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Markt in Bayern, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Höchberg ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 47′ N, 9° 53′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Höhe: | 280 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,55 km2 | |
Einwohner: | 9601 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1272 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97204 | |
Vorwahl: | 0931 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ, OCH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 147 | |
LOCODE: | DE ZDF | |
Marktgliederung: | 1 Gemeindeteil | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Hauptstraße 58 97204 Höchberg | |
Website: | www.hoechberg.de | |
Erster Bürgermeister: | Alexander Knahn (parteilos) | |
Lage des Marktes Höchberg im Landkreis Würzburg | ||
Der Ort Höchberg grenzt im Osten direkt an Würzburg in Westen an Waldbüttelbrunn. Höchberg besteht aus zwei Ortsbereichen, dem Altort und dem Ortsteil Hexenbruch. Darüber hinaus sind Neubaugebiete, z. B. Mehle und Mehle II entstanden.
Der Name „Höchberg“ wird volksetymologisch auf die Lage des Ortes, eine „Ansiedlung auf einem hohen Berg“, zurückgeführt.
Die Schreibweise „hugbur“ des Ortsnamens im Jahr 748 ist zeitgenössisch nicht überliefert; sie basiert auf der Chronik des Lorenz Fries (1498-1550). Bischof Burkard schenkte die Siedlung hugbur dem Andreaskloster in Würzburg.[2][3] Eine weitere Ansiedlung auf heutiger Höchberger Gemarkung namens huohhobura ist durch die Würzburger Marbeschriebung aus dem Jahr 779 belegt.[4] Der Germanist Norbert Wagner erläuterte huohhobura als Kompositum aus ahd. huohho<huoc (Haken) und bura (kleines Haus). Demnach bedeutet huohhobura „kleine Häuser in / an den Winkeln / Vorsprüngen / Haken“, damit könne ein Knick im Grenzverlauf gemeint sein.[4]
Bis Ende des 19. Jahrhunderts sind die beiden Schreibweisen „Höchberg“ und „Hüchberg“ gängig. Die Einheimischen nennen ihren Ort bis heute „Hüchberch“.
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Höchberg wurde erstmals im Jahr 748 schriftlich erwähnt.
Mindestens seit Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts waren jüdische Familien im Ort ansässig. Sie legten einen Jüdischen Friedhof an und errichteten 1721 eine Synagoge, die beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern ausgeraubt wurde und seit 1951 als evangelische Kirche dient. Eine Gedenktafel am Kircheneingang und ein Gedenkstein am Jüdischen Friedhof erinnern heute an diese Vorgänge.[6]
Als Teil des Hochstiftes Würzburg (Stift Burkard), das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde Höchberg 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel.
Am 27. Juli 1990 verlieh das Bayerische Staatsministerium des Inneren der Gemeinde die Bezeichnung Markt.
Im heutigen Ortsteil Hexenbruch wurde am 21. Juni 1749 der enthauptete Leichnam von Maria Renata Singer von Mossau, der letzten vermeintlichen Hexe Frankens, nahe dem Höchberger Wald („wo ein großer Umbruch geführt wurde“) in der Nähe der Zeller Waldspitze[7] verbrannt (Vgl. auch Hexenprozesse in Würzburg). Sie war eines der letzten Opfer der Hexenverfolgung auf deutschem Boden. In den 1950er Jahren begann die Bebauung des Ortsteils. Vorher wurde das Gebiet militärisch genutzt. Außerdem wurde im alten, mittlerweile zugeschütteten Steinbruch bis Ende des 19. Jahrhunderts Muschelkalk abgebaut. Der Name Hexenbruch wird erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts verwendet.[8]
Am 1. Mai 1978 wurde ein Gebiet von etwa 155 ha Größe im hinteren Steinbachtal an die Stadt Würzburg abgetreten. Die dort befindliche Roßbergsiedlung hatte zu dem Zeitpunkt 470 Einwohner.[9] In den amtlichen Ortsverzeichnissen wird dieses Gebiet als Gemeindeteil Steinbachtal geführt.[10]
Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 führte zu folgendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Marktgemeinderates von Höchberg:[15]
Erster Bürgermeister ist seit 2020 Alexander Knahn (* 23. Juli 1975; parteilos[16]).[17] Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2020 wurde dieser mit 58,48 % der gültigen Stimmen gewählt.
Zweiter Bürgermeister ist seit 2020 Sven Winzenhörlein (Bündnis 90/Die Grünen)
Dritter Bürgermeister ist seit 2008 Bernhard Hupp (SPD).
Amtszeit | Name | Partei |
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1912-1933 | Andreas Seubert | SPD |
1945 – 1964 | Ernst Keil | SPD |
1964 – 1970 | Alois Medon | SPD |
1970 – 1994 | Werner Hillecke | SPD |
1994 – 2020 | Peter Stichler | SPD |
Blasonierung: „In Blau über einer heraldischen goldenen Lilie schräg gekreuzt ein goldener Karst und ein goldener Dreschflegel.“[18] | |
Wappengeschichte: Die Lilie ist dem Wappen des Ritterstifts St. Burkard in Würzburg entnommen, zu dem der Ort mit Grund und Gericht gehörte. Karst und Dreschflegel weisen als bäuerliche Geräte auf die hauptsächliche Arbeit der Bevölkerung bis um 1800 hin: Sie stehen für Weinbau und Landwirtschaft. Oskar Hupp entwarf das Wappen 1937.[19] Dieses Wappen wird seit 1953 geführt.[20] |
Höchberg unterhält Partnerschaften mit der französischen Gemeinde Luz-Saint-Sauveur (seit 1977) und mit der italienischen Gemeinde Bastia Umbra (seit 1990).[21]
Sehenswert sind der Ortskern mit einem künstlich angelegten Wasserlauf und einer Brunnenanlage im Altort und die historische katholische Pfarrkirche Mariä Geburt.
Im oberen Bereich des künstlichen Wasserlaufs der Brunnengasse befindet sich ein stattliches barockes Wohnhaus, das viele Jahre lang als israelitische Präparandenschule genutzt wurde.
Ein Mischwaldgebiet grenzt an die Nachbargemeinden Waldbüttelbrunn, Kist und Zell am Main an.
Die Bibliothek hat im Ranking der Bibliotheksorte mit weniger als 15.000 Einwohnern einen sechsten Platz belegt. Das Angebot auch online eingesehen werden.
An der alten Würzburger Straße nach Höchberg befindet sich ein Kreuzweg, der sich über mehrere Kilometer erstreckt und aus sieben in Sandsteinen gehauenen, altarähnlichen Bildstöcken (Sieben Fußfälle) besteht. Den Kreuzweg stiftete die Würzburger Hofdienerschaft 1626/27. Die ersten drei Stationen befinden sich noch auf dem Stadtgebiet Würzburgs, die Stationen vier bis sieben auf dem Gebiet des Marktes Höchberg.
Ein Teil der Wasserversorgung der Festung Marienberg in Würzburg erfolgte früher von einer Quelle am oberen Ende der Brunnengasse (bzw. im Bereich der Sonnemannstraße schräg gegenüber der ehemaligen Präparandenschule).
Neben der Präparandenschule und dem Geburtshaus von Leopold Sonnemann (Begründer der Frankfurter Zeitung, dem Vorläufer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) gibt es als weiteres Zeugnis der früheren jüdischen Bevölkerung Höchbergs den jüdischen Friedhof Am Trieb.
Höchberg bietet verschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Im Ortsteil Hexenbruch befindet sich z. B. das Mainlandzentrum. Diese besteht aus dem Mainlandbad (Hallenbad mit Liegewiese im Außenbereich), der Mainland-Sporthalle (Dreifachturnhalle und Mehrzweckhalle für Ballsportarten und Veranstaltungen), das Mainland-Restaurant mit Kegelbahn und eine 18-Loch-Minigolfanlage.[22] Des Weiteren gibt es für vereinsgebundene Sportler die Hans-Stumpf-Sportanlage (Im Volksmund auch Waldsportplatz genannt) mit zwei Fußballfeldern (Rasenplatz und Kunstrasenplatz), Tartanbahn, Leichtathletikanlage und vier Tennisplätzen (Sandplätze).[23] Für nicht vereinsgebundene Fußballspieler bietet sich der sogenannte Bolzplatz auf der Scheckertswiese an.
Der bekannteste Wanderweg auf Höchberger Gemarkung ist der Naturpfad. Er führt vom Kloster Oberzell durch den Staats- und Gemeindewald bis zum Erbachshof im Nachbarort Eisingen. Man kommt an sechs kleinen Seen vorbei.
Wanderwege sind auch die Wege zur Frankenwarte und in das Steinbachtal. Ausgangspunkt ist das Kreuzle, das am Ende der Straße Weg zum Kreuz steht.
Nicht nur für Weinkenner ist der Weinwanderweg interessant, der am Parkplatz Waldstraße beginnt und über den Alleeweg und den Hexenbruchweg durch die Weinberge unterhalb der Festung Marienberg bis zur Burkarder Kirche führt.
Ein Steinbruch bietet für Mountainbike-Fans mit kleinen bis mittleren Ansprüchen kleine Trails und Swingin'-Ramps.
In den Sommerferien gibt es jährlich auf einem Feld in der Nähe der Scheckertswiese für Kinder und Jugendliche ein Hüttendorf. Aus Paletten und Brettern wird der sogenannte Ferienspielplatz meist unter einem Motto eingerichtet. Betreut werden die jugendlichen Bastler mitunter von Freiwilligen aus dem Höchberger Jugendzentrum.
Neben der Mainlandhalle existiert die TGH-Halle der Turngemeinde Höchberg als weitere Sporthalle. Sie befindet sich in der Jahnstraße im Altort und wird im Volksmund auch Jahnsporthalle genannt.
Das Maskottchen des Marktes ist ein Rabe, der den Namen „Krack“ trägt. Die Höchberger Bürger werden im mainfränkischen Sprachgebrauch auch als „Höchberger Krack’n“ bezeichnet.
2017 gab es in der Gemeinde 2156 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 3251 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 1095 Personen größer als die der Einpendler. 81 Einwohner waren arbeitslos.
Durch Höchberg führen die Bundesstraßen 8 und 27, teilweise als ortsumgehende Ausbaustrecke. Nächste Autobahnanschlussstelle ist Würzburg-Kist an der A 3.
Außerdem ist Höchberg von Würzburg aus gesehen der zweite Ort an der Romantischen Straße. Durch Höchberg führen der Fränkische Marienweg, der Radweg Romantische Straße sowie der Aalbach-Radweg, der Würzburg mit Wertheim verbindet.
An der Haltestelle Karwinkel, die an der Hauptstraße liegt, halten viele Buslinien, die in den westlichen und südlichen Landkreis Würzburg fahren. Nach Höchberg selbst fahren vom Würzburger Busbahnhof die Buslinien 17 und 18, die im Taktverkehr von 20 bzw. 30 Minuten verkehren.
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