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durch Muskeln bewegte paarige Körperanhänge, die aus verschiedenen Gliedern bestehen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Gliedmaße (zu spätmittelhochdeutsch lidemāz, lateinisch Membrum) oder Extremität (lateinisch Extremitas, von lateinisch extremus ‚letzter, äußerster‘), kurz auch Glied (von mittelhochdeutsch gelide, „Glied, Extremität, Gliedmaße“[1][2]), wird bei Menschen und Tieren ein durch Muskeln bewegter paariger Körperanhang genannt, der aus mehreren Abschnitten (Gliedern) besteht.
Gliedmaßen des Menschen sind die Arme zusammen mit dem Schultergürtel beziehungsweise die Beine zusammen mit dem Becken (Beckengürtel). Da die (distalen Bereiche der) Arme und die Beine im Gegensatz zu Schulter- oder Beckengürtel frei beweglich sind, werden sie in der Fachsprache auch freie (obere bzw. untere) Extremität (pars libera membri superioris bzw. inferioris) genannt.[3]
Die Gliedmaßen der Landwirbeltiere (auch Tetrapoda bzw. Vierfüßer genannt) sind aus den paarigen Brust- und Bauchflossen bestimmter Fleischflosser entstanden. Die Flossen der ausgestorbenen Gattung Tiktaalik weisen bereits erhebliche Merkmale von Wirbeltierextremitäten auf.
Man unterscheidet nach der Anbringung am Rumpf eine Vorder- oder Schultergliedmaße und eine Hinter- oder Beckengliedmaße. Hierbei ist das Skelett der Hintergliedmaßen über den Beckengürtel unmittelbar mit der Wirbelsäule verbunden. Das Skelett der Vordergliedmaßen sitzt dem Schultergürtel an, der nur bei einigen „höheren“ Landwirbeltieren über Schlüsselbein, Brustbein und Rippen mit der Wirbelsäule in Kontakt steht. Die Gliedmaßen dienen der Fortbewegung oder als Greifwerkzeug (Arme).
Die Vordergliedmaße (beim Menschen auch als obere Extremität bezeichnet) kann in folgende Formen umgewandelt worden sein:
Die Hintergliedmaße (beim Menschen auch als untere Extremität bezeichnet) kann in folgende Formen umgewandelt sein
Die Gliedmaßenabschnitte können vergleichend-anatomisch in verschiedene Abschnitte unterteilt werden:
Die Gliederung der „Füße“ war für den Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda) namensgebend. Der Körper der ursprünglichen Gliederfüßer war, ähnlich dem der Hundertfüßer, in weitgehend undifferenzierte, aufeinanderfolgende Segmente mit jeweils einem Paar Gliedmaßen gegliedert. Im Verlaufe der Stammesentwicklung kam es zu einer lageabhängigen Differenzierung der Segmente und ihrer Gliedmaßen. So sind bei modernen Arthropoden in der Kopfregion mehrere benachbarte Segmente miteinander verschmolzen, und die entsprechenden Gliedmaßenpaare sind zu Sinnesorganen (z. B. Antennen) und Mundwerkzeugen umgebildet.
Bau des Beines
Im Gegensatz zu den Flügeln der Landwirbeltiere handelt es sich bei Insektenflügeln nicht um umgewandelte Beine.
Zu Antennen sind oft die Gliedmaßen des ersten und zweiten Kopfsegments geworden.
Die Mundwerkzeuge der Arthropoda sind von den vordersten Beinpaaren eines hypothetischen Urarthropoden abgeleitet und werden daher mit zu den Gliedmaßen gezählt.
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