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Pädagoge, Philosoph und Aktivist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hartmut Teuber (* 6. September 1940 in Maierhof bei Kulmbach in Oberfranken)[1] ist ein deutscher Pädagoge, Philosoph und Aktivist.
Hartmut Teuber wurde als eines von sechs Kindern geboren und ertaubte 1942 nach einer Hirnhautentzündung.[2]
Ab 1946 ging er in Bamberg für acht Jahre auf eine Gehörlosenschule mit Internat. Danach machte er eine Ausbildung zum Schriftsetzer und lebte bis 1964 in Bamberg.[3]
Er eignete sich im Selbststudium Englisch, Mathe und Latein an, um mit 24 Jahren 1964 nach Washington an die Gallaudet-Universität zu gehen und hier ein Pädagogik-Studium zu beginnen. Dieses schloss er zusammen mit einem Mathematik-Studium 1971 ab. ASL, DGS, IntSL, Englisch und Deutsch beherrscht er deshalb fließend. In Amerika lernte er auch die Gehörlosenkultur kennen.
1971 kam er nach Deutschland zurück und versuchte erfolglos eine Anstellung zu finden. Nach einem Angebot aus Amerika ging er dorthin wieder zurück. Er unterrichtete Schüler in Claremont und im Bezirk New Hampshire bis 2012.
Er heiratete 1977 Janice Cagan-Teuber[4] und begann 1983 ein Studium der Linguistik an der Brandeis University in Boston. Dieses schloss er 1985 ab. Danach unterrichtete er gehörlose Kinder an verschiedenen Schulen.
Zum Thema hierarchischer Satzstrukturen in ASL veröffentlichte er 1981 eine wissenschaftliche Arbeit. Am NTID erzählte er dann im Sign Language Proficiency Interview über seine Jugend in Deutschland.
Seit 1980 arbeitet er freiberuflich als Lektor, Tutor und Berater. Seit 1972 war er bereits als selbständiger Gebärdensprachdolmetscher tätig. Er gab auch Nachhilfe für gehörlose Studenten und war in mehreren Verbänden (wie z. B. dem Research Standing Committee (RSC)) aktiv.
1957 gründet er im Gehörlosenzentrum Bamberg die erste Jugendgruppe.
1992 fordert er auf einer Pädagogentagung in Deutschland die Anerkennung der Gebärdensprache und deren Verwendung im Unterricht im Rahmen einer bikulturellen Erziehung. Dies wird heute eher als bimodal-bilingual bezeichnet.
Er setzte sich auch für die Selbstbezeichnung „taub“ als Übersetzung zum englischen „deaf“ ein. Heute wird die Selbstbezeichnung nicht einheitlich, sondern eher individuell verschieden, gewählt.
Mit Erfahrungen aus den USA berichtete er 2007 erstmals über Audismus im deutschsprachigen Raum auf der 4. Jahrestagung und Kulturkonferenz des Vereins zur Kultur und Geschichte Gehörloser.[7]
Hartmut Teuber war in zahlreichen Verbänden aktiv. Er war in der Registry Intepreters of the Deaf, Inc. (RID)[8] und wurde diesbezüglich auch im Vorwort des Buches Deaf Professionals and Designated Interpreters[9] erwähnt.
In der Telecommunications for the Deaf and Hard of Hearing, Inc. (TDI)[10] war er auch. Ebenso war er von 1985 bis 2005 bei der DEAF, Inc.[11] in Boston.
In einigen Gehörlosenverbänden war er auch aktiv. 1975 reorganisierte er zusammen mit Norman Lafond die New Hampshire Association of the Deaf (NHAD).[12] 2019–2021 war er Vorstandsmitglied in der Massachusetts State Association for the Deaf (MSAD).[13] 2020 war er auch als OGG-Delegierter des NAD nominiert.[14][15]
Zeitschriften[18]:
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