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Autor von Hoch- und Plattdeutschen Büchern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans-Ludolf Flügge (* 9. Juni 1907 in Maschen; † 7. Februar 1980 in Eversen) war Redakteur sowie Autor von hoch- und plattdeutschen Büchern, Gedichten und Theaterstücken.
Flügge wurde 1907 in Maschen als Sohn des Bäckermeisters Peter Heinrich Ludolf Flügge und seiner Frau Christine Marie Wilhelmine Flügge geb. Schulz geboren. Er hatte einen Bruder, Paul Flügge, der vermutlich im Zweiten Weltkrieg fiel. Er verbrachte nach eigenen Worten eine wohlbehütete Kindheit und besuchte das Realgymnasium Harburg. Bereits im Alter von 15 Jahren veröffentlichte er seine erste plattdeutsche Geschichte in der ortsansässigen Zeitung. Kurz nach seiner Konfirmation verlor er 1922 innerhalb von vier Wochen Mutter und Vater.
Nach Abschluss der Schule begann er ein Studium der Zeitungswissenschaften an den Universitäten Halle und Leipzig. Anfang 1925 unterbrach er das Studium und arbeitete bei der Niedersächsischen Volkszeitung in Uelzen. Der dortige Hauptschriftleiter Axel Beste wurde sein Freund und Mentor. 1930 wurde er Redaktionsvolontär bei den "Eilenburger Neuesten Nachrichten" und dem "Bitterfelder Allgemeinen Anzeiger". Von 1930 bis 1932 setzte er sein Studium fort. 1938 wurde er Mitarbeiter der Heimatzeitung für Langenberg und Umgebung Heimat am Mittag, Langenberger Zeitung, Verlagsleiter Rudolf Hundt, Hattingen. In Langenberg war er ab der Ausgabe Nr. 92, 21. April 1938, 73. Jahrgang zuständig für „Lokales“.[1] Von 1941 bis 1943 war er Redakteur beim Rotenburger Anzeiger. 1943 wurde er zum Militär einberufen und an der Ostfront verwundet.
1945 wurde er Redakteur in Plettenberg. anschließend in Osterrode im Harz.
1948 stellte er einen Lizenzantrag für die Zeitschrift Rotenburger Landpost (Allgemeine Unterhaltungszeitschrift für die Landbevölkerung)[2], die aber nicht in Druck ging.
Ab 1951 war er wieder als Redakteur bei der Rotenburger Zeitung. 1953 gründete er die Wochenendbeilage der Rotenburger Zeitung "Der Heimatbote".
Sein Theaterstück Dat verdreihte Book wurde 1957 von Radio Bremen als Hörspiel veröffentlicht.[3]
Er war verheiratet mit Gertrud Flügge-Kroenstedt, geborene Kroenstedt, die selber geschrieben hat (Was die Tanne erzählte). Seine Frau hat viele seine Bücher illustriert.
Von 1951 bis 1980 lebte er in dem abgelegenen Haus „Birkenhöhe“ außerhalb von Eversen an der K 220 nach Westerwalsede.[4] Er ist neben seiner Frau beerdigt auf dem Everser Friedhof, wo auch eine Gedenktafel an ihn erinnert.
Flügge war ein Bewunderer von Friedrich Freudenthal (1849–1929). 1921 kam es zu einer kurzen Begegnung in Fintel. 1946 wurde der Vorläufervereins der Freudenthal-Gesellschaft in Rotenburg(Wümme) gegründete, deren erster Geschäftsführer er ab 1947 war. Am 24. August 1948 war er einer der Mitbegründer der Freudenthal-Gesellschaft und von 1955 bis 1964 deren Vorsitzender. Am 8. Mai 1949 hielt er in Bad Fallingbostel die Festrede zum 100. Geburtstag von Freudenthal. Seit 1957 wird von der Freudenthal-Gesellschaft der Freudenthal-Preis ausgeschrieben, den Flügge ins Leben rief. Dieser jährlich vergebene Preis zeichnet die beste niederdeutsche Arbeit (Poesie und Prosa) aus.[5] Aufgrund seiner Verdienste wurde er 1964 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 1965 trat er aus der Freudenthal-Gesellschaft aus, da er mit Neuerungen nicht einverstanden war.
Flügge wird in verschiedenen Quellen als Pazifist beschrieben. Den Nationalsozialismus lehnte er ab. In seinen Erinnerungen an die lange Freundschaft zu seinem Mentor Axel Beste (Axel Beste, Selbstverlag, 1972) gibt er an, dass manch privat geführte Gespräch während der Zeit des Nationalsozialismus beide in Schwierigkeiten, bzw. Gefängnis hätte bringen können. Romanhaft hatte er auch bereits 1931 in seinem Buch Jedermann geht stempeln vor dem Ruf in Teilen der Bevölkerung nach einer Diktatur gewarnt. 1943 veröffentlichte er an exponierter Stelle im Rotenburger Anzeiger, Wochenendausgabe vom 27./28. März, das regierungskritische, plattdeutsche Gedicht "Dode Soldaten marschiert". Es beschäftigt sich inhaltlich mit den Verlusten an deutschen Soldaten an der Ostfront. Vermutlich wurde er aufgrund dieser Veröffentlichung als Soldat eingezogen und an die Ostfront versetzt.
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