Großes Höllental
Tal in Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Große Höllental in Niederösterreich ist ein offener Felskessel und ein Nebental des Höllentals an der Nordostseite des Raxmassivs nächst dem Weichtalhaus.
Das Tal ist ein verkarstetes Trockental. Der steilwandige Felskessel in Nord-Süd-Richtung hat eine Länge von rund vier Kilometern. Westseitig ist das Tal durch die Klobenwand begrenzt, die zum Gemeindegebiet von Schwarzau im Gebirge gehört; ostseitig durch die Loswand, welche sich auf dem Gemeindegebiet von Reichenau an der Rax befindet. Die hydrographische Fläche beträgt 9,75 km².[1]
Das Tal ist zur nördlich gelegenen Schwarza offen (auf etwa 540 m ü. A.), jedoch eingezäunt und nur über den nach dem damaligen Betriebsvorstand der Wiener Wasserwerke[2] Franz Schönbrunner benannten Schönbrunnerweg mit der Schönbrunner-Stiege zugänglich. Beim Taleingang nächst der Höllental Straße befindet sich ein Denkmal für die Ursprungsquellen der I. Wiener Hochquellenwasserleitung, das Höllentalquellen-Denkmal.
Der südwestliche Talschluss ist im Bereich der Wolfgang-Dirnbacher-Hütte auf 1477 m. Südostseitig beim Talschluss wurde 1910 auf einer Felsnase (1620 m) die Höllentalaussicht vom Deutschen und Österreichischen Alpenverein errichtet.
Oberhalb der Klobenwand ist parallel zur Längsachse des Großen Höllentals der Rudolfsteig angelegt und ostseitig der Wachthütt(e)lkammsteig. Aus dem Tal selbst führt kein Wanderweg zur Hochebene des Raxmassivs, jedoch mehrere teils mäßig schwierige Klettersteige.[3]
Die Bezeichnung „Steig“ enthält keine Aussage über den Schwierigkeitsgrad! Es kann sich bei einem Steig um eine einfach gesicherte Wanderroute handeln, aber auch um eine Kletterroute, die höchste Qualifikation verlangt.
Dieser Weg (auch Schönbrunnerweg genannt) führt vom Höllental beim Weichtalhaus ins Große Höllental. Er bildet den Zugang zu den Klettersteigen an den Wänden dieses Tals, hat aber selbst keinen Ausgang auf die Hochfläche der Rax. Der Steig verläuft weitgehend am Fuß der Felswände der Rax, einige Stellen sind mit Stahlseilen oder Ketten gesichert. Er selbst hat keinen alpinen Schwierigkeitsgrad, setzt aber wie alle alpinen Wege Trittsicherheit und festes Schuhwerk voraus. Die Schönbrunnerstiege ⊙ ist der bekannteste Teil dieses Steiges: Dabei handelt es sich um eine Metallstiege mit (nach Verlängerung im unteren Teil) 169 Stufen, mit der ein Steilstück überwunden wird. Der Schönbrunnersteig wurde angelegt, weil der untere Teil des Großen Höllentals als Teil des Wasserschutzgebietes für die Quellen der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung im Höllental gesperrt wurde, auf diese Weise die Sperre umgangen werden konnte und ein Zugang zu den Klettersteigverbindungen im Großen Höllental möglich blieb.
Der Rudolfsteig wurde vom Österreichischen Gebirgsverein erbaut[4] und am 8. August 1920 feierlich erstbegangen.[5] Ein teilweise steiler Wanderweg, der meist am oberen Rand der Felsen der Klobenwand entlangführt. Ausgangspunkt ist die Höllental Straße nächst dem Weichtalhaus, der Endpunkt befindet sich beim Klobentörl auf 1648 m, dabei werden rund 1100 Höhenmeter überwunden.
Dieser wurde am Wachthütt(e)lkamm 1906 von der alpinen Gesellschaft D’Speckbacher errichtet.[4] Der Wachthüttelkammsteig verbindet im Norden der Rax das Höllental und die Wege zum Ottohaus auf der Hochfläche der Rax. Er hat zwei sehr unterschiedliche Abschnitte. Sein südlicher Teil liegt auf der Hochfläche der Rax und ist ein einfacher Wanderweg. Sein nördlicher Teil (Ab-/Aufstieg vom Höllental) ist zwar ein – im Vergleich mit den anderen Klettersteigen des großen Höllentals – immer noch relativ einfacher alpiner Fußsteig, er besteht aber aus einem System von schmalen, teils steilen Wegpassagen, kurzen einfachen Kletterstellen, Leitern, Trittstufen und fest verlegten Halteseilen. Er ist als schwieriger Bergwanderweg oder Alpinsteig mit „schwarzem Punkt“ ausgewiesen und verlangt zwar keine Kletterausrüstung, aber (wie alle Steige dieses Gebietes) Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und festes Schuhwerk. Er wird auch als sehr einfacher Klettersteig bezeichnet, der nur durch die vielen flachen Leitern im unteren Bereich die Schwierigkeitsstufe A von Klettersteigen[6] erreicht. Der Einstieg des Steigs befindet sich bei der Höllentalstraße kurz vor einer Lawinengalerie nächst dem Weichtalhaus. Der „verlängerte“ Endpunkt ist das Otto-Schutzhaus auf 1642 m, dabei müssen rund 1100 Höhenmeter bewältigt werden.
Der Klettersteig mit einer Schwierigkeitsstufe B[6][Anm. 1] führt vom hinteren Talboden zur Höllentalaussicht (1620 m). Er wurde auf Veranlassung von Camillo Kronich (1876–1958) im Interesse eines direkten Zugangs vom Großen Höllental zu dem von Kronich bewirtschafteten Otto-Schutzhaus (1644 m) vom Wiener Schlossermeister August Cepl errichtet[7] und am 9. Oktober 1910 im Beisein des Präsidenten des DÖAV-Hauptausschusses, Adolf von Guttenberg (1839–1917), eröffnet.[8] Der Einstieg erfolgt auf rund einer Höhe von 1000 m über fünf steile Leitern bei der Ceplwand.
Der gesicherte Hoyossteig (anfänglich: Graf-Ernst-Hoyos-Steig) wurde mit Einverständnis von Ernst Karl Graf Hoyos-Sprinzenstein (1856–1940) im Jahr 1912 vom Österreichischen Gebirgsverein fertiggestellt. Der Klettersteig, Teile davon ursprünglich Klobenwand-Jagdsteig (ungesichert), mit einer Schwierigkeitsstufe A/B[6] überwindet die Klobenwand an der Westseite des Großen Höllentals und führt von etwa der Mitte des Talkessels zum Rudolfsteig hinauf.[9]
Der Ursprung dieses Steigs im klassischen Stil ist ein Jagdsteig, den Erzherzog Johann 1802 anlegen ließ. Nachdem dieser in Vergessenheit geraten war, ließ der Österreichische Touristenklub 1894 eine Steiganlage errichten.[10] Der Klettersteig mit einer Schwierigkeitsstufe B[6] überwindet die ostseitige Felswand des Großen Höllentals. Er führt von etwa der Mitte des Talkessels über die Loswand hinauf zum Wachthütt(e)lkammsteig.
In dieser Landkarte (Stand ca. 1921) werden folgende weiteren Steige erwähnt und mit ihrer Einstiegsstelle markiert:
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