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König von Norwegen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Harald III. Hardråde (deutsch Harald III. der Harte; altnordisch Haraldr Sigurðarson harðráði; * 1015 in Norwegen; † 25. September 1066 bei Stamford Bridge, England) war von 1047 bis 1066 König von Norwegen.
Geboren als Harald Sigurdsson, war er der Sohn von Sigurd Syr, einem Unterkönig von Ringerike, Hordafylke und Romerike, und von Åsta Gudbrandsdotter, der Mutter König Olavs II. des Heiligen, und damit dessen Halbbruder. 1030, im Alter von 15 Jahren, musste er aus Norwegen fliehen, nachdem er sich an der Schlacht von Stiklestad beteiligt hatte, bei der Olav II. fiel. Diese Informationen sind auch die einzigen, die auf Haralds Geburtsjahr schließen lassen, weil keine schriftlichen Zeugnisse vorliegen.
Harald trat zunächst in Nowgorod in den Dienst von Jaroslaw I., danach diente er dem byzantinischen Kaiser Michael IV., dem Kaiser Michael V., dann der Kaiserin Zoe und schließlich dem Kaiser Konstantin IX. in der Warägergarde. Ein byzantinischer Text aus dem 11. Jahrhundert, der 1881 in Moskau von einem russischen Historiker herausgegeben wurde, beschreibt seine Bedeutung in Byzanz so:
„Araltes war ein Sohn des Königs in Warägien und hatte einen Bruder Júlavos (= Olav), der nach dem Tode seines Vaters das väterliche Reich erbte. … Aber als Kaiser Mikhael und der nachfolgende Kaiser, sein Neffe, beide gestorben waren, wollte Araltes in der Regierungszeit des Kaisers Monokahos in sein Land nach Hause ziehen. Dies wurde ihm aber nicht gestattet, und man suchte seine Reise zu verhindern. Trotzdem konnte er heimlich fortreisen und wurde König in seinem Land an Stelle seines Bruders Júlavos. Er war sehr glücklich darüber, dass er zum Manglabites und Spatharokandidatos ernannt worden war, und auch als König bewahrte er Treue und freundschaftliche Beziehungen zu den Römern (= Byzantinern).“
Manglabites war ein höheres Mitglied der kaiserlichen Leibgarde. Er erhielt den Titel für seinen erfolgreichen Feldzug nach Sizilien. Spatharocandidatos war der Titel eines Offiziers der kaiserlichen Leibgarde. Diesen Titel erhielt er, nachdem er den Bulgarenaufstand (1040–1041) unter Peter Deljan niedergeschlagen hatte.
1042 verließ er Konstantinopel, heiratete Elisabeth von Kiew, Tochter des Großfürsten Jaroslaw I. von Kiew, und kehrte nach Norwegen zurück, um seinen Thronanspruch durchzusetzen. Er verbündete sich zunächst mit Sven Estridsson von Dänemark, überwarf sich aber mit ihm, als sein Neffe Magnus I. anbot, die Herrschaft mit ihm zu teilen. Nach dem Tod von Magnus I. war Harald alleiniger Herrscher von Norwegen. Die folgenden Jahre führte er ständig Kriege und Plünderungszüge nach Dänemark gegen Sven. Auch Haithabu war den Berichten des Adam von Bremen zufolge umkämpft. Die Plünderungszüge waren notwendig, um sein Heer unterhalten zu können. 1064 kam es zu einem Vertrag mit Sven. Der Friedensschluss bezog sich aber nur darauf, dass zu Lebzeiten der beiden gegenseitige Plünderungen unterblieben.
Harald geriet auch in einen Konflikt mit der Kirche. Magnus hatte 1040 im Einvernehmen mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen den Bischof Bernhard den Sakslandske (Sachsländer) mitgebracht. Bald nach der Regierungsübernahme Harald Hardrådes floh dieser nach Island, wo er bis zu Haralds Tode blieb. Der Konflikt hatte nach dem Geschichtsschreiber Adam von Bremen zwei Gründe: Zum einen hatte Harald Bischöfe in Norwegen eingesetzt, die überhaupt nicht geweiht waren. In diesem Konflikt erhielt Adalbert die volle Unterstützung des Papstes, der auch einen entsprechenden Ermahnungsbrief an Harald schrieb. Bei dem anderen Streit ging es um Geld: Der Bischof beschuldigte Harald, sich kirchliches Vermögen angeeignet zu haben. Harald soll die Opfergaben an Olav II. Haraldsson (als Olav der Heilige bekannt) zur Bezahlung seiner Truppe an sich genommen haben. Harald betrachtete sich offenbar als Eigentümer der Olavskirche in Nidaros, deren Bau Magnus begonnen und die er vollendet hatte. Harald bewegte sich dabei in den traditionellen Bahnen des allgemein anerkannten Eigenkirchenwesens.
Auch im Inland führte er beständig Kriege. Zunächst ging es gegen die Bezirke des inneren Ostlandes, gegen den Landesteil, aus dem Harald selbst kam. Der Aufstand der Oppländer hatte offenbar seine Ursache darin, dass ihnen Olav Haraldsson in seiner Regierungszeit besondere Privilegien eingeräumt hatte, was die Leistungen an den König und die innere Selbstverwaltung betraf, Harald diese Privilegien aber wieder beseitigen wollte.[1] Er ging auch mit Feuer und Schwert gegen die Leute von Hedemark, Ringerike und Romerike vor und konfiszierte offenbar große Güter im Ostland.
Mit dem Tod Edwards des Bekenners brachen 1066 Wirren um den englischen Thron aus, da die Nachfolge unklar war. Der englische Earl Harold Godwinsson ließ sich am Tag nach Edwards Tod zum König krönen. Aber auch Herzog Wilhelm der Normandie und Harald Hardråde erhoben Anspruch auf die Krone. Harald Hardråde leitete diesen aus der Nachfolge von Knut dem Großen als Herrscher des Nordseereiches her. Er verbündete sich mit dem Earl Toste Godwinsson, dem Bruder des englischen Königs. Dieser wollte Northumbria zurückgewinnen, das er nach einem Aufstand seiner Untertanen im Jahr 1065 verloren hatte, woraufhin er gezwungen war, ins Exil zu gehen.
Harald Hardråde segelte mit einem großen Heer zunächst zu den Orkneys und ging vermutlich vor Mitte September 1066 in England an Land. Am 20. September kam es bei Fulford zur Schlacht gegen die den Norden Englands verteidigenden Truppen, die Harald überlegen gewann. Sich auf die Unterwerfung Yorks, dessen Bewohner die Stellung von Geiseln zugesagt hatten, vorbereitend, unterschätzte der norwegische König die Schnelligkeit seines Gegners Harold Godwinson völlig. Dieser traf am 25. September 1066 überraschend bei Stamford Bridge, in der Nähe von York, ein, wo sich König Harald und Earl Toste mit dem größeren Teil des norwegischen Heeres aufhielten. Es kam zur Schlacht, in der Harald Hardråde, Toste und der größte Teil der norwegischen Kämpfer fielen. Der kümmerliche Rest des norwegischen Heeres, darunter Harald Hardrådes Sohn Olav, durfte unbehelligt abziehen. Inzwischen war aber Wilhelm von der Normandie ungehindert im Süden Englands gelandet. Harolds Heer, das im Eilmarsch in den Süden zurückgekehrt war, unterlag am 14. Oktober 1066 in der Schlacht bei Hastings, in der auch er selbst fiel. Wilhelm wurde neuer König von England, womit auch dessen Bindung an Skandinavien gelöst und es fortan an Frankreich gebunden wurde.
Harald III. gilt als Gründer Oslos. Damals lag das Meeresniveau 4–5 m höher als heute, und die Mündung des Flüsschens Alna bildete eine breite Bucht, in der Schiffe gut einsegeln konnten. Tatsächlich wurde bei archäologischen Untersuchungen eine Häufung von Baumaßnahmen aus dem 11. Jahrhundert entdeckt. Man fand jedoch auch heraus, dass bereits vor Harald dort gesiedelt wurde und es sogar eine Kirche gab. Es wird vermutet, dass bereits Harald Blåtand die strategische Bedeutung für die Beherrschung des Fjordes und des Ostlandes erkannte und dort einen militärischen Stützpunkt errichtete.
Harald III. ließ als erster norwegischer König in größerem Umfang Münzen prägen. Er war ein guter Dichter mit Ironie und einem Schuss Humor in seinen Gedichten. Er wird als rücksichtslos und vertragsbrüchig beschrieben.
Harald war zweimal verheiratet.
1. ⚭ 1044 Elisabeth von Kiew, Tochter des Großfürsten Jaroslaw I. von Kiew. Mit ihr hatte er die Tochter
2. ⚭ Thora, Tochter des Thorberg zu Giske. Mit ihr hatte er die Söhne
Misico v. Polen, Herzog | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erik Segersäll | Gunnhild | Sven Gabelbart | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Olof Skötkonung | Knut | Estrid | Ulf Jarl | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ingegerd | Jaroslaw der Weise | Astrid Olavsdatter | Olav d. Heilige | Anund Jakob | Sven Estridsson | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gunnhild | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elisabeth von Kiew | Harald Hardråde | Olav Kyrre | Ingerid | Olav Hunger | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ingegerd | Filipp Halsteinsson | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nach Halfdan Koht: Norske Dronninger. Oslo 1926. Fettschrift: Könige
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