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Organisation Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) ist ein Verein für politische Bildung auf der rechten Seite des politischen Spektrums mit Sitz in München und Sekretäriat in Lippoldsberg.
Nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist sie die größte rechtsextreme[1][2] Kulturvereinigung in Deutschland und stand zumindest im Jahr 2005, laut Verfassungsschutzbericht aus dem Jahre 2006, der NPD nahe.[3] Ihr gehören vor allem rechtsextreme Verleger, Buchhändler, Redakteure und Schriftsteller an.
Die GfP wurde 1960 von ehemaligen Angehörigen der NSDAP und der SS gegründet.[4] Eine besondere Rolle kam dabei dem ehemaligen stellvertretenden Reichspressechef der NSDAP, Helmut Sündermann, zu. Mitgründer waren außerdem Kurt Ziesel, Erich Kern, Herbert Böhme und Peter Kleist, der einstige persönliche Referent des NS-Außenministers Joachim von Ribbentrop.
Die GfP schrieb hierzu: „Zu Pfingsten 1960 trafen sich in Neustadt an der Weinstraße Verleger, Redakteure, Schriftsteller, Buchhändler und Freunde einer freien Publizistik, um sich gegen eine unheilvolle Entwicklung zu verbinden.“ „Anläßlich der Frankfurter Buchmesse 1960“ sei die Gesellschaft für freie Publizistik als eingetragener Verein gegründet worden. Die Gesellschaft für freie Publizistik e. V. ist beim Amtsgericht München im Vereinsregister unter Nummer VR 1008 eingetragen.
Vorstandstätigkeiten üben bzw. übten darüber hinaus seit 1991 unter anderem folgende Personen aus:
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Gert Sudholt übernahm 1973 den Vorsitz und wurde 1983 durch Holle Grimm abgelöst. 1991 bis 2005 war Rolf Kosiek – ein Multifunktionär im rechtsextremen Spektrum aus Nürtingen – erster Vorsitzender, von 2005 bis 2010 war Andreas Molau Vorsitzender der GfP und Rolf Kosiek zusammen mit dem mehrfach wegen Volksverhetzung vorbestraften Gert Sudholt zweiter Vorsitzender. Mit Molaus Vorstandschaft fand eine Hinwendung zur NPD statt. Seit Mai 2010 ist Martin Pfeiffer Vorsitzender der GfP.
Von Beginn an arbeitete die GfP eng mit dem Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes und deren späterer Abspaltung, der Deutschen Kulturgemeinschaft, zusammen. Spätestens seit den 1990er Jahren ist ein erheblicher Einfluss der Redaktion der Zeitschrift Nation und Europa auf die GfP zu verzeichnen. Seit 2000 arbeitet die GfP eng mit der Deutschen Studiengemeinschaft (DSG) zusammen, einem rechtsextremen Zirkel.[5]
Themen der GfP sind insbesondere die „Infragestellung der Vergasung von Millionen von Juden“ (nach Helmut Rannacher, früherer Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg; siehe hierzu Holocaustleugnung), das Bestreiten oder das Relativieren der Kriegsschuld Deutschlands, die „Ausländerfrage“, die „Meinungsfreiheit für nationale Publizistik“ und weitere revisionistische Theorien und Ansätze. Zu den Hauptaufgaben der GfP gehört die Förderung der Zusammenarbeit rechter und rechtsextremer Verleger sowie zwischen Verlegern und Autoren und die politische und juristische Unterstützung im Fall von polizeilichen oder staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen die Verfasser rechtsgerichteter Schriften. Auch verbreitet die GfP in ihrem Webauftritt an prominenter Stelle – Eingangsseite ihres Webauftritts – Ansichten wie „‚Nigger‘ ist kein Schimpfwort“ (gfp-netz.de vom 17. Dezember 2007).
Die GfP will – wie sie es ausdrückt – einen Beitrag zu einem Kontrastprogramm zu der „täglichen Indoktrination“ eines „politisch korrekten, dem Zeitgeist entsprechenden Denkens, das aber eine seine Substanz und Zukunft zerstörende Wirkung hat“, liefern.[6]
Gert Sudholt formulierte 2010 bei seinem Rückzug aus dem Vorstand, dass die eigentliche Aufgabe der GfP darin bestehe, „selbstbestimmte Geschichtsschreibung, Anwalt von Bürgerfreiheiten, Verteidiger geistiger Freiheiten und starke Stimme einer schweigenden Mehrheit im gesamten deutschen Sprachraum zu sein“.[7]
Die GfP organisiert Jahreskongresse, an denen insbesondere Autoren, Wissenschaftler und Politiker aus dem rechtskonservativen bis rechtsextremen Spektrum teilnehmen. Sie sind ein wichtiger Ort für Strategiediskussionen, mit denen die GfP versucht, unter anderem durch Preisverleihungen Einfluss auf die Gegenwartspublizistik zu nehmen. Einige Referenten waren oder sind Mitglieder der NPD, des Witikobundes oder veröffentlichen in Zeitschriften wie Nation und Europa. Auch einzelne CDU-Mitglieder wie Albrecht Jebens oder Hans-Helmuth Knütter hielten Vorträge bei der GfP. Die Vorträge der Kongresse werden von der GfP in Sammelbänden veröffentlicht. Außerdem erscheint vierteljährlich das Das Freie Forum als Organisationsrundbrief. Als Zeichen eines Bestrebens der GfP nach einer Vernetzung mit „patriotischen Kräften“ wertete der bayerische Verfassungsschutz den Auftritt des ehemaligen Grundschullehrers Nikolai Nerling, der auf dem YouTube-Kanal „Der Volkslehrer“ den Holocaust infrage stellt, antisemitische und verschwörungstheoretische Positionen verbreitet sowie vor einem „Aussterben des deutschen Volkes“ warnt, auf dem Jahreskongress 2018.[8][9][10]
Zu den Vortragenden gehören u. a.:[11]
Seit 1962 verleiht die GfP auf ihren Jahreskongressen die Ulrich-von-Hutten-Medaille an Personen, die sich aus Sicht der GfP „besonders stark für die Freiheit der Meinungsäußerung und die historische Wahrheit in der Zeitgeschichte eingesetzt“ haben. Preisträger sind:[15]
2008 verlieh die Gesellschaft ihren jährlichen Förderpreis für Publizistik der Zeitschrift Hier & Jetzt, einem vierteljährlich erscheinenden Organ der Jungen Nationaldemokraten.[18][19]
Eng mit der GfP verbunden sind der Grabert Verlag, die Verlagsgesellschaft Berg und (bis zu seinem Aufkauf durch Dietmar Munier) der Nation Europa-Verlag, die von ihr profitieren.[20]
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