Vor allem im Ruhrgebiet, aber auch im Bergischen Land gibt es zahlreiche Bestattungsunternehmen, die über kein eigenes Bestattungsfahrzeug verfügen. Die Leichentransporte übernehmen hier die Haudereien, die ihre Fahrzeuge mit wechselnden Tafeln ausstatten, die den Namen des jeweiligen Bestattungsunternehmens zeigen. So merken die Kunden nicht, dass hier ein Subunternehmer tätig wird.
Aus vielen Haudereien sind Bestattungsunternehmen hervorgegangen, da immer weniger Schreiner noch selbst Särge herstellen und diese Tätigkeit heute nahezu ausschließlich von großen Sargfabriken durchgeführt wird. Zu der Aufgabe des Leichentransportes kamen daher bei vielen Haudereien noch die Lagerung und die Ausstattung von Särgen hinzu; der Schritt zu einem eigenständigen Bestattungsunternehmen war also nicht mehr groß.
Als Haudern wurde in früherer Zeit das Anspornen der Pferde durch kräftiges Zurufen bezeichnet; später wurde der veraltete Begriff für Mietwagen fahren verwendet.
Johann Wolfgang von Goethe benutzte den Begriff Haudern in seinen Werken zum Beispiel im Satz: „Ekles Schwindeln zögert mir vor die Stirne dein Haudern“ oder „fuhr ich von Leipzig ab in dem bequemen Wagen eines Hauderers“.
Die alte Commerzialstraße am nördlichen Ufer der Donau von Linz nach Grein trug noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Bezeichnung Haudererstraße. Die Haudersmühle, ein Ortsteil von Michelau im Steigerwald in Bayern, erhielt ihren Namen von der dortigen Hauderei.
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