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Großpetersdorf
Marktgemeinde im Bezirk Oberwart, Burgenland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Großpetersdorf (kroatisch Veliki Petrštof; ungarisch Nagyszentmihály, Nagynémetszentmihály, Romani Simeha)[1] ist eine Marktgemeinde mit 3598 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. Der Anteil der Burgenlandungarn und der Burgenlandkroaten beträgt jeweils etwa 2,0 %.
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Geographie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet liegt im Südburgenland und erstreckt sich nördlich der Pinka über die Niederungen und Anhöhen des Zickenbach- und des Tauchenbachtales. Der Hauptort Großpetersdorf befindet sich am flachen Kamm dieser Anhöhe.
Gemeindegliederung
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die erste sichere Erwähnung des Ortes Großpetersdorf stammt aus einer Urkunde des ungarischen Königs Ladislaus IV. aus dem Jahre 1273. Aus dem Jahre 1539 stammt ein Urbar, in dem der Ort als „Pettersdorf“ erwähnt wird. Die Markterhebung muss nach Urkunden vor dem Jahr 1565 erfolgt sein. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts findet eine von den Grafen Batthyány durchgeführte Ansiedelung von Kroaten in „Kleinpetersdorf“ statt. Bei der in den Jahren 1782 bis 1785 erfolgten josephinischen Landaufnahme wurde die Gemeinde als „Markt Gros Petersdorf oder Nemet Sz. Mihaly“ benannt. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Nagyszentmihály verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen.
Am 26. März 1921 wurde der inkognito reisende Kaiser Karl I. bei einem kurzen Aufenthalt in Großpetersdorf erkannt und von der Bevölkerung freudig begrüßt.[4] Karl war in Begleitung des Rotenturmer Grafen Thomas Erdődy auf dem Weg nach Szombathely, bei seinem letztendlich erfolglosen Bemühen, im Zuge des ersten Restaurationsversuches seine Königswürde in Ungarn wiederherzustellen.[5]
Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Großpetersdorf und seine Umgebung zum Kampfgebiet. 1971 wurde die Gemeinde Jabing infolge des In-Kraft-Tretens des Burgenländischen Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes[6] an Großpetersdorf angeschlossen. 1992 trennten sich Großpetersdorf und Jabing per Gemeinderatsbeschluss wieder. Marktgemeinde ist Großpetersdorf seit 2000 (durch LGBl.Nr. 18/2000).
Bevölkerungsentwicklung



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Kultur und Sehenswürdigkeiten


- Katholische Pfarrkirche Großpetersdorf hl. Michael
- Evangelische Pfarrkirche Großpetersdorf
- Evangelisches Pfarrhaus
- Filialkirche "Christi Himmelfahrt", Kleinpetersdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Pinkatalbahn: Momentan ist Großpetersdorf Endbahnhof. Bis Rechnitz gibt es Nostalgiezüge. In Planung bzw. Überlegung ist eine weitere Verlängerung der Strecke ins ungarische Szombathely (dt. Steinamanger).
- Von 1920 bis ca. 1933 gab es eine schmalspurige Waldbahn nach Rumpersdorf, die hauptsächlich dem Holztransport diente.
Politik
Zusammenfassung
Kontext
Gemeinderat

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 25 Mitglieder.
Bürgermeister
Bürgermeister ist Harald Kahr (SPÖ). Bei der Wahl 2022 erhielt er 50,53 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang und wurde damit zum Bürgermeister von Großpetersdorf gewählt.[7][12]
- Ehemalige Bürgermeister
- Josef Baliko (SDAP)
- 1935–1938 Franz Wallner (CS)
- 1954–1982 Hans Krutzler (SPÖ)
- 1982–1993 Josef Tauber (SPÖ)
- bis 2011 Winfried Kasper (SPÖ)
- 2012–2022 Wolfgang Tauss (SPÖ)
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Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Wallner (1883–1956), Landwirt und Politiker
- Alois Striny (1888–1955), Kaufmann und Politiker
- Alois Wessely (1895–1970), Politiker, Landeshauptmann-Stellvertreter des Burgenlands
- Hans Unger (1897–1981), Maurer und Politiker
- Hilde Pleyer (1923–2003), Politikerin (SPÖ)
- Alfred Kranich (1930–1998), Landesbeamter und Politiker
- Frederick Lowy (* 1933), kanadischer Psychiater, Präsident der Concordia University
- Josef Tauber (* 1940), Politiker (SPÖ) und Gewerkschaftssekretär
- Walter Reicher (* 1958), Kulturmanager und Festivalintendant
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Josef Baliko (1876–1930), Holzarbeiter und Politiker, Bürgermeister von Großpetersdorf
- Olivier Dantine (* 1973), Superintendent der Evangelischen Superintendentur A. B. Salzburg und Tirol seit 2012
- Karl Halaunbrenner (1881–1938), Gendarmeriebeamter
- Hans Krutzler (1913–1991), Politiker (SPÖ) und Hauptschuldirektor
- Doris Prohaska (* 1966), Politikerin (SPÖ) und Lehrerin
- Gustav Reingrabner (1936–2025), Superintendent der Evangelischen Superintendentur A. B. Burgenland 1975–1994
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Literatur
- Gustav Reingrabner: Prolegomena zu einer Ortsgeschichte von Großpetersdorf. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 35, Eisenstadt 1973, S. 31–41, zobodat.at [PDF]
Weblinks
Commons: Großpetersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- 10905 – Großpetersdorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
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