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Die Grafschaft Beaumont-sur-Oise im heutigen Département Val-d’Oise nördlich von Paris heißt eigentlich Grafschaft Beaumont; der Zusatz ist lediglich eine Erweiterung des Namens des Hauptortes Beaumont-sur-Oise, dient aber auch dazu, die Grafschaft Beaumont-sur-Oise von anderen Lehen, vor allem der Grafschaft Beaumont-le-Roger zu unterscheiden, zumal beide zeitweise im Besitz derselben Person waren.
Die Grafschaft entstand als Herrschaft von Vasallen der Kapetinger. Ein erster Graf von Beaumont trat 1022 auf, und die Grafschaft blieb bis 1223 im Besitz seiner Nachkommen. Graf Mathieu I. musste sich König Ludwig VI. unterwerfen, wurde dann aber dessen Kämmerer (Chambrier).
1223 verkaufte Thibaut de Beaumont, ein Vetter des letzten Grafen und seit 1222 Erbe der Grafschaft, den Besitz an König Philipp II. Augustus. 1284 gab König Philipp III. die Grafschaft seinem dritten Sohn, Ludwig, dem späteren (1298) Grafen von Évreux und Beaumont-le-Roger. 1328 kehrte Beaumont im Zusammenhang mit der Regelung der Ansprüche der Tochter Ludwigs X., Johanna, an die Krone zurück: Johanna erhielt das Königreich Navarra, verzichtete auf die französische Krone, und ihr zukünftiger Ehemann Philipp von Évreux, der Sohn von Ludwig von Évreux, verzichtete auf Beaumont-sur-Oise.
König Johann II. gab die Grafschaft seiner Tochter Johanna, die 1353 Karl den Bösen, König von Navarra und Sohn von Philipp von Évreux, heiratete. Bereits 1354 erhielt die Krone Beaumont-sur-Oise durch Tausch wieder zurück.
Der nächste Besitzer war Philipp von Valois, seit 1344 Herzog von Orléans und ebenfalls Graf von Beaumont-le-Roger. Nach dessen Tod 1375 wurde Beaumont-sur-Oise 1392 zusammen mit dem Herzogtum Orléans an Ludwig, den jüngeren Bruder des Königs Karl VI., gegeben. Beaumont-sur-Oise vererbte sich unter dessen Nachkommen wie das Herzogtum Orléans und kam mit der Thronbesteigung Ludwigs XII. 1498 wieder an die Krone zurück.
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