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deutscher Bauforscher und Professor an der Technischen Universität München Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gottfried Gruben (* 21. Juni 1929 in Genua; † 24. November 2003 in Bayern) war ein deutscher Bauforscher.
Gruben studierte zunächst ab 1949 Klassische Philologie und Archäologie an der Universität Frankfurt am Main, dann ab 1951 Architektur an der Technischen Universität München. Hier machte er 1956 sein Diplom und spezialisierte sich bei Friedrich Krauss auf antike Baugeschichte, zugleich führte ihn Ernst Buschor, bis 1959 Ordinarius für Klassische Archäologie in München und bis 1961 Leiter der Ausgrabungen im Heraion von Samos, in die Kunst- und Gedankenwelt der archaischen Kunst ein.
Nach dem Diplom kurze Zeit als freier Architekt tätig, trat er 1958 eine Stelle als Bauforscher am Deutschen Archäologischen Institut in Athen an. Dort war er zunächst mit der Bauaufnahme und Erforschung des Dipylon im Rahmen der deutschen Kerameikosgrabung betraut, forschte aber auch auf Samos, auf Ägina und in Megara. 1960 wurde Gruben mit einer Arbeit über die Marmor-Kapitelle des archaischen Dipteros im Heraion von Samos promoviert – eine Arbeit, für die er im selben Jahr das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts erhielt. Im Anschluss setzte er seine Arbeit in Athen fort, bis er 1966 einem Ruf der Technischen Universität München folgte. Von 1966 bis zu seiner Emeritierung 1994 war Gruben ordentlicher Professor für Baugeschichte, Bauformenlehre und Aufnahme von Bauwerken in München.
Sein Forschungsgebiet war die Architektur Griechenlands archaischer Zeit, insbesondere die ionische Architektur auf den Kykladen und auf Samos, mit seinen Untersuchungen zum Didymaion und dem Artemision von Sardis aber auch Kleinasiens. Ein besonderes Anliegen war ihm dabei, Baugeschichte als Teil der Kultur- und Geistesgeschichte zu begreifen und aus den Ergebnissen rein technischer Bauaufnahmen das Verständnis antiker Kultur zu vertiefen. Auf diesem Weg erschloss er als einer der ersten die Besonderheiten kykladischer Architektur, ihre im Baumaterial Marmor bedingten Besonderheiten und ihre Stellung im Rahmen griechischer Architektur und griechischen Tempelbaus. Sein 1966 erstmals erschienenes Buch Die Tempel der Griechen gilt als Standardwerk.
Zugleich wirkte sein Verständnis von Bauforschung, das sich erfolgreich auch auf andere Kulturepochen übertragen ließ, fruchtbar auf die Denkmalpflege nicht nur des Mittelmeerraums, sondern auch Deutschlands. Gruben brachte zahlreiche Architekturstudenten dazu, sich auf dem Gebiet der Bauforschung zu spezialisieren. Zu seinen Schülern gehören u. a. Hansgeorg Bankel, Lothar Haselberger, Klaus Herrmann, Hermann J. Kienast, Wolf Koenigs, Manolis Korres, Gert Mader, Dieter Mertens, Aenne Ohnesorg, Manfred Schuller, Thekla Schulz, Ernst-Ludwig Schwandner, Sebastian Storz, Berthold F. Weber und Wolfgang W. Wurster.
Während einer Ausgrabung auf Samos im September 2003 erlitt er einen Zusammenbruch, von dem er sich nicht mehr erholte. Grubens Sohn war der Musiker Tobias Gruben.
Personendaten | |
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NAME | Gruben, Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bauforscher |
GEBURTSDATUM | 21. Juni 1929 |
GEBURTSORT | Genua |
STERBEDATUM | 24. November 2003 |
STERBEORT | Bayern |
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